Selbach. Nachdem sie 1 ½ Jahre um die Welt gereist war, entschied sich Beatrice Gosert, von ihren Freunden und Bekannten Trix genannt, aus Selbach im Januar dieses Jahres, nach Indien zu gehen, um dort mehr über Yoga und Meditation zu erfahren. Dass diese Reise ihr Leben nachhaltig verändern würde, konnte sie damals noch nicht ahnen.

Bereits während ihrer Weltreise konnte sich die 30-Jährige unter anderem in Mexiko, Neuseeland und Indonesien in Yoga weiterbilden, doch nichts war für sie so intensiv wie ihre Ausbildung im Geburtsland des Yoga: Indien. „Und als ich dann durch das Eingangstor des Ashrams hereingebeten wurde, war ich Teil der Familie. Bis heute ist viel passiert und noch immer stehe ich in Kontakt mit der Schule und mit inspirierenden Menschen“, berichtet Trix. Vor einem Jahr war Sie noch in einem Yoga- und Meditationszentrum in Neuseeland angestellt. Nach ihrer Ausbildung in Indien unterrichtet sie Yoga in St. Wendel und Umgebung. Mehr dazu gibt es auf www.yogatrix.de.
Am Fuße des Himalaya Gebirges, am Rande der heiligen Stadt Rishikesh fand Goserts Ausbildung zur Yoga Lehrerin statt. Jeder Morgen begann vor Sonnenaufgang mit einer Reinigungszeremonie (Kriya) gefolgt von Atemübungen und Meditation. „Daheim in Deutschland stand ich nie gerne früh auf. In meinem alten Job in Frankfurt am Main war ich immer froh, erst gegen 9.00 Uhr auf der Arbeit sein zu müssen. Klar, auf meiner Reise bin ich für besondere Wanderungen oder Sonnenaufgänge am Meer oder in den Bergen gerne früh aufgestanden. In Indien aber gehörte dies zum Tagesablauf. Das leichte und unglaublich leckere Essen, die interessanten und inspirierenden Erfahrungen und die Tatsache, dass es einfach unglaublich Spaß gemacht hat zu lernen, taten mit sehr gut. Dadurch bin ich manchmal sogar vor dem Wecker wach geworden“, erinnert sich Trix.
Dreimal täglich standen für sie verschiedene Yoga-Kurse auf dem Programm. Sie beschäftigte sich intensiv mit unterschiedlichen Arten der Meditation und des Pranayama (Zusammenführen von Körper und Geist durch Atemübungen), sowie der emotionale-Blockaden-Therapie und schloss nach 200 Stunden als ausgebildete Hatha Yoga Lehrerin ab.

Über ihr Yoga Teacher Training hinaus kam sie in Kontakt mit für sie ganz besonderen und inspirierenden Menschen wie Swami Kulwant Ji, einem spirituellen Anführer und Gründer verschiedener Yoga-Schulen. Noch heute steht sie mit der Gemeinschaft dort in Kontakt und freut sich auch schon auf ein baldiges Wiedersehen. „Die Zeit in Shivpuri hat mein Leben verändert und mir Wege zur inneren Freiheit eröffnet, die mich schlussendlich zurück nach Hause geführt haben“, erklärt Gosert.
Bevor sie ihre lange Weltreise antrat, war sie als Account Managerin im Online Marketing in einer Digitalagentur in Frankfurt tätig. Dazu studierte sie nebenberuflich BWL und Wirtschaftspsychologie und fungierte als Trainerin und Spielerin eines Roller Derby Bundesligavereins. „Die Entscheidung alles aufzugeben war nicht einfach. Ich liebte meine kleine Wohnung in Frankfurt und hatte einen gut bezahlten Job, auch wenn dieser ganz schön stressig und nervenaufreibend war. Nach Abschluss meines nebenberuflichen Studiums wusste ich genau, jetzt oder nie. Und von jetzt auf gleich von Arbeit, Bundesliga Spielerin und Coach, passionierter Hobbie Boxerin zurück ins Saarland zu kommen, hat mir erst einmal verdeutlicht, wie vollgestopft mein Alltag war. Es war Zeit zu entschleunigen und zu neuen Ufern aufzubrechen.“
Als sie Ende März dieses Jahres wieder nach Deutschland zurückkam, kehrte sie nicht in ihren bekannten hektischen Alltag zurück, sondern änderte ihr Leben grundlegend. Sie begann in und um St. Wendel Yoga zu unterrichten und unterstützte weiterhin die Yoga-Schule in Indien. „Die Reise an sich, aber vor allem meine Zeit in Indien haben mich gelehrt, bewusster zu leben, zu vertrauen und auf mein Bauchgefühl zu hören. Mein jetziges Leben steht im Kontrast zu meiner Zeit in Frankfurt. Ich habe mich selbstständig gemacht. Trotz der Tatsache, dass meine Ersparnisse stark zu Neige gehen und ich grundsätzlich zurückkönnte, steht dies für mich nicht zur Debatte. Ich kenne mich besser, hab viele neue Dinge gelernt und weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich bin einfach unglaublich dankbar, mein Wissen und meine Erfahrungen weitergeben zu dürfen“, untermauert Trix nochmals ihre Entscheidung.
Am 01. Oktober geht es für sie wieder für einen Monat nach Indien, um ihre Yoga-Fertigkeiten noch weiter zu vertiefen und das Erlernte hier in St. Wendel und Umgebung weiterzugeben. Nach ihrer Reise wird sie in der wndn-Redaktion zu Gast zum Live-Talk sein und persönlich von ihrer Reise, Yoga und Meditation berichten. Weitere Informationen folgen.