Ein neuer Kalender entführt Betrachter in das St. Wendel vergangener Zeiten. Roland Geiger hat mit „Vorgestern in St. Wendel 2026“ eine Sammlung historischer Fotografien zusammengestellt, die die Kreisstadt in ihrer ländlichen Vergangenheit zeigt.
Das Titelbild des Kalenders zeigt den Schloßplatz aus einer Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Damals dominierte der Kaiser-Wilhelm-Brunnen den Platz, während drei Hühner unbehelligt am Rand zur Bahnhofstraße nach Nahrung suchten. Automobile waren noch eine Seltenheit, und der Blick auf den Wendelsdom prägte das Stadtbild.
Die zwölf weiteren Kalenderblätter präsentieren verschiedene historische Ansichten der Stadt. Zu sehen ist unter anderem ein als heiliger Wendelin dargestellter Hirte, der seine Schafe durch die Bahnhofstraße führt. Ein weiteres Motiv zeigt die ehemalige Synagoge gemeinsam mit den beiden christlichen Gotteshäusern der Stadt. Der Bahnhof aus dem Jahr 1860 ist ebenso vertreten wie die Gerbhäuser mit Blick auf die Urweilermühle. Aus den 1930er Jahren stammt die Aufnahme eines Motivwagens am Kappesbord.
Eine Besonderheit des Kalenders ist die nachträgliche Kolorierung der ursprünglich schwarzweißen Fotografien. Mittels moderner Technik wurden die verschiedenen Grautöne analysiert und farblich interpretiert. Diese Bearbeitung führte teilweise zu überzeugenden Ergebnissen, manchmal aber auch zu ungewöhnlichen Farbgebungen. So erhielten beispielsweise Ziegen, die mit ihren Besitzern vor dem Bockstall in Breiten zu sehen sind, einen rosafarbenen Schimmer. In solchen Fällen wurde die Originalversion beibehalten.
Der Kalender im A4-Querformat umfasst 13 Seiten und enthält zu jedem Bild eine kurze Beschreibung. Er ist zum Preis von 20 Euro in St. Wendel bei den Buchhandlungen Klein und Bastuck, im Brunnenlädchen sowie im Tässje am Dom erhältlich. Interessenten können ihn auch direkt beim Herausgeber unter der E-Mail-Adresse alsfassen@web.de bestellen.
