Das Adolf-Bender-Zentrum in St. Wendel hat für November mehrere Veranstaltungen angekündigt, die sich mit Rechtsextremismus, Antisemitismus und demokratischer Bildung auseinandersetzen. Die Fachstelle gegen Rechtsextremismus des Zentrums organisiert dabei verschiedene Formate für unterschiedliche Zielgruppen.
Den Anfang macht eine Gedenkführung am 6. November um 17.30 Uhr. Anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht von 1938 führt der Rundgang zu historischen Orten in der St. Wendeler Innenstadt. Die etwa anderthalbstündige Veranstaltung vermittelt anhand von persönlichen Schicksalen und historischen Dokumenten die Geschichte der jüdischen Bevölkerung der Stadt. Der Startpunkt ist am Adolf-Bender-Zentrum in der Gymnasialstraße 5. Die Teilnahme ist kostenfrei und barrierefrei möglich.
Am 12. November findet von 8.30 bis 16 Uhr eine ganztägige Fachtagung in der Europäischen Akademie Otzenhausen statt. Unter dem Titel „Rechtsextremismus in Deutschland – Eine Gefahr für Kind und Familie“ werden die Auswirkungen rechtsextremer Ideologien auf die Soziale Arbeit, Erziehung und Bildung beleuchtet. Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte, die mit Familien arbeiten, in denen Mitglieder sich radikalisiert haben oder bereits Teil der rechtsextremen Szene sind. Die kostenlose Tagung inklusive Verpflegung nimmt Anmeldungen bis zum 30. Oktober entgegen.
Daniel Poensgen vom Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) hält am 18. November um 18.30 Uhr einen Vortrag in der Synagogengemeinde Saar in Saarbrücken. Der wissenschaftliche Referent analysiert in seinem Beitrag „Zwischen Terrorismus und Alltagskultur“ mehr als zweitausend dokumentierte antisemitische Vorfälle aus dem rechtsextremen Spektrum. Poensgen zeigt auf, wie rechtsextreme Gruppen antisemitische Stereotype nutzen, um Verbindungen zu anderen politischen Kreisen herzustellen.
Ein praktisches Argumentationstraining bietet die Volkshochschule Merzig am 19. November von 17 bis 20 Uhr an. Das dreistündige Training vermittelt Strategien im Umgang mit sexistischen, rassistischen oder antisemitischen Äußerungen im Alltag. Durch Rollenspiele und Situationsanalysen erarbeiten die Teilnehmenden Handlungsmöglichkeiten gegen Stammtischparolen. Die Leitung übernimmt die Fachstelle gegen Rechtsextremismus des Adolf-Bender-Zentrums.
Parallel zu den Bildungsveranstaltungen läuft der bundesweite Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ an. Vom 15. September bis 15. Dezember können Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre ihre Projekte einreichen, die einen Beitrag zum demokratischen Zusammenleben leisten. Die Teilnahme ist sowohl einzeln als auch in Gruppen möglich, bereits Kindergartenkinder können mitmachen.
Alle Veranstaltungen sind Teil der kontinuierlichen Arbeit des Adolf-Bender-Zentrums gegen Extremismus und für Demokratieförderung in der Region. Weitere Informationen zu den einzelnen Terminen und Anmeldemodalitäten sind beim Zentrum erhältlich.