Fußballprofis und Fans im Team gegen Blutkrebs

Beim Ruhr-Derby „Fußball gegen Leukämie“ gab es nur Gewinner – 30 Jahre Stefan-Morsch-Stiftung am 27. August am Prämienmarkt Birkenfeld
St.Wendel. Die Traditionsmannschaften Schalke 04 und Borussia Dortmund trafen im Benefizspiel, in St. Wendel aufeinander, um die Stefan-Morsch-Stiftung zu unterstützen, die seit 30 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke leistet. Auf dem Feld siegten die weißblauen Spieler mit vier zu einem Tor. Doch im Kampf gegen Blutkrebs bildeten die Fußballer und die rund 1500 Fans im Stadion ein Team: Viele jungen Menschen ließen sich als Stammzellspender registrieren oder spendeten Geld zugunsten der ältesten Stammzellspenderdatei Deutschlands.
Im Auftaktspiel gegen die Stadtauswahl St. Wendel ging die Mannschaft der CDU Saar als Sieger mit fünf zu eins vom Platz. Der Ball für das Derby der Traditionsmannschaften wurde extra eingeflogen – das Fallschirmteam des Fallschirmsportzentrums Saar unter Leitung von Joachim Bieske landete kurz vor dem Anpfiff im Stadion. Den Anstoß übernahmen Sängerin Nicole, Kuratoriumsmitglied der Spenderdatei und Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer, die nach dem Spiel  einen Scheck über 300 Euro an Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, überreichte. Auch der Fanclub BVB Freunde Saar spendete. In Anlehnung an das Gründungsjahr des Dortmunder Vereins 119,09 Euro.


Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Für viele ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Das ist aber nur möglich, wenn sich ein genetisch passender Stammzell- bzw.  Knochenmarkspender zur Verfügung stellt.

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Von links: Rainer Schell, Vorstandsmitglied der Stefan-Morsch-Stiftung, Annegret Kramp-Karrenbauer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Emil Morsch und Kuratoriumsmitglied Nicole, Bürgermeister Peter Klär und Organisator Torsten Morsch begrüßen die Besucher des Benefizspiels Schalke 04 gegen Borussia Dortmund.

Die Röhrchen mit den Blutproben werden jetzt im HLA-Labor der Stammzellspenderdatei untersucht und die Ergebnisse gespeichert. Stimmen die für eine Transplantation relevanten genetischen Gewebemerkmale mit denen eines Patienten überein, nimmt die Stefan-Morsch-Stiftung Kontakt auf.
Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Birkenfelder Spenderdatei ist stolz: „Mit großem Engagement haben die Stadt St. Wendel, Fußballer und Fußballfreunde das Benefizspiel möglich gemacht und so einen wichtigen Beitrag zur Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke geleistet. Danke dafür!“ Die gemeinnützige Stiftung setzt Spendengelder vorwiegend bei der Registrierung neuer Stammzellspender ein. Für die Neuaufnahme eines Spenders entstehen der Stefan-Morsch-Stiftung Kosten in Höhe von rund 40 Euro. Die Stiftung hilft außerdem Patienten, die wegen ihrer Leukämieerkrankung in finanzielle Not geraten sind.
Täglich sind Teams der Datei deutschlandweit unterwegs, um über Leukämiehilfe aufzuklären und jungen Menschen die Typisierung als Spender anzubieten. Dass nun seit 30 Jahren Spender der Stefan-Morsch-Stiftung im internationalen Netzwerk gegen Leukämie Patienten helfen, wird am Samstag, 27. August dort gefeiert, wo die Datei verwurzelt ist: in Birkenfeld. Von 14 bis 18 Uhr kann sich jeder am Tag der offenen Tür in der Stiftung, Dambacher Weg 5, darüber informieren, was im Labor mit den Blutproben passiert, wie das Suchzentrum für Leukämiekranke passende Lebensretter findet und wie man in Birkenfeld Stammzellen spenden kann. Ab 20 Uhr lädt die Datei ins Festzelt am Birkenfelder Prämienmarkt ein, zur Show des Travestie-Duos „Ham & Egg“ und im Anschluss zum Konzert der saarländischen Partyband Teamwork.
Weitere Informationen erhält man auf der Homepage der Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de), unter der kostenlosen Hotline 0800 – 76 67 724 oder per Mail unter info@stefan-morsch-stiftung.de. Auch über Facebook erfährt man Näheres.
Wie funktioniert eine Stammzellspende?
Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei mehr als 600 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).

Fotos: Ralf Hasselberg

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