Die Feuerwehr Nonnweiler simulierte am vergangenen Wochenende einen Ernstfall in der Kasteler Tagespflegeeinrichtung. Bei der groß angelegten Übung waren rund 70 Einsatzkräfte aus mehreren Löschbezirken beteiligt. Das umgebaute frühere Pfarrhaus dient heute werktags als Betreuungsstätte für Senioren, die ansonsten in ihren eigenen vier Wänden wohnen.
Das Übungsszenario sah einen Kellerbrand mit massiver Rauchentwicklung vor, der das gesamte Gebäude zu erfassen drohte. Zwei Personen waren im verqualmten Untergeschoss eingeschlossen, während die genaue Anzahl weiterer Anwesender zunächst unbekannt blieb.
Die Kasteler Wehr profitierte von der direkten Nachbarschaft zwischen Gerätehaus und Übungsobjekt. Nach dem Eintreffen sicherten die Kräfte das Gelände großflächig ab, leiteten den Verkehr um und bauten die Löschwasserversorgung über Unterflurhydranten auf.
Ein Atemschutztrupp drang durch die Kellertür vor, um den vermeintlichen Brandherd zu bekämpfen und nach Vermissten zu suchen. Zeitgleich schuf ein weiterer Trupp eine Abluftöffnung, die mit einem Strahlrohr abgesichert wurde. Die zwei eingeschlossenen Personen im Keller wurden schnell gefunden und ins Freie gebracht. Der fiktive Brand konnte rasch unter Kontrolle gebracht werden.
Die Rauchausbreitung im Gebäude stellte die Einsatzkräfte vor weitere Herausforderungen. Im oberen Stockwerk machten Personen am Fenster auf sich aufmerksam. Der zwischenzeitlich eingetroffene Löschbezirk Braunshausen schickte sofort einen Atemschutztrupp nach oben. Über eine Steckleiter gelang die Rettung von zwei Personen durchs Fenster.
Drei nicht gehfähige Personen im Obergeschoss erforderten besondere Rettungsmaßnahmen. Das Drehleiterfahrzeug aus Bosen-Eckelhausen, das vorausschauend angefordert worden war, kam zum Einsatz. Die Betroffenen wurden einzeln auf einer Trage über den Korb der Gelenkdrehleiter zu Boden gebracht und an den Sanitätsdienst übergeben.
Zur Entrauchung des Gebäudes positionierten die Einsatzkräfte mehrere Lüfter. Der Löschbezirk Primstal stellte mit seinem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug zwei zusätzliche Atemschutztrupps und unterstützte beim Aufbau der Wasserversorgung. Die Logistik-Einheiten übernahmen die Verletztenbetreuung und organisierten den Transport. Das Einsatzleitfahrzeug aus Primstal dokumentierte den gesamten Übungsverlauf.
Nach Abschluss aller Maßnahmen meldete die Einsatzleitung: „Alle Personen in Sicherheit, Brand vollständig gelöscht.“
Ehrenlandesbrandinspekteur Bernd Becker sowie Gemeindewehrführer Alexander Kuhn und sein Stellvertreter Thorsten Maring verfolgten die Übung vor Ort. Wehrführer Kuhn zeigte sich mit dem Ablauf zufrieden: „Auch Teamarbeit und Kommunikation haben gut gepasst“, lobte er das strukturierte und sichere Vorgehen aller Beteiligten.



