Nach fast fünf Jahre hören die beiden Landfrauen Christel Pauly und Margret Holzer im Café an der Bosener Mühle auf. 2015 konnten sich die beiden ihren langjährigen Traum vom eigenen Café erfüllen. Damals initiierte Werner Feldkamp von der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land das Café im Kulturzentrum.
So konnte Christel Pauly, die schon mit 16 ein Café eröffnen wollten ganz in Heimatnähe ihren Traum umsetzen. 5 Jahren kümmerten sich die beiden um das Café und freuten sich über Stammgästen, die trotz teilweise betagtem Alter gerne ins Kaffee kamen.
So erzählen sie von einem Treffen, bei dem bei 5 Gästen über 450 Jahre gemeinsam am Tisch saßen. Bei diesen Gästen hätte man sich auch gerne persönlich verabschiedet, doch Corona machte ihnen einen Strich durch die Rechnung und so überließen die Damen das Café schon ein halbes Jahr früher als es geplant war dem Ehepaar Zwetsch.
Die Bosener Mühle am Bostalsee ist Eigentum des Landkreises. Hier befindet sich das Kunst- und Kulturzentrum Bosener Mühle, in dem Kunstkurse, Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen durchgeführt werden. Das Anliegen von Werner Feldkamp war es, die Attraktivität des Kulturzentrums durch ein Café weiter zu steigern.
Und auch 5 Jahre später bietet das Café am Bostalsee den Vorteil, die Kultur des Landkreis an Menschen zu bringen, die eigentlich nur eine Tasse Kaffee trinken wollten. Aber auch für Besucher der Ausstellungen und Veranstaltungen bietet es eine liebgewonnene Verweilmöglichkeit.
Nachdem die beiden Frauen ankündigten aufhören wollten, galt es einen neuen Pächter zu finden. Diese fanden sich dann in der Familie Zwetsch, die vorher schon das Café Marie Louise in Bosen betrieben. Als sie davon hörten, dass das Café an der Bosener Mühle einen neuen Betreiber suchte, entschieden sie sich dorthin umzuziehen.
Dabei spielte ihnen die Corona-Pandemie sogar in die Karten, wie das Ehepaar erzählt, denn eigentlich wäre es erst im Oktober soweit gewesen, so beendeten die beiden Landfrauen ihre Arbeit jedoch schon früher, sodass die Besucher jetzt schon die selbstgemachte Kuchen des Ehepaars genießen können.
Mittlerweile sind auch die Öffnungszeiten angepasst. Während das Café vorher nur nachmittags geöffnet war, können die Gäste jetzt von Dienstag bis Sonntag von 9 Uhr bis 18 Uhr das Café besuchen und Frühstück, Kuchen und kleine Vespergerichte zu sich nehmen. Mit 19 Aushilfskräften sorgen die Cafébetreiber dafür, dass auch angemeldete Gruppen verköstigt werden können.
Da sich die Bosener Mühle mit der Kombination Kultur-Info und Verweilatmosphäre zu einem Kleinod am Bostalsee entwickelt hat, wie es Landrat Udo Recktenwald ausdrückt, freut man sich sehr, dass schnell ein neuer Pächter für das etablierte Café gefunden wurde.
Damit die Familie Zwetsch starten konnten musste das Café noch kleinere Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten unterzogen werden, in die der Landkreis zirka 10.000 Euro investierte.
Wer jetzt einen Besuch im Café plant, sollte auf jeden Fall den Käsekuchen probieren, den Roland Zwetsch backt und auf den seine Frau ein bisschen neidisch ist, weil er bei ihr trotz gleichem Rezept nie so lecker wird.