Innenminister Klaus Bouillon zeichnet Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Marpingen aus
Am vergangenen Donnerstag, den 14. Juli 2016, wurden fünf Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Marpingen durch Innenminister Klaus Bouillon im Landratsamt St. Wendel belobigt. Im vergangenen Jahr hatten die drei Schülerinnen und zwei Schüler ihrer Mitschülerin und Freundin geholfen, als diese während des Unterrichts bewusstlos wurde. Sie leiteten umgehend Erste Hilfe Maßnahmen ein und konnten so die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wertvoll überbrücken.
An der Gemeinschaftsschule Marpingen werden 14 Schulsanitäter vom Deutschen Roten Kreuz des Kreisverbandes St. Wendel in Erste Hilfe ausgebildet. Bereits seit 2011 stehen die Schulsanitäter während der Unterrichtszeit aber auch während der Pausen stets in Bereitschaft. Die Leistung, die sie im vergangenen Jahr erbracht haben, hob auch Landrat Udo Recktenwald hervor: „Durch eine gute Beobachtungsgabe und durch das Bewahren eines kühlen Kopfes, konnte so in der Zwischenzeit, bis die Rettungsdienste eintrafen, wertvolle Hilfe geleistet werden. Dies ist nicht selbstverständlich und verdient Anerkennung.“ Innenminister Klaus Bouillon sprach den Schülerinnen und Schülern seine Hochachtung aus und betonte, dass auch für ihn solch eine Leistung nicht selbstverständlich sei und somit Gebrauch mache von der „Öffentlichen Belobigung“, die ihre Berechtigung auf gesetzlicher Grundlage hat.
Demnach kann als staatliche Anerkennung für die Rettung eines Menschen aus einer Lebensgefahr eine öffentliche Belobigung ausgesprochen werden. „Sie haben als Ersthelferinnen und Ersthelfer mit Ihrem Verhalten Weitsicht und Zivilcourage bewiesen. Ich hoffe, dass Ihr Tun zur Nachahmung anregt. Sie haben eine Vorbildfunktion“, so Innenminister Klaus Bouillon. Bevor den Schülerinnen und Schülern eine Urkunde überreicht wurde, sprach auch Peter Schunath, Vorsitzender der CDU Fraktion St. Wendel als Vertreter des Stadtrates zu den Schülerinnen und Schülern. Schunaths Tochter, Joline Sophie ist eine der Schulsanitäter, die beim Vorfall im letzten Jahr Hilfe leisteten. „Nicht nur, weil ich persönlich betroffen bin, sondern als Vertreter der Stadt St. Wendel möchte ich allen, die geholfen haben mein Lob und auch den Dank stellvertretend für unseren Bürgermeister Peter Klär und für die Stadt St. Wendel aussprechen“, so Schunath.
Ausgezeichnet wurden die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter Lena Prangenberg, Joline Sophie Schunath, Celina Sommer, Mirko Pitsch und Florian Mittermüller. Die fünf Ersthelfer handelten vorbildlich, als ihre Mitschülerin während des Unterrichts das Bewusstsein verlor. Sie führten eine Atemkontrolle durch, brachten die Mitschülerin in eine stabie Seitenlage, räumten Stühle und Bänke aus dem Weg, um das Vereltzungsrisiko bei einem möglichen epileptischen Anfall zu minimieren, informierten die Rettungsleitstelle und nahmen die Übergabe an die Rettungskräfte. „Ich würde heute vielleicht nicht mehr leben, oder hätte Schäden von dem Vorfall davon getragen, wenn meine Mitschüler mir nicht geholfen hätten. Für mich ist es nicht selbstverständlich, dass Freunde einem ohne Zögern in solch einer Situation helfen“, so die Schülerin Samantha, die im Dezember 2015 während des Unterrichts das Bewusstsein verlor. Für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler war jedoch klar, dass sie sofort helfen. „Es war zwar komisch, dass es eine Freundin von uns war, aber wir haben nicht gezögert, sofort zu helfen und haben erst mal alle anderen aus dem Klassenraum geschickt. Samantha hat sich in eine Schocklage gelegt, das war falsch, wir haben sie dann in eine stabile Seitenlage gebracht. Pulskontrollen durchgeführt und einfach gemacht“, so Schulsanitäterin Lena Prangenberg. Jeder, der ein bisschen Bescheid wisse, könne helfen. Ihr Tipp sei, einfach loszulegen, man könne nicht viel falsch machen, es sei denn man tue gar nichts.
Zusätzlich zur Belobigung durch Innenminister Klaus Bouillon wurde den „Helden des Alltags“ ein Besuch der Leitstelle Christoph 16 zugesagt, der genaue Termin stehe noch nicht fest. Landrat Udo Recktenwald beteuerte, dass ein Hubschrauberrundflug beim kommenden Seefest am Bostalsee mit den Schülerinnen und Schülern aber durchaus möglich sei.
Im Anschluss an die öffentliche Belobigung im Festsaal des Landratsamtes konnte man sich bei Häppchen und erfrischenden Getränken austauschen, Geschehenes Revue passieren lassen. Die vorbildliche Hilfeleistung der fünf jugendlichen Schüler sollte Nachahmer finden und auch dazu auffordern, dass jeder seine Erste Hilfe Kenntnisse regelmäßig auffrischt, um in einer Notlage Hilfe leisten zu können.
Mehr Informationen zu Erste Hilfe Kursen beim DRK Kreisverband St. Wendel: www.drkwnd.de