Baltersweiler. Am Dienstag, 01.10.19, wurde in der Änne-Meier-Schule die „Kommunale Bildungslandschaft Namborn“ vorgestellt. Diese ist Teil des BildungsNetzwerks St. Wendeler Land, welches im Rahmen des LEADER-Programms vom Landkreis in Zusammenarbeit mit der Kultur-Landschafts-Initiative St. Wendeler Land und den Gemeinden entwickelt wird.
Ziel des BildungsNetzwerkes ist es, den Kindern in den Kindergärten und Schulen in außerschulischen Lernorten die Gelegenheit zu geben, den praktischen Umgang mit Natur und Landschaft und kulturellem Erbe ihrer Heimat kennenzulernen. Die nachwachsende Generation soll sich mit den Besonderheiten des ländlichen Raumes in ihrem Lebensumfeld, ihrer Gemeinde und ihrem Landkreis praktisch vertraut machen. Dabei sollen die außerschulischen Lernorte nicht mehr als separate, vom Unterricht abgekoppelte „Einmal-Events“ stattfinden, sondern in die Unterrichtseinheiten integriert werden. Die im Unterricht behandelten Themen können so entsprechend den neuesten pädagogischen Vorgaben in der Praxis veranschaulicht und mit hierzu entwickelten Unterrichtseinheiten ergänzt werden.
Die zunehmende Bedeutung der kommunalen Bildungslandschaften
Bildung findet nicht mehr nur in den dafür vorgesehenen Bildungseinrichtungen statt, sondern wird zu einem großen Anteil auch vom sozialen Umfeld geleistet. Mit dem Konzeptansatz der kommunalen Bildungslandschaften kann diesem Aspekt in besonderer Weise Rechnung getragen werden. Die Kinder können über die außerschulischen Lernorte mit den Schwerpunkten „Natur und Landschaft“ sowie „kulutrelles Erbe“ ihre nähere Umgebung und die Besonderheiten ihrer Heimat kennenlernen. Dabei gilt, dass die außerschulischen Lernorte nicht nur einmalige Kulissen für Wandertage sind, sondern als praktische Ergänzung zu Themen auf den Lehrplänen umgesetzt werden. Zudem lernen die Kinder ihre Umwelt mit allen Sinnen kennen. In Zeiten, in denen man sich immer mehr in der virtuellen Welt aufhält, ist dies ein wichtiger Aspekt, der dazu beiträgt, dass das Erlernte nachhaltig im Gedächtnis bleibt.
Im Sachunterricht an Grundschulen sind beispielsweise die Themenfelder „Tier“ und „Pflanze“ und „Lebensraum Wald“ enthalten. Als Vorschläge zur Umsetzung werden explizit Imker und Bauer als Ansprechpartner genannt. Die Kinder sollen bei Besuchen von Bauernhöfen, Ökosystemen oder Orten im Wald Tierentwicklungen und Nutzpflanzen beobachten und untersuchen können.
Auflistung der Bildungseinrichtungen in Namborn:
- KiTa Mobile Furschweiler (Leitung: Claudia Müller)
- KiTa Regenbogenland Histein (Leitung Jennifer Strack)
- Villa Kunterbunt Namborn (Leitung: Sabrina Wilhelm)
- Änne-Meier-Schule – Förderschule geistige Entwicklung des Landkreises St. Wendel (Leitung: Michael Sens)
- Grundschule Namborn – Marienschule (Leitung: Daniela Lüdecke)
Die gemeindeeigenen Lernorte sind:
- Backofenverein Hirstein (Themenfeld: Dorf)
- Bienenzuchtverein Liebenburg (Themenfeld: Imkerei-Lehrbienenstand)
- OGV Baltersweiler (Themenfeld: Obstwiesen)
- Garten- und Naturfreunde Namborn (Themenfeld: Obstwiesen)
- OGV Roschberg (Themenfeld: Obstwiesen)
- Johannishof (Themenfeld: Landwirtschaft)
- Forstbetriebsverband Oberthal-Namborn (Themenfeld: Wald)
- Herr Walter Theobald (Themenfeld: Naturschutz – Vogelwanderungen für Kindergärten)
- Heimat- und Verkehrsverein e.V. (Themenfeld: Mittelalter – Liebenburg)
Ein weiteres besonderes Themenfeld im Bereich Kultur ist die Erinnerungskultur. Auch schwierige Themen können Grundschülern einfach erklärt werden. So bietet das Adolf-Bender-Zentrum Workshops zum Thema Kinder- und Menschenrechte an. Auch auf die jüdische Kultur kann praktisch näher eingegangen werden. Hierfür hat die Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle ein Konzept zur Durchführung eines Wandertages erstellt, welches Arbeitsmaterialien für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen vier bis sieben beinhaltet. Hier wird auch der jüdische Friedhof in Sötern besucht, wo auf das Schicksal der ehemaligen jüdischen Nachbarn in der Zeit des Nationalsozialismus und Besonderheiten auf dem jüdischen Friedhof wie Bestattungsriten, Grabsteinsymbolik und jüdische Zeitrechnung eingegangen wird.