Workshop „Digitale Knotenpunkte“ bringt neue Impulse für Bürgerbeteiligung im Smart Wendeler Land

Am Montag, dem 27. Oktober 2025, trafen sich rund 25 kommunale Vertreterinnen und Vertreter im Unternehmer- und Technologiezentrum St. Wendel zu einem Workshop. Ziel der Veranstaltung war es, das Projekt „Digitale Knotenpunkte“ im Rahmen des Smart-Wendeler-Landes weiter voranzubringen. Durch den Abend führten Fabienne Hammer und Anne-Marie Kilpert vom Fraunhofer-Institut.

Das Projekt „Digitale Knotenpunkte“ hat zum Ziel, bis zu 63 Dorfgemeinschaftshäuser im Landkreis St. Wendel digital auszustatten und zusätzlich 20 interaktive Kiosksysteme an zentralen Orten in den Kreisgemeinden zu installieren. Entstehen sollen dabei nicht nur neue Treffpunkte und Informationsstellen, sondern auch innovative Beteiligungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger – sowohl digital als auch analog.

Beteiligung neu gedacht

Der Workshop widmete sich insbesondere den Fragen, wie Beteiligung künftig gestaltet werden kann und welche Formate sich dafür eignen. Im ersten Schritt erörterten die Teilnehmenden, was erfolgreiche Beteiligung ausmacht. Dabei standen Themen wie die aktive Einbindung verschiedener Zielgruppen, transparente Informationsvermittlung und die Förderung von Mitgestaltungsmöglichkeiten im Mittelpunkt.

In einem zweiten Schritt wurde eine Bestandsaufnahme bereits umgesetzter Beteiligungsformen vorgenommen. Zahlreiche Beispiele zeigten, dass in vielen Gemeinden bereits engagierte Formate existieren – von analogen Treffpunkten wie „Denken und Schwenken“, Kinoveranstaltungen oder Dorfplatzerneuerungen bis hin zu digitalen Angeboten wie Dorf-Apps, WhatsApp-Gruppen und Online-Umfragen.

Anschließend gingen Hammer und Kilpert auf konkrete Fragen ein: Welche digitalen und analogen Tools werden genutzt? Wer übernimmt Verantwortung? Und welche Akteursgruppen sind beteiligt?

Wie sich zeigte, sind persönliche Gespräche vor Ort oder telefonisch nach wie vor das meistgenutzte Kommunikationsmittel – gefolgt von WhatsApp und Social-Media-Kanälen. Digitale Umfragen und Anwendungen wie die „Dorffunk-App“ kommen dagegen bislang nur vereinzelt zum Einsatz. Besonders aktiv sind derzeit Ortsvorsteher, Ortsräte und Vereine. Doch auch Ehrenamts- und Jugendbeauftragte sowie Bürgerinnen und Bürger mit fachlicher Expertise gewinnen zunehmend an Bedeutung.

In zwei Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmenden anschließend die Themen „Beteiligung in der Zukunft“ und „Benötigte Unterstützungen“. Dabei wurde deutlich, dass sich viele Gemeinden eine breitere Beteiligung wünschen. Häufig sind es immer dieselben Personen, die sich engagieren – junge Menschen und Neuzugezogene lassen sich dagegen schwerer einbinden.

Während analoge Bürgersprechstunden zunehmend an Resonanz verlieren, steigt das Interesse an digitalen Beteiligungsformaten. Dennoch stehen viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger der Digitalisierung noch zurückhaltend gegenüber. Wichtig ist den Teilnehmenden, dass jeder Beitrag zählt und die Bürgerinnen und Bürger spüren, dass ihre Anregungen ernst genommen und umgesetzt werden. So sollen sie motiviert werden, eigene Ideen einzubringen und ihren Heimatort aktiv mitzugestalten.

Gefordert werden vor allem finanzielle und beratende Unterstützungsangebote, etwa durch konkrete Ansprechpartner, Hilfen bei der Einführung neuer Plattformen oder den Austausch von Erfahrungen aus bereits laufenden Projekten.

Trotz der positiven Ansätze sehen die Gemeinden auch große Herausforderungen: Die Vielzahl an Informationskanälen, die zielgruppengerechte Ansprache und der damit verbundene Zeitaufwand stellen viele Kommunen vor organisatorische Grenzen.
Dennoch zeigt der Workshop deutlich: Das Interesse an gemeinsamer digitaler Weiterentwicklung ist groß – und das Smart-Wendeler-Land ist auf einem guten Weg, die Beteiligungskultur im Landkreis modern, offen und zukunftsfähig zu gestalten.

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