Entwicklung im Saarland
Im aktuellen Monat wurden im Bezirk der Agentur für Arbeit Saarland insgesamt 33.572 Arbeitslose gezählt. Die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen ist gegenüber dem Vormonat um 948 bzw. 2,7 Prozent zurückgegangen. Zum Vorjahr entwickelt sich der Arbeitsmarkt sehr positiv – die Arbeitslosigkeit ging weiter zurück. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag bei 6,3 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und 0,9 Prozentpunkte unter dem des Vorjahresmonats.
„Die aktuellen Daten am Arbeitsmarkt belegen, dass sich der Arbeitsmarkt zusehends von den Folgen der Pandemie erholt. Hinzu kommt die gewohnte Herbstbelebung. Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Arbeitslosenversicherung hat sich seit Beginn des Jahres enorm stark verringert. Sie liegt um fast ein Drittel unter dem Vorjahresniveau und inzwischen auch leicht unter dem Wert von Oktober 2019“, erläutert Madeleine Seidel, Chefin der Agentur für Arbeit Saarland. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften zog im Oktober noch einmal an. Die Stellenmeldungen lagen um über zehn Prozent über dem Vorjahreswert. Damit entstehen zunehmend Chancen und Perspektiven für Menschen, die derzeit auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind, den Weg in eine sichere Beschäftigung zu finden.“
Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich
Landkreis St. Wendel: 3,3 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: 4,2 Prozent
Saarpfalz-Kreis: 4,5 Prozent
Landkreis Saarlouis: 5,4 Prozent
Landkreis Neunkirchen: 6,7 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 9,0 Prozent
Entwicklung im Landkreis St. Wendel
Im Oktober waren im Landkreis St. Wendel 1.593 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 44 weniger als im September. Gegenüber Oktober 2020 verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 207 oder 11,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im Oktober 3,3 Prozent. Vor einem Monat lag sie bei 3,4 Prozent und vor einem Jahr bei 3,7 Prozent. Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Im Oktober meldeten sich 153 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 21 mehr als im September und 13 weniger als im Oktober des Vorjahres. Parallel dazu haben im Oktober 145 Personen eine neue Arbeitsstelle angetreten. Das waren 37 weniger als im Vormonat und 16 weniger als im Vorjahresmonat.
Bei allen betrachteten Personengruppen mit Ausnahme der Langzeitarbeitslosen ist die Arbeitslosigkeit sowohl im Vormonats- wie auch im Vorjahresvergleich zurückgegangen. Im Oktober waren 851 Männer und 742 Frauen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang zum Vormonat von 0,7 Prozent bei den Frauen und 4,4 Prozent bei den Männern. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Frauen nicht ganz so stark von einem Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren wie die Männer (Frauen: minus 8,4 Prozent, Männer: minus 14,0 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im aktuellen Monat bei 67. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um 14,1 Prozent reduziert. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Jugendarbeitslosigkeit um über ein Viertel reduziert. 689 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl ist gegenüber dem Vormonat nur geringfügig zurückgegangen (minus 1,9 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 10,8 Prozent in dieser Altersgruppe. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Oktober 561. Die Zahl derer, die schon länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, ist im Vergleich zum September geringfügig angestiegen (plus 0,9 Prozent), gegenüber Oktober 2020 ist jedoch ein deutlicher Anstieg festzustellen (plus 18,4 Prozent).
Blick auf die Rechtskreise
Beim Jobcenter im Landkreis St. Wendel waren mit 766 Arbeitslosen neun weniger registriert als im September und 36 weniger als im Oktober des Vorjahres. Bei der Agentur für Arbeit waren im aktuellen Monat 827 Personen arbeitslos gemeldet, 35 weniger als im Vormonat und 171 weniger als vor einem Jahr. Die entspricht einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von 17,1 Prozent im Bereich der Arbeitslosenversicherung. Im Bereich der Grundsicherung fiel der Rückgang schwächer aus (minus 4,5 Prozent).
Stellenmarkt
In den vergangenen vier Wochen meldeten die Unternehmen im Landkreis St. Wendel 113 neue Stellen. Die meisten neuen Stellen wurden in der Zeitarbeit und im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Aber auch in anderen Branchen bot sich ein attraktives Angebot an offenen Stellen, insbesondere im Öffentlichen Dienst, im Gastgewerbe, im Handel, im Verarbeitenden Gewerbe, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich und im Baugewerbe. Seit Jahresbeginn wurden 1.597 offene Stellen gemeldet. Das war über ein Viertel mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen lag weiterhin deutlich über dem Vorjahreswert (plus 38,0 Prozent). Im Bestand wurden 817 offene Arbeitsplatzangebote gezählt.
Kurzarbeit
Im Oktober gingen im Landkreis St. Wendel vier Kurzarbeitsanzeigen für elf Beschäftigte ein. Der Agentur für Arbeit Saarland liegen inzwischen Daten über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit bis einschließlich Mai vor. Im April haben im Landkreis St. Wendel 269 Betriebe und 1.347 Personen tatsächlich kurzgearbeitet. Um möglichst zeitnah Zahlenmaterial zur Verfügung stellen zu können, werden Hochrechnungen zur Inanspruchnahme der Kurzarbeit auf Basis vorläufiger Daten vorgenommen. Laut Hochrechnung haben im Mai 248 Unternehmen für 1.389 Beschäftigte Kurzarbeit umgesetzt.
Ausbildungsmarkt
Das zurückliegende Ausbildungsjahr stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Positiv aber: Es wird im Landkreis St. Wendel nach wie vor stark ausgebildet und für zahlreiche junge Menschen fiel in den vergangenen Wochen mit dem Einstieg in eine duale Berufsausbildung der erfolgreiche Startschuss ins Berufsleben. Mit der Berufsberatung begleitete die Agentur für Arbeit Jugendliche von der Orientierung in der vielfältigen Berufs- und Studienwelt bis zum Beginn einer dualen Berufsausbildung, zur Aufnahme eines (dualen) Studiums oder zum weiterführenden Schulbesuch.
Von Oktober 2020 bis September 2021 zählte die Berufsberatung im Landkreis St. Wendel 477 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen. Das waren 16 bzw. 3,2 Prozent weniger junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle als im vergangenen Jahr.
Zum Ende des Berichtsjahres am 30. September waren von den gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern noch fünf ohne Ausbildungsvertrag, zwei weniger als im Vorjahr. „Es gibt auch jetzt noch Chancen, die passende Ausbildung oder eine Alternative zu finden. Noch gibt es freie Ausbildungsplätze und es können noch Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Die Agentur für Arbeit Saarland und die Kammern arbeiten hier intensiv zusammen und bieten den jungen Menschen Unterstützung an, zeitnah eine berufliche Perspektive zu finden“, so Madeleine Seidel. „Außerdem gibt es ein gutes Angebot an Möglichkeiten, um Auszubildende und Betriebe vor und während der Ausbildung zu begleiten und zu unterstützen. Hierzu zählen zum Beispiel die Einstiegsqualifizierung und die Assistierte Ausbildung.“
Von Oktober 2020 bis September 2021 wurden im Landkreis St. Wendel insgesamt 562 Ausbildungsplätze gemeldet. Die Zahl lag um 28 bzw. 5,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. 41 Ausbildungsstellen im Landkreis St. Wendel blieben bis zum 30. September noch unbesetzt.