… an Valentinstag häufig ganz schön schwierig. Entweder du bist Single und wirst schon Wochen im Voraus daran erinnert, dass du niemanden hast, der dir rosa Plüschherzen mit „Schatzi“-Aufduck schenkt, oder du bist in einer Beziehung und die Sache wird richtig kompliziert. Finden wir Valentinstag jetzt unnötig und kommerziell? Gehen wir ganz romantisch Essen und sie erwartet einen Heiratsantrag? Oder -das ist am schwierigsten- ist man, trotz vorherigem Augenrollen beim Erwähnen des Tages, der Buhmann, wenn kein Geschenk gekauft wurde?
Es scheint fast so, als wäre es vollkommen unmöglich, diesen Tag gut zu finden. Und doch verdienen sich die Unterwäsche-, Schmuck- und Blumenindustrie jedes Jahr aufs neue ein goldenes Näschen. Während Kritiker bemängeln, dass der Valentinstag nur durch diese überhaupt existiert, liegt der wahre Hintergrund wohl bei der Kirche. Der Valentinstag wird nämlich als Gedenktag für den heiligen Valentin von Terni begangen. Der Bischof von Rom traute Liebespaare trotz eines Verbots des Kaisers, sodass er letztendlich am 14. Februar 269 hingerichtet wurde. Mythen ranken sich darum, dass er den Mädchen zur Hochzeit Blumen aus seinem Garten schenke und es daher Brauch wurde, Rosen an seine Liebste zu verschenken.
Heute werden jedoch nicht nur Rosen verschenkt. Vor allem Schmuckstücke, Kosmetik und Dessous sind jedes Jahr unter den Top-Geschenken. Doch auch Romantikwochenenden, Candle-Light-Dinner oder Partnermassagen sind beliebte Geschenkideen. Selbstverständlich ist die Industrie auch weiterhin erfinderisch, um stets neue Produkte für verliebte Turteltäubchen zu entwickeln. So schreckt sie selbst vor herzförmiger Tiefkühlpizza und Pantoffeln mit Küsschen-Aufdruck nicht zurück. Und auch die großen Technologieunternehmen nehmen den Tag der Verliebten zum Anlass, um wieder auf sich aufmerksam zu machen. Klar, man verschenkt der oder dem Liebsten auch ständig eine Smart-Watch und Kopfhörer, wenn man seine Liebe beweisen möchte. Romantisch, oder nicht?
Doch egal, wie kommerzialisiert der Tag nun letztendlich wirklich ist. Freuen wir uns nicht alle über eine Aufmerksamkeit von einem lieben Menschen? Es gibt für Mütter und Väter einen eigenen Feiertag, sollte es diesen dann nicht auch für den Menschen geben, den man liebt? Valentinstag ist hierbei eine schöne Möglichkeit, kurze Zeit aus dem alltäglichen Trott der Beziehung zu entfliehen. Schließlich bekommt man nicht jeden Tag Blumen, geht nicht ständig miteinander essen oder bekommt eine romantische Kleinigkeit geschenkt.
Dabei geht es auch gar nicht darum, hunderte von Euro für Schmuck oder eben auch Technik auszugeben. Vor allem in Zeiten von hektischer WhatsApp-Kommunikation sind liebe Worte beliebt. Als Liebesbrief oder schönes Poster für die Wand, zeigt es, dass man sich Gedanken gemacht hat und mit einem eher kleinen Geschenk trotzdem seine Liebe ausdrücken möchte. Ansonsten ist natürlich das schönste Geschenk an die Liebe, gemeinsame Zeit zu verbringen. Nicht nur zu Hause, wenn nebenbei noch Netflix läuft. Der Klassiker ist hierbei natürlich ein gemeinsames Abendessen – dann aber bitte ohne #dinnerdate-Foto, aber warum nicht mal was machen, was man noch nie probiert habt? Oder etwas, was sich der Partner oder die Partnerin schon immer mal gewünscht hat zu machen. Das kann ganz entspannend aber auch actionreich sein. Hauptsache man ist zusammen und erlebt gemeinsam etwas Besonderes.
Natürlich könnte man all dies auch an den anderen 365 Tagen im Jahr machen und Kommunikation und gemeinsame Erlebnisse sollten das ganze Jahr klappen. Aber braucht man nicht manchmal einfach einen kleinen Stubs in die richtige Richtung ? Da helfen die roten Herzen in allen möglichen Schaufenster doch ungemein.
Und für alle die jetzt immer noch nicht von Valentinstag überzeugt sind: Durchatmen, morgen ist der Spuk schon wieder vorbei.