„Das Ezidentum: Das Trauma einer Religionsgemeinschaft“ ist der Titel des Vortrags, den Adoula Dado am Donnerstag, 01. Dezember, um 19 Uhr im Tholeyer Rathaussaal hält. Hintergrund: Am 3. August 2014 ist der „Islamische Staat“ (IS) über das Sinjar Gebirge/Kurdistan/Irak hergefallen und schwor, das Ezidentum auszulöschen. Die Eziden sind eine religiöse Minderheit, deren Religion nicht auf einer heiligen Schrift beruht.
Der IS zwang hunderttausende von Menschen zur Flucht, Tausende von Menschen wurden ermordet und entführt. Der IS verkaufte Frauen und Mädchen als Sexsklaven auf Märkten, exekutierte Männer und bildete Kinder zu Soldaten aus. Referentin Adoula Dado (Foto) wurde 1977 in Düsseldorf als Tochter ezidischer Einwanderer aus Syrien geboren und wohnt in Sotzweiler. Sie studierte an der Fachhochschule für Verwaltung des Saarlandes arbeitet seit 2001 beim Landesamt für Soziales im Saarland als Verwaltungsbeamtin. Von 2015 bis 2016 war sie zum Staatsministerium Baden-Württemberg für das Projekt „Sonderkontingent für besonders traumatisierte Frauen und Kinder in Nordirak“ abgeordnet. Das Projekt organisierte die Erfassung, Begutachtung, Abholung und Betreuung von 1.000 Frauen und Kindern für Baden-Württemberg. Zusätzlich konnten weitere 100 Frauen und Kinder nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein gebracht werden. 2013 gründete Adoula Dado den Verein „Rote Sonne – der Ezidischen Karitative e.V.“. Der Verein war seit 2014 mehrmals in Kurdistan/Irak und unterstützte die notleidenden Menschen mit Nahrung, Kleidung, Heizöfen und Geld. Als Anerkennung wurde Adoula Dado 2015 zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten eingeladen. Ende 2015 trat sie aus dem Verein aus und gründete 2016 die Gesellschaft Malak.help gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt). Bei ihrem Vortrag im Rathaussaal wird Adoula Dado nach einer Einführung über das Ezidentum auf die Ereignisse vom 3. August 2014, die aktuelle Lage im Irak und ihre Arbeit beim Staatsministerium Baden-Württemberg eingehen.