Im Mai waren im Landkreis St. Wendel 1.964 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 91 mehr als im April. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter 379 Arbeitslose mehr gemeldet (plus 23,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag mit 4,1 Prozent um 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und um 0,8 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.
„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der mit ihr verbundenen gravierenden Einschnitte auf dem Arbeitsmarkt werden uns die nächsten Monate weiter begleiten und enorm herausfordern,“ kommentiert Madeleine Seidel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, die aktuelle Entwicklung. „Auch wenn wir einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen haben, so profitiert unser regionaler Arbeitsmarkt aktuell noch von umfassenden Stützungsmaßnahmen. Kurzarbeitergeld ist eine wesentliche Säule zum Erhalt von Arbeitsplätzen. Die hohe Inanspruchnahme zeigt, dass auf dieses Fundament momentan viele Unternehmen und Betriebe bauen.“
Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich:
Landkreis St. Wendel: 4,1 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: 5,1 Prozent
Saarpfalz-Kreis: 5,8 Prozent
Landkreis Saarlouis: 5,8 Prozent
Landkreis Neunkirchen: 8,3 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 10,6 Prozent
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 50 auf 1.063 gestiegen. Das waren 38,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren lag die Arbeitslosigkeit bei 131, sie verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um drei. Sie lag um 59 über dem Wert des Vorjahres. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 509. Sie ist gegenüber dem Vormonat um 35 und gegenüber dem Vorjahr um 121 gestiegen.
Entwicklung in der Grundsicherung
Beim Jobcenter im Landkreis St. Wendel waren im Mai 901 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 41 mehr als im April. Damit lag die Zahl der Arbeitslosen rund ein Zehntel über dem Vorjahreswert. Jugendarbeitslosigkeit ist weiterhin im Bereich der Grundsicherung nicht in nennenswertem Umfang vorhanden. 261 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber April um 29 und gegenüber Mai 2019 um 14 erhöht. 29,9 Prozent der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen sind gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Mai 269. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um sieben.
Stellenmarkt
Die Zahl der neu gemeldeten Stellen hat sich nach dem Einbruch im Vormonat nochmals erhöht. Unternehmen der Region haben im Mai insgesamt 130 Stellen zur Besetzung gemeldet, 87 mehr als im April. Seit Jahresbeginn wurden 560 offene Stellen gemeldet, fast 40 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Aktuell stehen 520 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung. Der Stellenbestand liegt damit 30,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Kurzarbeit
Im Mai haben im Landkreis St. Wendel nochmals 36 Unternehmen für insgesamt 638 Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet, deutlich weniger als zum Höhepunkt der Krise im April. Im April hatten 583 Betriebe Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit angezeigt. In diesen Anzeigen waren 5.717 Beschäftigte angegeben. Seit Beginn der Corona-Krise haben insgesamt 818 Unternehmen der Region Kurzarbeit für 8.479 Personen angemeldet.
Ausbildungsmarkt
„Der Ausbildungsmarkt zeigt sich aktuell stabiler als der Arbeitsmarkt. Für zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber eröffnen sich damit dieses Jahr leicht zeitverzögert durchaus positive Möglichkeiten. Trotz Corona halten viele Unternehmen und Betriebe an ihren gemeldeten Ausbildungsplatzangeboten fest, so dass es bis zum Ausbildungsbeginn im August/September gelingen kann, dass viele junge Menschen einen passenden Ausbildungsplatz finden“, erläutert Madeleine Seidel.
Im Landkreis St. Wendel wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 473 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 24 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 446 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 25 weniger als vor einem Jahr. Am statistischen Zähltag im Mai waren noch 291 Stellen unbesetzt und 239 Jugendliche unversorgt.
Top 10 der noch unbesetzten Ausbildungsstellen
Am häufigsten werden Auszubildende für folgende Berufe gesucht:
Kfz-Mechatroniker/in – PKW-Technik (23)
Kaufmann/-frau im Einzelhandel (19)
Koch/Köchin (15)
Verkäufer/in (15)
Feinwerkmechaniker/in (14)
Elektroniker/in – Energie-/Gebäudetechnik (12)
Anlagenmechaniker/in – Sanitär-/Heiz.-/Klimatechnik (11)
Kaufmann/-frau Büromanagement (9)
Metallbauer/in Konstruktionstechnik (8)
Industriemechaniker/in (8)