Die Finanzämter im Saarland haben ihre digitalen Dienstleistungen über das elektronische Steuersystem ELSTER im vergangenen Jahr deutlich ausgebaut. Wie das saarländische Finanzministerium mitteilte, sollen die neuen Funktionen den Kontakt zwischen Bürgern und Steuerverwaltung vereinfachen und beschleunigen. Gleichzeitig werde durch die Digitalisierung der Papierverbrauch reduziert.
Die elektronische Plattform ELSTER erfährt dabei eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Neben der vereinfachten Abgabe von Steuererklärungen profitieren Nutzer von optimierten Prozessen bei der Verwaltung von Belegen und der Kommunikation mit den Finanzämtern.
„Wer ELSTER nutzt, merkt schnell: Der Kontakt mit dem Finanzamt geht heute unkomplizierter als früher. Mit neuen digitalen Funktionen erleichtern wir die Steuererklärung, sparen Zeit und reduzieren Papier. Ein Gewinn für Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für die Verwaltung“, erklärte Finanzminister Jakob von Weizsäcker.
Um die technische Infrastruktur weiter zu stärken, hat das Saarland im Dezember eine engere Kooperation mit Bayern vereinbart. Durch die Unterzeichnung einer Absichtserklärung wollen beide Bundesländer ihre IT-Systeme im Steuerbereich gemeinsam weiterentwickeln und Prozesse vereinheitlichen. Dies soll zu stabileren und schnelleren digitalen Verfahren führen.
Zu den neuen Funktionen gehört die Smartphone-Anwendung „MeinELSTER+“, mit der steuerrelevante Dokumente wie Handwerkerrechnungen oder Spendenquittungen digital erfasst werden können. Die App verfügt über eine Texterkennung, die automatisch wichtige Beträge ausliest und diese für die Steuererklärung bereitstellt.
Eine weitere Neuerung ist die Funktion „Referenzierung auf Belege“ (RABE), die es ermöglicht, digitale Nachweise direkt einzelnen Positionen in der Steuererklärung zuzuordnen. Die Finanzämter können diese Belege bei Bedarf sofort einsehen, wodurch zeitaufwändige Nachfragen entfallen.
Speziell für ältere Steuerzahler wurde „EinfachELSTER“ entwickelt. Dieser Service richtet sich gezielt an Rentner und Pensionäre und führt mit einer übersichtlichen Benutzeroberfläche durch die elektronische Steuererklärung.
Eine bedeutende Änderung tritt zum 1. Januar 2026 in Kraft: Ab diesem Zeitpunkt werden verschiedene Verwaltungsschreiben der Finanzämter, beispielsweise Anforderungen zur Vorlage von Unterlagen, direkt in das elektronische ELSTER-Postfach zugestellt. Nutzer erhalten eine E-Mail-Benachrichtigung über eingegangene Nachrichten. Die digitale Zustellung erfolgt verschlüsselt und ohne Postlaufzeiten, was sowohl die Sicherheit erhöht als auch Ressourcen schont.
Für die Nutzung der erweiterten ELSTER-Funktionen ist ein persönliches Nutzerkonto erforderlich. Zusätzlich müssen Anwender der elektronischen Kommunikation zustimmen. Das digitale Angebot soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.





