St. Wendel. Eine digitale Lebensmittelnahversorgung für Remmesweiler – das haben sich Vertreter von Globus, Wendelinushof und der Stadt St. Wendel auf die Fahnen geschrieben. Zusammen mit Lebensmittel- und IT-Experten galt es am vergangenen Freitag zu klären, inwieweit das geplante Konzept der digitalen Versorgung mit frischen Lebensmitteln umgesetzt werden kann.
Wie soll die bestellte Ware ohne Komplikationen aus dem Globus oder Wendelinushof zum Endverbraucher nach Remmesweiler kommen, ohne dass die Kühlkette unterbrochen wird? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigte sich der Expertenkreis am vergangenen Freitag. Auch der sichere Versand der frischen Ware stand im Fokus der Diskussion.
Wichtige Daten werden gesammelt
Um wichtige Erkenntnisse über den Versandprozess zu erlangen, werden sogenannte „Datenlogger“ eingesetzt. Die kleinen Geräte, etwa in der Größe einer Zigarettenschachtel, zeichnen Temperatur sowie die Lieferstrecke der Ware permanent auf. So kann der Zustand der Ware bestmöglich kontrolliert werden. „Die Qualität der Produkte steht ganz oben“, erklärte Stefan Kunz, Projektmanager beim Modellvorhaben Land(auf)Schwung.
Die Qualitätssicherheit wird durch eine Verplombung der Styrodur-Boxen, die für den Versand verwendet werden, gewährleistet. Diese Boxen sind DHL-zertifiziert und werden bereits für solche Verfahren genutzt.
„Es muss gewährleistet sein, dass alle kennzeichnungspflichtigen Elemente wie Allergene und Inhaltsstoffe vorhanden sind und alle Lebensmittelstandards eingehalten werden. Durch die detaillierte Überwachung steht der Realisierung des Planes im Bezug auf die qualitativen Voraussetzungen der Lebensmittel aber nichts im Wege“, bestätigte Matthias Hartz, Lebensmittelkontrolleur beim Landesamt für Verbraucherschutz (LAV).
Erste Testphase soll im Frühjahr starten
Schon im Frühjahr dieses Jahres soll eine erste Testphase starten, um das System auf Herz und Nieren zu prüfen.
Ein Kunde besucht die Onlineplattform und bestellt die gewünschte Ware.
Die bestellten Produkte werden in der Testphase von Mitarbeitern der Stadt St. Wendel am Wendelinushof und bei Globus abgeholt und zum Dorfgemeinschaftshaus in Remmesweiler gebracht.
Hier werden die Boxen den zuständigen Dorfcoaches übergeben, die für die Verteilung an die Endkunden zuständig sind.
Dies soll direkt im Dorfgemeinschaftshaus geschehen. Die Dorfcoaches haben so auch die Möglichkeit, Reklamationen sofort einzuleiten.
Für Bürger, die nicht in der Lage sind, die Boxen eigenständig abzuholen, wird ebenfalls eine Lösung gesucht.
„Hürden sind hoch, aber wir gehen es an“
„Wir sind heute einen riesigen Schritt nach vorne gegangen und haben einen Meilenstein im Projekt „Smartvillage Remmesweiler“ erreicht“, freute sich Uwe Luther, Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Remmesweiler und Dezernent für Bildung, Infrastruktur und Sicherheit im Landkreis St. Wendel. „Das Konzept des Projektes steht, die Hürden sind unheimlich hoch, doch so kann es funktionieren und so gehen wir es auch an“.
Über das Projekt
„Zukunft Dorf“ soll unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürgern eine Vision entwickeln, wie das Leben in einem Dorf im St. Wendeler Land in 20 Jahren aussehen kann. Dabei sollen die Stärken des St. Wendeler Landes, wie die hohe Wirtschaftskraft, das touristische Potential oder der soziale Zusammenhalt besonders hervorgehoben werden.