Streuobstwiesenprojekt gewinnt beim Naturschutzwettbewerb „Unsere Heimat & Natur“

Übergabe des symbolischen Spendenschecks; von links: Ortsvorsteher Martin Backes, Jennifer Jacobs (Edeka-Markt Groß Hasborn-Dautweiler), NABU-Vorsitzender Franz-Rudolf Weber und Bürgermeister Andreas Maldener (Foto: Jens Frank)

Eine Streuobstwiese wird aufgewertet durch die Anlage von Kleinbiotopen und Habitaten. Mit diesem Projekt zählt der NABU Hasborn-Dautweiler zu den diesjährigen Preisträgern des Naturschutzwettbewerbs „Unsere Heimat & Natur“ von Edeka Südwest und der Stiftung NatureLife-International und erhält 1000,- Euro.

Unterstützt wird der 2014 ins Leben gerufene Wettbewerb für herausragende Naturschutzprojekte im Südwesten von Edeka-Kundinnen und -Kunden mit dem Kauf von Bio-Kräutertöpfen der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“, denn ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf kommt in einen Fördertopf. 2025 erhöht sich die Zahl der Preisträger um 29 auf nunmehr 297 ausgezeichnete Projekte. Die diesjährigen Gewinner erhalten insgesamt 60.000 Euro. Seit Beginn des Wettbewerbs wurden damit Naturschutzprojekte im Südwesten mit über 736.000 Euro gefördert.

Die Patenschaft für das nun ausgezeichnete Naturschutzprojekt übernimmt Edeka Groß in Tholey und in Tholey-Hasborn-Dautweiler. Die Kauffrau Jennifer Jacobs übergab den symbolischen Spendenscheck an Franz-Rudolf Weber, 1. Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe Hasborn-Dautweiler. „Das ist ein tolles Projekt zur Stärkung der Biodiversität, und wir freuen uns sehr, dass wir die Patenschaft hier vor Ort übernehmen dürfen“, sagte Jennifer Jacobs bei der Scheckübergabe.

Ökologische Vielfalt für eine zukunftsfähige Lebensmittelversorgung

Trockenmauer mit SandariumFoto: Franz-Rudolf Weber
Trockenmauer mit Sandarium
Foto: Franz-Rudolf Weber

„Wir sind uns bewusst, dass der Schutz der natürlichen Ressourcen und der ökologischen Vielfalt eine zentrale Voraussetzung für eine zukunftsfähige Lebensmittelversorgung ist. Deshalb möchten wir mit dem Wettbewerb gezielt Projekte fördern, die sich aktiv für den Erhalt von Natur- und Lebensräumen einsetzen“, erläuterte Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit Edeka Südwest, die Ziele des Lebensmittelhändlers und fügte hinzu: „Gleichzeitig wollen wir das gesellschaftliche Engagement sichtbar machen und inspirierende Ideen unterstützen, die zeigen, dass jeder einen Beitrag zum Naturschutz leisten kann.“ Die Stiftung NatureLife-International schätzt die Bedrohung der biologischen Vielfalt in den Natur- und Kulturlandschaften heute als größer denn je ein. Der Rückgang zahlreicher, einst weit verbreiteter Pflanzen- und Tierarten werde durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärkt. Daher seien praktische Projekte zur Erhaltung der Natur sowie zur Pflege von Landschaften und Heimat als ökologische Elemente zur Vernetzung von Biotopen wichtiger denn je.

Einen wichtigen Beitrag leistet das Projekt „Biodiversität stärken und sichtbar machen“ bei Hasborn-Dautweiler, einem Ortsteil der Gemeinde Tholey im Kreis St. Wendel. Der NABU Hasborn-Dautweiler fördert lokale Artenvielfalt und setzt mit seinem Projekt ein starkes Zeichen gegen den Artenrückgang, insbesondere bei Insekten. Auf einer Streuobstwiese wird gezielt Lebensraum für bedrohte Arten geschaffen, um deren Vielfalt zu fördern und sichtbar zu machen. Das Projekt fokussiert sich darauf, durch die Anlage von Kleinbiotopen und Habitaten spezifische Lebensräume und Nahrungsquellen für Reptilien, Vögel, Wildbienen und andere Insektenarten bereitzustellen. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem der Bau von Wildbienennistplätzen, die Errichtung einer künstlichen Lösswand für Steilwandbewohner, die Anlage von Sandarien für im Boden nistende Wildbienen und eines Tümpels als Wasserquelle sowie das Aufstellen von markhaltigen Stängeln und Totholz. Zudem wird durch Blühflächen und -streifen ein Nahrungsangebot geschaffen. Ein weiterer Höhepunkt des Projekts ist die Schaffung von Habitatstrukturen für Reptilien wie Trockenmauern und spezielle Unterschlupfe für Blindschleichen. Auch für Insektenarten wie Florfliegen und Ohrwürmer werden gezielt Lebensräume geschaffen. Deshalb wird das Projekt als regionales Vorzeigeprojekt für Artenschutz und Naturförderung anerkannt und mit einem Preisgeld von 1000 Euro ausgezeichnet.

Künstliche Lösswand mit kleiner Blühfläche davorFoto: Franz-Rudolf Weber
Künstliche Lösswand mit kleiner Blühfläche davor
Foto: Franz-Rudolf Weber

Bei der Preisverleihung, bei der auch Ortsvorsteher Martin Backes und Bürgermeister Andreas Maldener zugegen waren, bedankte sich der 1. Vorsitzende bei Frau Jacobs und Edeka Südwest für die Auszeichnung und die damit verbundene finanzielle Zuwendung. Besonderen Dank zollte er auch den Mitgliedern, die mitgeholfen haben, die vielen Biotope und Habitate anzulegen. Er äußerte zudem die Hoffnung, dass diese Auszeichnung dazu beiträgt, dass der NABU Hasborn-Dautweiler in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen wird, und Gleichgesinnte dazu animiert, sich der Ortsgruppe anzuschließen. Weiter sagte er: „Der NABU Hasborn-Dautweiler ist schon seit Jahrzehnten im Naturschutz tätig. Und gerade jetzt, in Zeiten des Klimawandels und des Artenschwunds, ist der Schutz der Natur wichtiger denn je. Wir arbeiten auf lokaler Ebene, indem wir kleine Naturinseln schaffen, die Rückzugsgebiet und Lebensraum für Insekten, vor allem für bedrohte Wildbienen, sind. Mein Ziel ist es, weitere solcher Naturinseln anzulegen und sie durch die Anlage von naturnah gestalteten Korridoren miteinander zu verbinden und zu vernetzen. Das können wir nicht alleine schaffen. Dazu brauchen wir die Unterstützung von Sponsoren, die Unterstützung der Gemeinde und die Hilfe von Landwirten. Dann kann es gelingen. Deshalb bedanke ich mich noch mal ganz herzlich bei Edeka Südwest für das Preisgeld, das wir für die Umsetzung dieser Projekte gut gebrauchen können.“ 

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