Carmen Krampe engagiert sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen. Heute gibt sie uns Einblicke in ihre Tätigkeiten bei der Arbeiterwohlfahrt und erzählt uns, was die AWO in unserer Region leistet.
1. Zu deiner Person: Wer bist du?
Mein Name ist Carmen Krampe. Ich bin verheiratet und Mutter zweier junger erwachsener Töchter. Beruflich bin ich als Gesundheits- und Krankenpflegerin tätig. Darüber hinaus engagiere ich mich ehrenamtlich als Kreisvorsitzende der AWO im Landkreis St. Wendel und als stellvertretende Landesvorsitzende der AWO Saarland. Zudem bin ich Mitglied im Kreistag für die SPD- Fraktion. In meiner Freizeit bin ich gerne in der Natur unterwegs – ich gehe viel wandern und nutze die Zeit auch gerne zum Lesen.
2. Wie sieht ein normaler Tag in deinem Leben aus?
Einen klassischen Tagesablauf gibt es bei mir kaum – jeder Tag bringt neue Aufgaben mit sich. Für meine Arbeit im Krankenhaus, den Sitzungen in unterschiedlichen Gremien und dem ehrenamtlichem Engagement ist ein gutes Zeitmanagement erforderlich. Ein fester Bestandteil meines Tages ist jedoch immer die morgendliche Zeit mit unserem Hund Charly – ein schöner Start in den Tag.
3. Seit wann bist du bei der AWO tätig und wie kam es dazu?
Zur AWO bin ich im Jahr 2010 über eine Familienmitgliedschaft gekommen – durch meinen Mann. Hier habe ich schnell viele engagierte und herzliche Menschen kennengelernt, die mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen sind. Ganz unbekannt war mir die AWO allerdings nicht: als Tochter eines Bergmannes aus der Warndt-Region war ich schon als Kind mit der AWO verbunden.
4. Die AWO unterstützt viele verschiedene Bereiche. Welches Projekt liegt dir zurzeit besonders am Herzen?
Besonders am Herzen liegt mir unser Einkaufsprojekt für Seniorinnen und Senioren in St. Wendel. Seit fast drei Jahren organisieren wir dieses Angebot für ältere Menschen, die kein öffentliches Verkehrsmittel nutzen können und ein Taxi zu teuer ist. Sie werden zu Hause abgeholt und zum Einkaufen begleitet. Der Service ist für die Teilnehmenden kostenfrei und wird großzügig durch die Glücksspirale gefördert. Es ist schön zu sehen, wie viel Lebensqualität wir damit zurück geben können und wie sehr sich die Menschen über diese Unterstützung freuen.
5. Ihr bietet regelmäßig vielfältige Veranstaltungen an. Welche Events sind für die zweite Jahreshälfte geplant?
Im Juli laden wir beispielsweise zum Ehrenamtsfest an den Petersberg in Nonnweiler mit gemeinsamem Grillen und einer spannenden Führung durch die Sternwarte ein. Am 24. August folgt ein großes inklusives Familienfest in Obertal, dass in Kooperation mit dem AWO Ortsverein Oberthal, dem AWO Kreisverband und der Gemeinde Oberthal organisiert wird – ein echtes Highlight für Groß und Klein. Im September besuchen wir auf Einladung von Reka Klein (MdL) den saarländischen Landtag. Nach der Sommerpause öffnen außerdem die Projekte „Café Grenzenlos“, das „Solidaritätscafé“ und das „Café mit Herz“ wieder ihre Türen. Im Oktober bieten wir einen Kreativ-Workshop für Kinder an, geleitet von einer erfahrenen Waldorfpädagogin/ Anthroposophische Förderlehrerin. Darüber hinaus finden regelmäßig Informationsveranstaltungen wie etwa zum Thema „Enkeltrick“ für Interessierte statt.
6. Mit den Begegnungsstätten wie dem Café Grenzenlos und dem Solidaritätscafé habt ihr im St. Wendeler Raum mehr geschaffen als nur Treffpunkte. Welches Konzept steht dahinter?
Das zentrale Konzept unserer Begegnungsstätten ist die gelebte Solidargemeinschaft – unabhängig von Herkunft, Alter oder Lebenssituation. Es geht darum, Orte zu schaffen, an denen Menschen sich auf Augenhöhe begegnen können. Dieses Miteinander wäre jedoch ohne das Engagement vieler Ehrenamtlicher nicht möglich – ihnen gilt mein besonderer Dank!
7. Mit Projekten wie „es Bussje“, Trommelworkshops und eurer Faschingsgruppe zieht ihr immer wieder Aufmerksamkeit auf euch. Gibt es ähnliche Pläne?
Ja, auch in Zukunft möchten wir mit kreativen und niedrigschwelligen Angeboten und Aktionen sichtbar bleiben. So soll das „Café mit Herz“ ab September neu belebt werden. Einmal im Monat bietet unser Kaffeenachmittag für Senior:innen mit selbst gebackenen Kuchen, Gesellschaftsspielen wie z.B. „Rommé“, „Bingo“ oder „Mensch ärgere dich nicht“, ganz viel Raum für Gespräche. Darüber hinaus planen unsere Ortsvereine regelmäßig Aktivitäten wie Gemeinschaftsfahrten, Kaffeenachmittage, Vorträge uvm..
8. Was macht die Arbeit in der AWO für dich aus?
Die Arbeit in der AWO ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich kann eigene Ideen einbringen und diese gemeinsam mit vielen engagierten Menschen umsetzen. Mein Engagement erstreckt sich auch überregional. Als Mitglied im AWO Landesvorstand habe ich zusätzlich die Möglichkeit, ehrenamtlich an wichtigen gesellschaftlichen Themen mitzuarbeiten. Auch die Mitarbeit im Vorstand der christlichen Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel e.V., in dem ich als AWO Kreisvorsitzende auch Mitglied bin, ist sehr interessant. Zudem vertrete ich die AWO in der Gesellschafterversammlung von Idee.On, einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe. Der AWO Kreisverband St. Wendel e.V. ist auch im Demenz Netzwerk Landkreis St.Wendel als Mitglied vertreten. Alle diese vielfältigen Aufgaben sind für mich ein wertvoller Ausgleich zu meinem Beruf.
9. Welche Vorteile bietet es, ein aktives Mitglied der AWO zu sein?
Als aktives Mitglied stärkt man die soziale Arbeit vor Ort und erlebt ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Man kann eigene Ideen verwirklichen, an Projekten mitwirken und Teil eines Netzwerks werden und sich so, mit Herz und Haltung, für andere einsetzen. Mit einem moderaten Mitgliedsbeitrag unterstützt man die oben aufgezählten Projekte zusätzlich finanziell.
10. Was wünschst du dir für die Zukunft der AWO in St. Wendel?
Ich wünsche mir, dass die AWO in unserer Region weiterhin aktiv und sichtbar bleibt – als unabhängiger, moderner Sozialverband, als Ort der Begegnung, des Miteinanders und der gelebten Solidarität. Es wäre schön, wenn sich auch künftig engagierte Menschen finden, die unsere Arbeit unterstützen – ob aktiv oder auf andere Weise. Gerade in Zeiten des gesellschaftlichen und demographischen Wandels brauchen wir Zusammenhalt, Toleranz und Vielfalt. Ein besonderes Anliegen ist mir der Einsatz für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Die AWO steht für eine offene, solidarische Gesellschaft – und ich hoffe, dass wir diese Haltung weiterhin mutig vertreten – sichtbar und hörbar.