Gonnesweiler: Was macht ein Schreiner? – Andreas Kunz referierte über sein Handwerk in der Seezeitlodge

Andreas Kunz bei seinem Vortrag über das Schreinerhandwerk
Der Rotary Club Tholey Bostalsee

Gonnesweiler. Der Rotary Club Tholey Bostalsee tagt alle 14 Tage in der Seezeitlodge am Bostalsee. Im letzten Meeting am vergangenen Mittwoch referierte das Clubmitglied, Schreinermeister Andreas Kunz, über das Handwerk des Schreiners. In heutigen Zeiten sei es nicht einfach, Nachwuchs zu finden und junge Menschen für den Beruf zu begeistern. Laut Kunz gibt es viel Nachholbedarf in Information und Aufklärung über den Beruf.

„Ich war an einem Gymnasium, um den Schülerinnen und Schülern dort etwas über das Schreinerhandwerk zu erzählen. Ich war erschrocken, als ich zunächst erfahren habe, dass keiner wusste, was ein Schreiner eigentlich genau macht“, berichtet Kunz. Dabei ist sein Beruf sehr interessant, vielseitig und lässt großen Raum für Kreativität. Handwerksberufe haben es nicht leicht heutzutage. „Überall werden händeringend Auszubildende und Fachkräfte gesucht. Die meisten Handwerker sind über lange Zeiträume komplett ausgelastet, die Wartezeiten für einen Fachmann im Handwerk werden immer länger“, erzählt er weiter.

Dabei sei es nicht mehr so, wie der schlechte Ruf des Handwerksberufs ihm vorauseilt. Schlechte Bezahlung für harte Arbeit. Das habe sich so in den Köpfen eingeprägt. Der Schreinermeister führt seinen eigenen Betrieb in Konken erfolgreich und weiß, gute Mitarbeiter sind maßgeblich am Erfolg eines Unternehmens beteiligt, weshalb sie auch gut bezahlt werden sollten. Harte Arbeit gibt es sicherlich, aber nicht mehr so wie früher. Moderne, große Maschinen nehmen den Mitarbeitern viel körperlich anstrengende Arbeit ab. Kunz hat sich vor rund fünf Jahren mit seinem Betrieb selbständig gemacht und sich auf Gastronomien, Praxiseinrichtungen, Laden- und exklusiven Möbelbau spezialisiert. Von der Planung bis zur Umsetzung sind vielseitige Aufgaben von Kundengesprächen, Ideenaustausch, Visualisierung, Zusammenarbeit mit Architekten, Statikern und vieles mehr, wahrzunehmen. Seine Anforderungen an Auszubildende sind mindestens der Mittlere Bildungsabschluss sowie ein sicherer Umgang mit digitalen Medien und gute Mathematikkenntnisse.

Schreiner wird man nicht, weil man sonst nichts kann. Man sollte eine gewisse Leidenschaft für das Handwerk haben und gerne mit dem Werkstoff Holz arbeiten wollen. Kunz selbst hat zwei Auszubildende, die ihr Maschinenbaustudium abgebrochen und sich für eine Ausbildung in seinem Betrieb entschieden haben. Die Zukunftsaussichten sind vielseitig, da viele Nachwuchshandwerker gesucht werden. Ob im Angestelltenverhältnis bleiben, als Nachfolger einen bestehenden Betrieb mit Kundenstamm übernehmen oder sich selbständig machen, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Man darf auch nicht unterschätzen, dass ein hohes Maß an Denkarbeit und Kreativität gefordert ist. Aber vor allem der kreative Part macht diesen Beruf eigentlich so attraktiv. Man spricht mit den Kunden über ihre Wünsche, man entwickelt selbst Ideen, die man miteinbringt, schaut sich die Räume an und stellt sich vor, welche Einrichtung wie am besten da reinpasst. „Wenn man am Ende das Ergebnis betrachten oder in den Händen halten kann – das ist ein tolles Gefühl“, schwärmt Kunz.

Die übrigen Mitglieder des Rotary Club Tholey Bostalsee waren sehr interessiert an der Arbeit des Schreinermeisters – sie konnte er schon von der Vielseitigkeit seines Berufes überzeugen. Künftig will Kunz mehrere Schulen besuchen und an Messen teilnehmen, um jungen Menschen das Handwerk wieder näherzubringen.


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