Leitersweiler (hjl). Auch die Heimat kann schön sein: In diesem Jahr dürften viele Menschen ihren Sommerurlaub im eigenen Land verbringen. Angesichts einer schwelenden Pandemie aber eher nicht in Städten und Veranstaltungshallen, sondern abseits der Massen. So kommen die näheren Feriengebiete wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung. Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt?

Eines der schönsten und begehrtesten Wanderziele ist das romantisch gelegene Tiefenbachtal, gut eine halbe Stunde von Leitersweiler entfernt, mit seinen Buchen- und Nadelholzbeständen. Jeder Besucher ist hier überrascht von der Schönheit des schluchtenreichen Tales mit seinen alten Kohlengruben und Halden und dem sogenannten Bergmannsbrunnen – von Fremden „Tiefenbachquelle“ genannt. Der Bergmannsbrunnen hat seinen Namen aus der Zeit, als unsere Großväter beziehungsweise Urgroßväter hier nach Kohlen suchten. Insgesamt befanden sich drei Stollen dort.
Wer sich einmal in den schönen, reizvollen und ruhigen Tiefenbachtal erholt, sollte es nicht versäumen, auch einen Spaziergang zu den bekannten alten Leitersweiler Buchen (464 m), die schon einige hundert Jahre alt sind, zu unternehmen. Ganz gleich von welcher Seite man Leitersweiler erreicht, fällt die auf einem Bergrücken südlich des Dorfes gelegene Bergkuppe sofort ins Auge, die mit ihren wulstigen Stämmen und gewundenen knorrigen Ästen unter dem dichten Blätterwerk an einen Dom erinnert.

Neben den am Fuß der Höhe sich anschließenden Ort Leitersweiler fällt der Blick auf den nördlich liegenden stumpfen Kegel des Weiselberges bei Oberkirchen. In der gleichen Richtung erblickt man bei Reichweiler den Röschberg und links anschließend den Trutzberg. Dahinter erheben sich bei Pfeffelbach der Herzberg und der Spitzberg. Rechts davon erkennt man bei klarer Sicht die Burg Lichtenberg. Weiter ins Pfälzer Land hinein zeigen sich der Potzberg und der Königsberg als würdige „Vertreter“ des Pfälzer Berglandes.
Den bewaldeten Höhenzügen im Osten südwärts nachgehend, finden die Wanderer den unter schattigen Bäumen versteckt liegenden Königreicher Hof. Der Kammlinie folgend gewahrt man den Höcher Turm. In nordwestlicher Richtung sieht man einige Häuser von Roschberg und dahinter die Kuppe des Leydenberges bei Furschweiler. Auf der linken Seite zeigt sich der Metzelberg, der sich mit den Namborner Höhen vereint, während er Nahe und Blies voneinander trennt. Hinter Namborn erkennt man auf der Höhe die Häuser von Steinberg-Deckenhardt. In südwestlicher Richtung liegt Güdesweiler. Dort breitet sich ein anmutiges Hügelland aus: Es ist das Quellgebiet der Blies und ihrer Nebenbäche.
Am Lauf der Blies liegt Bliesen, dessen burgartiger Kirchbau erhaben aus dem Häuserwerk des Dorfes auftaucht. Als Abschluss dieses Landschaftsbildes zeigt sich das Massiv des Schaumberges. Einen schönen Blick gewährt noch die Südweststrecke des Buchenwaldes. Dieses ganze Gebiet wurde von der Naturschutzbehörde zum Schutzgebiet erklärt. Der Bergmannsbrunnen und die Leitersweiler Buchen sind im Tiefenbach-Pfad, einem 15,3 km langen Wanderweg, integriert.