Tholey.
Den Sternsingern `Dankeschön` sagen, weil sie bei Wind und Wetter für Andere unterwegs sind, ist nicht nur für die Kirchengemeinde, sondern auch für die Zivilgemeinde zu einer Selbstverständlichkeit geworden. So begrüßte Bürgermeister Hermann Josef Schmidt auch in diesem Jahr mit der Vorsitzenden des Pfarreinrates der Pfarreiengemeinschaft „Am Schaumberg“, Ute Morbach, Abordnungen der Sternsinger der Gemeinde Tholey im Rathaussaal, die in diesem Jahr Geld für Kinder in aller Welt gesammelt hatten.
Wie in jedem Jahr zogen die jungen Christen auch in diesem in ihren bunten Gewändern von Haus zu Haus, um neben den Segenssprüchen auch die Haustüren mit der Schrift
20+C+M+B+18 zu versehen. „C, M und B heißt Christus Mansionem Benedikat, das bedeutet Christus segne dieses Haus“, erzählten die Sternsinger im Rathaus, die mit großem Spaß ans Werk gingen.
Dabei kamen über 19.000 Euro in allen neun Ortsteilen zusammen, die für Hilfsprojekte in der ganzen Welt gespendet werden.
Das Sternsingen ist ein alter Brauch, der bis ins Mittelalter zurückreicht. Als Könige gekleidet zogen Jungen durch die Gassen und spielten den Zug zur Krippe nach. Das Kindermissionswerk hat den Brauch 1959 durch die Sternsingeraktion wieder aufgegriffen und ihm ein neues Ziel gegeben. Heute ist das Sternsingen die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder.
Sie wird getragen vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Motto der Aktion der diesjährign Aktion war „Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!“. Beispielland war Peru. In einem Zentrum im Armenviertel der peruanischen Hauptstadt Lima wird deutlich, wie Kindern mit Behinderung und ihren Familien geholfen wird und welche Herausforderungen im Alltag ihr Leben erschweren.
Im Mittelpunkt der Aktion standen generell Kinder mit Behinderung. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen haben 165 Millionen Mädchen und Jungen weltweit eine Behinderung. In Entwicklungs- und Schwellenländern leben besonders viele Kinder mit Behinderung – die meisten in großer Armut. Nur wenige von ihnen werden ihren Bedürfnissen entsprechend betreut und gefördert. Nach Angaben der Vereinten Nationen gehen neun von zehn Kindern mit Behinderung nicht zur Schule. In vielen Ländern werden diese Kinder als Last oder Schande empfunden; häufig leiden sie unter Gewalt oder werden von ihren oft überforderten Eltern versteckt und vernachlässigt. Die Sterblichkeitsrate von Kindern mit Behinderung unter fünf Jahren liegt 80 Prozent höher als die von Kindern ohne Behinderung. Jedes dritte Kind, das auf der Straße leben muss, hat eine Behinderung.
Mit dem Geld, das die Sternsinger sammeln, unterstützt die Aktion Dreikönigssingen jährlich nicht nur das Beispielland, sondern mehr als 1.400 Projekte für Kinder in Not.
Ganz leer gingen für ihr großes Engagement aber auch die Sternsinger aus der Gemeinde Tholey nicht aus: Vom Bürgerrmeister gab es für jeden einen Gutschein fürs Erlebnisbad Schaumberg. Auch Ute Morbach dankte den Sternsingern für ihren selbstlosen Einsatz. In ihren Dank schlossen beide auch die Eltern, Messdiener und anderen Helferinnen und Helfer ein, die die Sternsingeraktion unterstützt hatten.