Marienhaus-Gruppe korrigiert Minister Jung: Krankenhaus-Entscheidung steht noch aus

Marienkrankenhaus St. Wendel
Marienkrankenhaus St. Wendel

Die Marienhaus-Gruppe hat die Aussagen von Gesundheitsminister Dr. Jung zur künftigen Krankenhausstruktur im Landkreis Neunkirchen deutlich korrigiert. Der CDU-Gesundheitspolitiker Alwin Theobald kritisiert das Vorgehen des Ministers scharf und spricht von unnötiger Verunsicherung der Bevölkerung.

Am 18. November hatte Minister Jung öffentlich erklärt, dass die Geburtshilfe, die Kinderklinik und weitere medizinische Bereiche vom Standort Kohlhof nach St. Wendel verlagert werden sollen. Nur drei Tage später stellte die Marienhaus-Gruppe in einer eigenen Pressemitteilung klar, dass noch gar keine Entscheidung gefallen sei. Der Krankenhausträger betonte, dass derzeit drei verschiedene Modelle geprüft würden und das vom Minister vorgestellte Konzept weder abgestimmt noch fachlich ausreichend geprüft sei.

„Dass ein Träger so kurz nach einer ministeriellen Mitteilung eine eigene Pressemitteilung herausgeben muss, um die Fakten richtigzustellen, ist ein hochproblematischer Vorgang“, erklärte Theobald. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion sieht darin einen Beleg dafür, dass der Minister mit unvollständigen Informationen an die Öffentlichkeit getreten sei. Dies habe bei werdenden Eltern, Hebammen und den Beschäftigten am Kohlhof für große Unruhe gesorgt.

Die Reaktion der Belegschaft zeigt das Ausmaß der Verunsicherung: Mitarbeiter des Marienhaus-Klinikums Neunkirchen-Kohlhof starteten eine Unterschriftensammlung, die innerhalb kürzester Zeit bereits rund 25.000 Unterstützer fand. Theobald wertet dies als deutliches Signal gegen die Kommunikationspolitik des Ministers.

„Krankenhausplanung ist ein hochsensibles Thema. Hier geht es um Vertrauen und um die Gesundheitsversorgung von Familien. Ein Minister darf keine Szenarien kommunizieren, die weder abschließend abgestimmte noch fachlich geprüfte Optionen sind“, kritisierte Theobald. Er fordert vom Gesundheitsminister eine grundlegende Kurskorrektur und mehr Transparenz bei der Krankenhausplanung.

Die Marienhaus-Gruppe versicherte in ihrer Klarstellung, dass das Klinikum am Kohlhof vorerst weiterhin als wichtiger Gesundheitsversorger mit Kinderklinik, Geburtshilfe und 24-Stunden-Versorgung bestehen bleibe. Theobald begrüßte diese klare Aussage und warf der SPD-Alleinregierung vor, ihrer Verantwortung bei der Krankenhausplanung nicht gerecht zu werden. Er fordert nachvollziehbare und faktenbasierte Entscheidungsprozesse statt „Hinterzimmerpolitik“.

Weitere interessante Artikel:

ANZEIGEN

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Blätterbarer Katalog-2025 mit 80 Seiten:

Alle weiteren Informationen in Bild & Text finden Sie hier auf der Homepage: 
https://www.gudd-zweck.de/fyi/ho-roos-kop/