Die SPD-Landtagsfraktion will mit einem neuen Pilotprojekt gegen Gewalt an Frauen vorgehen. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen bringt die Fraktion einen Abänderungsantrag in den Doppelhaushalt ein. Das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ soll mit 300.000 Euro finanziert werden.
Im vergangenen Jahr wurden im Saarland fünf Frauen Opfer eines Femizids. Die Polizei erfasste über 3.600 Fälle häuslicher Gewalt – das entspricht etwa neun Fällen pro Tag. Das geplante Projekt basiert auf einem bundesweit erprobten Modell. Es soll Gewalt dort verhindern, wo sie sichtbar wird, und bestehende Hilfsangebote bekannter machen.
„Fünf getötete Frauen in einem einzigen Jahr. Das erschüttert zutiefst. Viele Betroffene leben über lange Zeit mit Angst, Kontrolle und Gewalt, oft ohne jemanden an ihrer Seite. Deshalb stärken wir Strukturen, die ihnen früh Halt geben: Menschen im direkten Umfeld, die hinschauen, zuhören und wissen, wie sie helfen können. StoP bringt Unterstützung dorthin, wo sie ankommen kann: im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, im Verein, im Alltag und sorgt so für ein Bewusstsein für Lebensrealitäten von vielen Frauen“, erklärte die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Réka Klein.
Das Projekt verbindet professionelle Fachstellen mit alltagsnaher Prävention. Menschen aus dem direkten Umfeld sollen geschult und sensibilisiert werden. Sie sollen befähigt werden, Warnsignale zu erkennen und Hilfe zu vermitteln. „Gewalt gegen Frauen ist kein privates Problem. Sie betrifft uns alle“, betonte Klein. „Wir wollen im Saarland ein Umfeld schaffen, in dem Gewaltprävention wirkt und Unterstützung ankommt. Deshalb bringen wir dieses Pilotprojekt auf den Weg.“




