Dass St. Wendels Weihnachtsmarkt einer der schönsten ist, war den St. Wendelern schon lange klar. Dass nun auch ein namhaftes Magazin auf den stimmungsvollen Markt unserer Kreisstadt aufmerksam geworden ist, liegt u.a. an den vielen liebevollen Handwerksständen, der nostalgischen Kulisse unserer Altstadt aber sicherlich auch zu einem bedeutenden Teil an dem charmanten Mann mit orangenem Gewand, großem Hut und eindrucksvoller Stimme.
Die Rede ist von Kalibo, der täglich auf dem Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt Groß und Klein in seinen Bann zieht. Bei seinen Shows sammeln sich Besucherscharen vor der Bühne, täglich führt er die Kamelkarawane durch die Stadt an, wo er auftaucht scharen sich Menschentrauben um ihn.
Als selbsternannter „Wegelaberer“ führt er nun bereits zum dritten Mal leidenschaftlich durchs Programm auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in St. Wendel.
Dreimal täglich ist er auf der Bühne mit seiner Soloshow zu sehen. Dazwischen führt er auf der Mott und am Kugelbrunnen durchs Programm.
Man kann behaupten, dass Kalibo ein bedeutendes Zugpferd für St. Wendels Weihnachtsmarkt geworden ist. Durch seine große Beliebtheit zieht er auch Fans außerhalb von St. Wendel in unser Städtchen.
Trotz seines straffen Zeitplans hat Kalibo mit wndn.de über den Weihnachtsmarkt, seine Wünsche und Weihnachten geredet.
Du hast St. Wendel jetzt ein wenig kennengelernt. Was schätzt Du an St. Wendel?
Ich kenne St. Wendel jetzt schon von verschiedenen Veranstaltungen. Ich finde die Altstadt und die Kulisse wunderschön und es ist alles so schön verwinkelt, die Menschen sind sehr neugierig auf Neues und haben Lust auf Kunst. Die Stadt macht sehr viel für die Kultur und das finde ich wirklich großartig!
Trotz des Lobes, gibt es etwas, was Du verbesserungswürdig findest in St. Wendel?
Mein Verbesserungsvorschlag für den Weihnachtsmarkt. Die komplette Altstadt sollte mit einer Fußbodenheizung ausgelegt werden. Das wäre auch sicher im Sinne der Besucher. Wenn man dadurch jetzt alte Substanz aufreißen müsste, dann sollte man das doch überdenken und es lassen.
Du führst die Karawane an, was schätzt Du wie viele Kilometer Du durchschnittlich am Tag läufst?
Ich habe eine Apple Watch (lacht). Am Eröffnungstag bin ich 22 Kilometer gelaufen. Jetzt so im Durchschnitt denke ich, dass es ungefähr 15 Kilometer am Tag sind.
Was ist dein Toprezept gegen Heiserkeit?
Manchmal einfach mal nichts reden und Ipalat.
In einem früheren Interview hast Du verraten, dass Deine Omi Dir den ersten professionellen Zauberkasten geschenkt. Was wäre, wenn das nicht passiert wäre, was würdest Du heute machen?
Ich wäre wahrscheinlich Germanist geworden oder Journalist oder Musiker. Ich mache leidenschaftlich gerne Musik. Auch die Arbeit mit Tieren hätte mich sehr interessiert. Alles, was ich mache, mache ich mit Leidenschaft.
Gab es mal einen Trick, an dem Du Dir die Zähne ausgebissen hast oder auch gescheitert bist?
Der Bechertrick, der hat lange gebraucht, bis er so funktioniert hat, wie er jetzt ist. Ich habe ein gutes Gefühl für Dinge, die mir liegen. Es gibt Sachen, die so gar nicht mein Ding sind. Zum Beispiel große Illusionen, mit Kisten schieben und viel Glitzermagie. Das mag ich nicht. Hätte ich das ausprobiert, dann wäre ich sicher gescheitert. Für mich steht Authentizität an oberster Stelle.
Du bist immer gut gelaunt und in Topform. Jeder hat mal schlechte Tage, wie schaffst Du es immer gut gelaunt rüber zu kommen.
Ich schalte dann um auf Profimodus. Das Publikum ist sehr sensibel und merkt negative Schwingungen ganz schnell, vor allem Kinder. Daher kann ich eigentlich ganz gut den Schalter umlegen.
Wie feiert Kalibos Familie Weihnachten? Was gibt es zu Essen?
Wir feiern das ganz traditionell, Heilig Abend mit meiner Frau und meiner Tochter. Zu Essen gibt es dieses Mal Raclette. Da haben sich meine beiden Mädels wieder einmal durchgesetzt. Ich wünsche mir seit Jahren Königinnenpastetchen und das bekomme ich nie. Die gabs bei mir früher als Kind immer zu Weihnachten, weil meine Mutter dachte, mein Vater isst das total gerne und umgekehrt dachte mein Vater, meine Mutter mag sie gerne. Die einzigen, die Königinnenpastetchen wirklich gerne gegessen haben, waren wir Kinder. Am 1. Feiertag gehen wir mit der ganzen Familie brunchen. Mittlerweile sind wir mit allen Kindern und Kindeskindern über zwanzig Leute.
Wer schmückt bei Euch den Baum?
Das machen wir alle zusammen. Als unsere Tochter noch kleiner war, war jeden Tag ein neues Schmuckstück für den Baum drin. Im 24. Türchen war dann die Christbaumspitze drin. Mittlerweile gehe ich mit meiner Tochter den Baum kaufen und wir schmücken ihn gemeinsam.
Von Jahr zu Jahr wird Deine Fangemeinde immer größer. Wie können sich Leute informieren, wenn sie mehr über Dich erfahren möchten?
Es gibt die Kalibo- App, die kann man im App Store finden. Meine Facebookseite pflege ich und auch da ist die Community gewachsen. Ich hab täglich viele Besucher auf dieser Seite. Vieler meiner Fans außerhalb von St. Wendel kommen zum Weihnachtsmarkt, um mich hier zu sehen.
Du hast auf unserem Weihnachtsmarkt schon so vielen Menschen ein glückliches Lächeln ins Gesicht gezaubert. Was würde Dich glücklich machen?
Ich bin so glücklich mit meiner Familie und mit meinem Beruf, dass ich sagen kann, ich bin glücklich. Ich hatte einen großen Wunsch, den ich zum Hochzeitstag im Dezember von meiner Frau erfüllt bekommen habe. Ich habe mir immer eine Ukulele gewünscht und meine Frau hat mir jetzt eine zum Hochzeitstag geschenkt.
Was wünschst Du Dir für 2016?
Ich wünsche mir vor allem Gesundheit.
Mehr Infos gibt es auf www.kalibo.de
Bildquelle: Kalibo