Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, welches seit einem Jahrzehnt kompetente Beratung und Unterstützung für betroffene Frauen anbietet, hat anlässlich seines Jubiläums eine neue, vereinfachte Rufnummer eingeführt. Ab dem 1. Juni ist das Hilfetelefon rund um die Uhr unter der Nummer 116016 erreichbar. Die bisherige Rufnummer 08000 116 016 bleibt jedoch mindestens ein weiteres Jahr aktiv.
Bundesfrauenministerin Lisa Paus betonte die Bedeutung einfach zugänglicher und vertraulicher Hilfe für gewaltbetroffene Frauen. Das Hilfetelefon hat sich in den letzten zehn Jahren als primäre Anlaufstelle für solche Frauen in Deutschland etabliert. Martina Hannak, Präsidentin des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, hebt hervor, dass das Hilfetelefon durch seine 18-sprachige Beratung und die Zusammenarbeit mit anderen Anlaufstellen unerlässlich geworden ist.
Die Leiterin des Hilfetelefons, Petra Söchting, betonte die Bedeutung des Services in Krisensituationen und erwähnte den Anstieg des Beratungsbedarfs im Jahr 2022 um 18 Prozent im Vergleich zu 2019. Das Hilfetelefon unterstützt dabei mit dem Versprechen der Vertraulichkeit und Anonymität.
Die Entscheidung für die einheitliche Kurz-Telefonnummer 116 016 auf EU-Ebene folgte einer Initiative der deutschen EU-Ratspräsidentschaft aus dem Jahr 2020. Bereits 15 EU-Mitgliedstaaten haben zugesagt, nationale Hilfetelefone unter dieser Nummer einzurichten.
In den zehn Jahren seit dem Start im März 2013 wurden insgesamt 387.710 Beratungen durchgeführt. Dabei nutzten 216.417 von Gewalt betroffene Personen das Angebot. Besonders häufig stand häusliche Gewalt im Zentrum der Gespräche.
Das bundesweite Hilfetelefon bietet kostenfreie, anonyme und vertrauliche Beratung zu verschiedenen Gewaltformen. Interessierte können weitere Details und den Jahresbericht 2022 auf der offiziellen Website www.hilfetelefon.de/presse einsehen und das Jubiläum auch via Livestream verfolgen.