Nohfelden-Türkismühle: Stolperstein AG der Gemeinschaftsschule gewinnt den Margot Friedländer Preis 2019

Im Mai 2019 wurde der Margot-Friedländer-Preis in Berlin an Schüler*innen aus Hessen und dem Saarland übergeben. Über den ersten Preis bei diesem bundesweiten Wettbewerb und ein Preisgeld von 3.600,00 Euro durfte sich die Stolperstein AG der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle freuen!

Der Margot-Friedländer-Preis setzt sich zusammen mit seiner Initiatorin, der aus Berlin stammenden Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer, für gelebte Vielfalt in Europa ein. Mit dem Margot-Friedländer-Preis der Schwarzkopf Stiftung Junges Europa werden seit 2014 Jugendliche und Auszubildende dazu aufgerufen, sich mit dem Holocaust, seiner Überlieferung und Zeugenschaft in interaktiven Projekten auseinanderzusetzen und sich gegen heutige Formen von Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung einzusetzen. Der Margot-Friedländer-Preis vergibt Preisgelder, die die Umsetzung, der von Jugendlichen entwickelten Projektideen zwischen Januar und Juli eines Jahres ermöglichen sollen. 

Margot Friedländer ist Zeitzeugin des Holocaust und besucht regelmäßig Schulen in ganz Deutschland um über ihr Leben zu berichten und junge Menschen zu Zivilcourage zu ermutigen. Auf die Frage, warum es diesen Preis gibt, antwortete Frau Friedländer: „Wofür ist dieser Preis? Er ist nicht für einen sportlichen Erfolg oder einen guten Aufsatz, den Ihr geschrieben habt. Er ist vielmehr eine Anerkennung für etwas unendlich Wichtiges, für Euer menschliches Engagement. Sagt Eure Meinung! Seid wachsam! Seid Menschen!“ 

Die Stolperstein AG der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle wird mit dem gewonnenen Preisgeld ihr Projekt „Wege der Erinnerung“ realisieren können. Seit 2018 arbeitet die AG an einer Beschilderung der jüdischen Relikte in den Dörfern Bosen, Gonnesweiler und Sötern in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nohfelden. Die Einweihung des Erinnerungsweges ist für Freitag, den 23.08.2019, geplant.

Seit 2011 erinnert die Schülergruppe mit ihrem Projektleiter Jörg Friedrich an das jüdische Leben in der Gemeinde Nohfelden. Die Schülerinnen und Schüler stellen über eine Wanderausstellung, Filmen, Unterrichtsmaterialien und einer eigenen Homepage (www.juedischeslebennohfelden.wordpress.com) die Geschichte der jüdischen Gemeinde Nohfelden vom 17. bis 20. Jahrhundert dar und erinnern an Einzelschicksale jüdischer Familien sowie an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung in ihrer Heimatgemeinde. Den Schülern ist es dabei ein besonderes Anliegen, ihre Ausstellung möglichst barrierefrei zu gestalten. Sie wurde deshalb in verschiedenen Formaten und über verschiedene Informationskanäle verbreitet. Beispielsweise wurden sieben Ausstellungstafeln in Form mobiler Rollups erstellt, die zur Ausleihe zur Verfügung stehen. Die Inhalte finden sich außerdem online und digital aufbereitet und sind mit weiterführenden Informationen in Text und Bild versehen. Zusätzlich gibt es eine Audiospur, die auch Menschen mit Sehbehinderungen Zugang zur Ausstellung ermöglichen soll. Auch eine Aufbereitung in Leichter Sprache fand statt. Das Projekt läuft bereits seit 2011 und wurde intensiv vom Adolf Bender Zentrum St. Wendel unterstützt. Mit den „Wegen der Erinnerung“ ergänzen die Schüler*innen nun ihre umfangreiche Erinnerungsarbeit.
Die Stolperstein AG wurde für drei Tage nach Berlin eingeladen und erhielt ihren Preis im Rahmen einer Feier in Anwesenheit von Frau Friedländer im Max Liebermann Haus, direkt neben dem Brandenburger Tor.

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