Eine außergewöhnliche literarische Freundschaft steht im Mittelpunkt des neuen Werks „Dichter – Roman einer Freundschaft“ der Berliner Schriftstellerin Katrin Askan. Das Buch, das am 19. Mai im Elsinor-Verlag erscheint, zeichnet die bewegende Geschichte der 75-jährigen Freundschaft zwischen dem saarländischen Dichter Johannes Kühn und seinem Schulfreund Benno Rech sowie dessen Ehefrau Irmgard nach.
Die Autorin, die beide Protagonisten Mitte der 1990er Jahre kennenlernte, dokumentiert deren gemeinsamen Weg von den ersten Begegnungen am Gymnasium des Missionshauses in St. Wendel bis zu ihrem Tod – Kühn verstarb im Oktober 2023, Rech im September 2024.
Besonders eindringlich schildert Askan die schwierige Phase um 1983, als Kühn mit 48 Jahren verstummte und das Schreiben einstellte. In dieser Zeit fertigte er tausende Zeichnungen an, während er kaum noch kommunizierte. Die Freundschaft zu den Rechs überdauerte auch diese schwere Zeit, in der der Dichter sich „im Winkel der Wortlosigkeit verschanzt“ hatte.
Die Premiere des Werks findet am 22. Mai um 19 Uhr im Gasthaus Huth in Hasborn-Dautweiler statt – jenem Ort, an dem Kühn täglich seine neuen Gedichte mit den Rechs besprach. Die Veranstaltung wird von Prof. Dr. Bernd Scherer moderiert, dem ehemaligen Intendanten des Hauses der Kulturen in Berlin, der sowohl die Rechs als auch Kühn seit seiner Jugend kannte.
Armin Sinnwell, Vorsitzender der Johannes-Kühn-Gesellschaft, würdigt das Werk als wichtigen Beitrag zum Verständnis von Kühns literarischem Schaffen: „Seine große dichterische Begabung hätte vermutlich nicht gereicht, Johannes Kühn über das Schaumberger Land hinaus bekannt zu machen. Ohne den unermüdlichen Einsatz von Benno und Irmgard Rech hätte er kaum die Geltung erlangt, die ihm heute zukommt.“
Das 400 Seiten umfassende Buch erscheint zum Preis von 26,90 Euro und verspricht nicht nur Einblicke in eine außergewöhnliche Freundschaft, sondern auch in die Entstehung eines bedeutenden literarischen Werks.




