Volleyball: Erfolgreiche Halbzeitbilanz des TV Bliesen

Es war der fünfte Sieg in Folge – doch so ganz zufrieden zeigten sich die Volleyballer des TV Bliesen mit ihrem letzten Auftritt im Jahr 2015 nicht. „Wir haben uns mehr dem Gegner angepasst als unser eigenes Spiel konsequent durchzuziehen“, resümierte Scout und Co-Trainer Marcus Flöser nach dem hart erkämpften 3:2-Auswärtssieg bei LAF Sinzig im Rheinland. Und Diagonalspieler Tobias Merkel pflichtete ihm bei, hätte „lieber einen klaren Sieg“ gesehen doch der Gastgeber erkämpfte sich mit engagierter Leistung die beiden Satzgewinne. Mit dem Tie-Break endete auch gleichzeitig die Vorrunde der Drittligasaison, die das Team von Trainer Peter Lember nun mit 6 Siegen, 3 Niederlagen und 17 Punkten abschließt und den 4. Platz belegt.

Bisher in starker Liga behauptet

Zufriedene Gesichter gibt es bislang auch bei den Verantwortlichen im Hintergrund. So spricht der erste Vorsitzende des Fördervereins der Bliesener Volleyballer, Markus Haupenthal, von einer „wirklich guten Hinrundenbilanz, die im Anbetracht der diesjährigen Ligastärke nicht selbstverständlich ist“. Durch die letztjährige Meisterschaft der TG Rüsselsheim in der 2. Liga den Aufstieg in die 1. Liga ist ein komplett neues Profi-Team entstanden („United Volleys“ mit Bliesener Jugendspieler Moritz Reichert) und somit spielt praktisch der komplette Aufstiegskader nun in der 3. Liga und soll nun die zweite Mannschaft in die 2. Liga führen. Neben dem SSC Karlsruhe, der mit vielen ehemaligen Zweitligaspielern große Ambitionen anmelden dürfte, hat der Zweitliga-Absteiger TV Waldgirmes einen sehr erfahrenen und starken Kader und spielt wie erwartet ganz vorne mit. Doch gerade der Waldgirmeser Motor kam direkt zu Anfang ins Stocken als man ausgerechnet beim TV Bliesen mit 0:3 unterlag. „Das wird beim Rückspiel sicherlich eine ganz andere Nummer. Waldgirmes hat sich stabilisiert, mittlerweile Karlsruhe geschlagen und den zweiten Platz eingenommen.“ konstatiert Gerd Rauch, 2. Vorsitzender im Förderverein und ehemaliger Trainer des Drittligisten aus dem St. Wendeler Land.

Mehr Optionen im ausgeglichenen Kader

Dass das Team nach den Vier-Satz-Niederlagen gegen Rüsselsheim und Karlsruhe dann ein Serie von fünf Siegen hinlegen konnte beurteilt er als Zeichen für die gestiegene Qualität im eigenen Team und die gute Trainingsarbeit. „Nach der Verpflichtung von Adam Miracle waren alle Positionen mehrfach besetzt und es gibt immer Optionen für einen gleichwertigen Wechsel. Das ist, so denke ich, die Stärke des Teams, dass sich zur neuen Saison auch nochmal stärker in Block und Abwehr präsentiert. Die zwischenzeitlichen Verletzungen von Dimitri Friedrich und Jérôme Klauck konnte das Team kompensieren.“ Durch die Erweiterung des Trainerteams mit Scout und weiterem Co-Trainer hat man sich beim TV Bliesen auch stärker im Bereich der Spielanalyse aufgestellt und die Möglichkeit für ein noch differenzierteres Training geschaffen. Die Zusammenarbeit im Trainerteam hat sich gut eingespielt und Anfang Januar wird mit einem Trainingslager der Startschuss für die zweite Saisonhälfte gegeben denn mit Platz 3 ist das Saisonziel ehrgeizig formuliert.

Enormer Zuschauerzuspruch im „St. Wendeler Hexenkessel“

Berüchtigt in der Liga ist seit längerem auch die Stimmung im St. Wendeler Sportzentrum. Mit DJ, Hallensprecher, Klatschinstrumenten und zahlreichen Fans haben sich die Heimspiele des TV Bliesen zu einer spannenden Unterhaltung für den Samstagabend etabliert. Bis zu 600 Zuschauer pilgerten in diesem Jahr zu den Heimspielen und die lautstarke und mitreißende Stimmung trieben auch das Team zur Höchstleistung an. „Bei dieser Kulisse können sich die Gegner warm anziehen“ schmunzelte Trainer Peter Lember in voller Vorfreude nach dem Heimspielauftakt im Oktober. Freuen dürfen sich die Fans auf die kommenden fünf Heimspiele im neuen Jahr, bei denen unter anderem auch die Top-Teams aus Karlsruhe und Rüsselsheim in St. Wendel gastieren werden. „Die Fans sind unser 7. Mann auf dem Feld und haben so manchen Punkt oder sogar Satz schon für uns geholt. Es pusht uns einfach wir diese Unterstützung bekommen.“ gesteht Markus Jungmann (Außenangriff) und hofft, dass „auch in der Rückrunde viele Leute kommen und wir für sie punkten können.“

Blick nach oben – 2. Liga möglich?

Im Anbetracht der übermächtigen Konkurrenz aus Rüsselsheim sollte die Meisterfrage in der 3. Liga für alle beteiligten Vereine einstimmig zu beantworten sein. Dennoch stellt sich die Frage, ob der Standort Bliesen auch zweitligatauglich wäre. Ein Aufstieg des kleinen Dorfes aus dem St. Wendeler Land käme einer Sensation gleich und das St. Wendeler Land würde künftig auch in Sachsen, Bayern und Thüringen zum sportlichen Tagesgeschäft gehören. „Sportlich und wirtschaftlich müssten wir nochmal eine Schippe drauf legen. Die Strukturen und das Umfeld würden passen, jedoch müsste man bei der aktuellen Situation und den Anforderungen der 2. Volleyball-Bundesliga einen finanziellen Mehraufwand von etwa 30.000 Euro stemmen.“ beurteilt Markus Haupenthal die Situation und gibt zu verstehen, dass das „kein akutes Thema ist, wir ohne Träume und Visionen auch heute nicht in der 3. Liga spielen würden.“ Unabhängig von der mittelfristigen Ligazugehörigkeit ist der Unterbau für die erste Mannschaft aktuell solide aufgestellt. Während die jüngere zweite Mannschaft in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland ans Netz geht, spielen die dritte und vierte Mannschaft in der Bezirksliga. Das Vereinsderby der Vorrunde konnten dabei die Nachwuchsspieler der vierten Mannschaft gegen die Routiniers der dritten Mannschaft für sich entscheiden.

Heimspiele des TV Bliesen

16.01.2016 | 20:00 Uhr | VfB Friedrichshafen II
30.01.2016 | 20:00 Uhr | SSC Karlsruhe
13.02.2016 | 20:00 Uhr | TG Rüsselsheim II
27.02.2016 | 20:00 Uhr | TV Rottenburg II
19.03.2016 | 20:00 Uhr | LAF Sinzig

Alle Spiele finden im Sportzentrum St. Wendel statt.

Im Netz: www.tvbliesen-volleyball.de

Foto: Abgeblockt – die Spieler des TVB punkten in der 3. Liga (Fotograf: Gerd Rauch)

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