Kein besseres und aktuelleres Thema wäre für das Motto des diesjährigen Jugendpreises in Frage gekommen als die Integration von Flüchtlingen. Ein bedeutsames Thema, dass vor allem von regionalem Interesse ist, denn Integration findet nun mal in den Ortschaften, Vereinen und Schule und nicht in der nationalen Politik statt. Gerade weil mittlerweile ca. 1500 Flüchtlinge dauerhaft im St. Wendeler Land wohnen, ist es wichtig Projekte, die sich mit dem Thema auseinandersetzen zu unterstützen. Da auch viele junge Flüchtlinge Schutz bei uns suchen ist die Integration von seitens der Jugendlichen von besonderer Bedeutung. Genau diese Anerkennung und Förderung wurde am vergangenen Donnerstag bei der Verleihung des Jugendpreises 2016, der unter dem Motto „Wir leben Vielfalt – lokale Integrationsprojekte mit Flüchtlingen“ stand, zelebriert. Dotiert wurden beide Preise mit einem Preisgeld von je 500 Euro.
Der Preis wird nun schon seit fast 30 Jahren verliehen und vor ein paar Jahren entschied man sich dafür diesen aufzuteilen, indem man die Bewerber in die Bereiche schulische und außerschulische Projekte einteilt. Beide Gewinner sind ein Beispiel für gelebte und gelungene Integration. Preisträger im Bereich schulische Jugendarbeit wurde die Arbeitsgruppe „Schüler helfen Schülern“ des Gymnasium Wendalinum. Die insgesamt 26 Mitglieder dieser AG sind sowohl von deutscher Herkunft, als auch Flüchtlinge aus Kriegsländern sowie Schülerinnen und Schüler aus Russland. Der Schwerpunkt der AG liegt auf dem Sprachunterricht, welcher von den deutschen Muttersprachlern in ihren individuellen Freistunden durchgeführt wird. Mithilfe von eigens dafür angeschafften Büchern und Lehrmittel, welche durch eine Spende des Lions Club St. Wendel erworben werden konnten, erarbeiten die „Lehrer- Schüler“ meist spielerisch wichtige Sprachinhalte. Zwischen den Schülern fand so auch ein kultureller Austausch innerhalb der Gruppe statt und den neuen Mitschülern fiel das Einleben in den Schulalltag leichter.
Preisträger im außerschulischen Bereich wurde das Jugendtheater Sötern, welches die Tragikomödie in zwei Akten „Muslime feiern kein Weihnachten“ gemeinsam mit einem lokalen Autor entwickelt hat und diese auch vor Publikum präsentierte. Bei dem Stück geht es um Flüchtlinge, Integration und den Abbau von Vorurteilen. Die Jugendgruppe zeigte bei der Verleihung sowohl ein kurzes Video, welches auf das Thema einstimmen sollte, als auch eine Szene aus ihrem Theaterstück. Obwohl das Stück mittlerweile bundesweit erworben werden kann, plant der Verein selbst nicht es erneut aufzuführen. Für alle Interessierten gibt es aber ein Video von der Aufführung auf der Internetseite des Vereins zum downloaden.