St. Wendel. Auch 2019 werden die beliebten Internationalen St. Wendeler Jazztage vom 14./20.-22. September stattfinden. Bereits zum 29. Mal entwickelte eine Schar von Jazzenthusiasten unter der Festivalleitung von Ernst Urmetzer ein abwechslungsreiches Programm für Jazzbegeisterte.
Konzeptionell bietet das Festival unter dem Motto „globale Vielfalt“ in diesem Jahr ein sehr buntes und stilistisch breit angelegtes Programm mit namhaftenKünstlern aus aller Welt: Libanon, Algerien, Marokko, Spanien, Frankreich, Österreich, Deutschland, Kuba und USA, darunter vier starke Frauen (Gesang/Cello, Piano, Saxophon, Gesang). Alle Projekte zeigen, wie aus Begegnungen verschiedener Kulturen neue kreative Ideen entstehen können, ohne Schubladen und Sprachgrenzen.
Das Programm
Samstag 14. September, 20 Uhr, Kurhaus Harschberg
MASAA (LB/DE)
Beim Prologkonzert im Kurhaus Harschberg präsentiert der libanesische Sänger Rabih Lahoud das vielfach preisgekrönte Projekt MASAA. Tiefempfundene arabische Verse und zeitgenössischer Jazz verweben sich, gehen Abend- und Morgenland in bisher nicht dagewesener Schlüssigkeit eine lyrische Liaison ein. Marcus Rust-Trompete, Flügelhorn, Demian Kappenstein-Schlagzeug und Reentko Dirks-Doppelhals-Gitarre, kommentieren die Gedichte hoch kreativ und sensibel agierend und reagierend.
Vor dem Konzert wird um 19 Uhr die Ausstellung „…bis tief in die Seele“ mit Fotos von Peter Meurer eröffnet. Die musikalische Vielfalt des Jazz und seiner Musiker sind für den Koblenzer Fotografen Peter Meurer eine Quelle der Inspiration. Er bewundert die Individualität der Interpreten und die Kraft, die Intensität, die Emotionen und die Leidenschaft dieser Musik. Mit dem Objektiv spürt der Fotokünstler Rhythmen und Tönen nach. Fasziniert von der Konzentration der Musiker im Spiel, ihrer Bewegung und Körpersprache, lotet er mit der Kamera die Tiefe von Gefühlen aus, schießt Bilder, die wie die Musik „…direkt in die Seele.“ gehen.
Freitag 20. September, 20 Uhr, Saalbau St. Wendel
Spanische Nacht
NES „Ahlam“ (AL/ES/FR)
Drei Sprachen, drei Instrumente, drei Künstler und eine einheitliche musikalische Identität.
Nesrine Belmokh, französisch-algerische Sängerin/Cellistin, die mit legendären Dirigenten wie Maazel und Barenboim zusammengearbeitet hat und mit Cirque du Soleil aufgetreten ist. Matthieu Saglio, französischer Cellist „with a thousand tone colours“, der in mehr als 30 Ländern aufgetreten ist. David Gadea, ein spanischer, gut eingespielter Perkussionist, personifiziert die Essenz von NES. Ihr Klang wurde durch den Reichtum ihrer musikalischen Erfahrungen geprägt, von Jazz bis Klassik, Soul, Flamenco und arabischer traditioneller Musik.
Freitag 20. September, 21.30 Uhr, Saalbau St. Wendel
Spanische Nacht
Daniel Garcia Trio „Travesuras“ (ES)
„Flamenco und Jazz sind Brüder“, sagt der Pianist Daniel García, eine der aufregendsten Stimmen der neuen Generation des spanischen Jazz. „Sie haben einige wesentliche Dinge gemeinsam: Selbstdarstellung, totales Engagement im Moment des Musizierens und die tiefe Erfahrung des Augenblicks“. Garcia hat sich tief in die Musik seiner Heimat vertieft und Einflüsse daraus mit dem Vokabular des modernen Jazz-Klaviertrios kombiniert. Es entsteht eine Musik, die ausdrucksstark ist, auf eigenen Beinen steht und in der rhythmischen Intensität mit melodischem Reichtum, harmonischer Finesse und außergewöhnlicher Virtuosität verbunden ist.
Samstag 21. September, 20 Uhr, Saalbau St. Wendel
Marialy Pacheco-Rhani Krija « Marocuba » (CU/MA)
Kommunikation pur zwischen der kubanischen Ausnahme-Pianistin Marialy Pacheco – als erste Frau überhaupt mit dem Montreux Jazzfestival Award ausgezeichnet – und dem Marokkaner Rhani Krija, dem gefragtesten Perkussionisten in der Jazz-, Weltmusik- und Rockszene (Sting, Herbie Hancock, Chick Corea, Al Di Meola). Pacheco entlockt dem Flügel Melodien voller Feuer, Melancholie und Zartheit, der perfekte Gegenpart für Krija. Da wird erzählt, gefragt, geantwortet, widersprochen, ironisiert, geflirtet, Gedanken aufgenommen, weitergesponnen, da wechseln intime Momente mit engagierten Auseinandersetzungen – die feine Art des klingenden Gedankenaustausches.
Samstag 21. September, 21.30 Uhr, Saalbau St. Wendel
Vincent Peirani Quintett “Living Being II Night Walker” (FR)
Vincent Peirani ist ein Jazzer. Weltmusik, Klassik, Chanson oder Pop gehen ihm ebenso leicht von der Hand. Mit dem Projekt „Night Walker“ hat er das Akkordeon zu einem veritablen Rock`n`Roll-Instrument gemacht. Er spielt rhythmisch und songdienlich, schichtet jedem Stück Schichten hinzu, vereint die Melancholie des Chansons, die Erhabenheit der Klassik, die schiere Kraft des Rock. Dreh- und Angelpunkt des Projektes ist die dreiteilige Mini-Suite „Kashmir to Heaven“ der legendären Band Led Zeppelin. Sein Quintett ist eine Familienangelegenheit: „Wir waren Freunde, lange bevor wir angefangen haben, miteinander zu musizieren“.
Sonntag 22. September, 11 Uhr, Saalbau St. Wendel
Jazz for Kids: Alexandra Lehmler & Band „Frau Gerburg verkauft den Jazz“ (DE)
Am Sonntagmorgen gehört der Saalbau den Kleinen. „Herr Hering, die liebe Frau Gerburg & die Jazzband“ sorgen dafür, dass beim Jazz für Kinder kein Fuß still stehen bleibt.
Herr Hering und seine Band proben für das wichtige Vorspielen bei der dauertelefonierenden, stets geschäftigen Frau Gerburg von der Agentur »Gerburg & Gerburg.« Werden sie an die dringend benötigten Auftrittsmöglichkeiten kommen? Diese und viele andere spannende Fragen beantwortet das turbulente Musiktheaterstück.
Moderiert von Gerburg Maria Müller bietet das Mitmachkonzert beim neuen Programm der Band um Schlagzeuger „Herr Hering Cerin“ und der Saxophonistin Alexandra Lehmler viel Musikspaß, nicht nur für kleine Zuhörer, ein Spaß für die ganze Familie.
www.heringcerin.de/bands/jazz-für-kinder/jazz-für-kinder-2-frau-gerburg-verkauft-den-jazz/
22. September, 18 Uhr, Saalbau St. Wendel
David Helbock-Trio „Into The Mystic“ (AT)
Das Finale läutet der österreichische Pianist David Helbock mit dem eingespielten Trio ein: Raphael Preuschl an der seltenen Bass-Ukulele und Reinhold Schmölzer am Schlagzeug. Mit ihnen geht die Reise auf verschiedenen Ebenen „Into the Mystic“; spinnen feinsinnig und virtuos mystische Geschichten um Götter, Helden und Wunder, mal lyrisch, mal hymnisch, aber stets überraschend. Vier Stücke, die die berühmte „Star Wars“-Saga Filmmusik von John Williams aufnehmen, bilden das Skelett des Programms.Der gewiefte Sound-Tüftler und konsequente Spurensucher am Puls der Zeit besticht durch seine Konsequenz der Grenzsprengung, gepaart mit großer Virtuosität. Das hat seine eigene Magie und bekräftigt Helbocks Credo: „Musik beginnt, wo Worte enden.“
Sonntag 22. September, 19.30 Uhr, Saalbau St. Wendel
SOMI & Band „Petite Afrique“ (US)
Den Schlussakkord setzt SOMI, die Hohepriesterin der Seeleaus den USA. Die Presse feiert Somi als neue Nina Simone, Miriam Makeba oder Dianne Reeves. Ihre Wurzeln liegen in Ruanda und Uganda. In ihrem Songwriting beobachtet sie aufmerksam und kommentiert scharfzüngig. Somi legt in ihren starken Liedern den Finger in die Wunde. Ihre Songs verschmelzen anmutig afrikanisch gefärbte Grooves, geschmeidigen Jazzgesang und ein mitfühlendes soziales Bewusstsein auf ernsthafte und verführerische Weise: mit einer bittersüßen Stimme singt sie flüsternd, summend und keuchend ihre Geschichten über das Harlem-Viertel „Petite Afrique“ und über alltäglichen Rassismus, Drogen und Gewalt.
Veranstalter: Jazzförderkreis St. Wendel e.V. und Kreisstadt St. Wendel in Kooperation mit SR2 – Jazz live with friends *
Schirmherr: Peter Klär, Bürgermeister der Kreisstadt St. Wendel
Veranstaltungsorte: Kurhaus Harschberg, Harschberger Hof 1, 66606 St. Wendel und Saalbau, Balduinstr. 45, 66606 St. Wendel
Karten bei Ticket regional: www.ticket-regional.de, online: www.ticket-regional.de/wndjazz, Hotline: 0651-97 90 777 und Reservierung: contact@wndjazz.de
Ticketpreise:
Prolog 14.9. VVK 18 €/10 € inkl. Gebühr
Abendkonzerte 20.–22.9. VVK je 25 €/13 € inkl. Gebühr
Jazz for kids Familienticket 12 € inkl. Gebühr (2 Erwachsene + Kinder)
An der Abendkasse jeweils 2 € mehr
Jazzförderkreis-Mitglieder jeweils 2 € weniger als im Vorverkauf
Weitere Infos: www.wndjazz.de und www.facebook.com/wndjazz/