Winterbach: Die vergangenen Wochen fordern ein Hochwasserschutzkonzept

Winterbach. Ungefähr ein Jahr ist es her, dass Winterbach derart von einem Starkregen betroffen war, dass die Landesregierung den Ort als besonders betroffenes Gebiet auswies. Mehrere Haushalte hatten mit Hochwasserschäden zu kämpfen und nicht alle Schäden waren durch eine Elementarversicherung abgedeckt. Nach diesem Starkregen wurden dankenswerter Weise durch die Stadt die Abwasserschächte in Winterbach gereinigt. Eine vertiefte Ursachenforschung im Bereich der betroffenen Langwiesstraße und verschiedene Abhilfemaßnahmen, wie zum Beispiel die Reinigung des Bachlaufs oder die Inspektion des Kanals wurden ebenfalls durchgeführt. 

Seither setzte man sich in Winterbach wiederholt mit einer Hochwassergefährdungsanalyse und dem Umsetzen von Abhilfemaßnahmen auseinander. 

Am Freitag, 09. August,  wurde Winterbach erneut von einem Sturm mit Hagel getroffen. Wieder waren Straßen überflutet. Viele Anwesen waren abermals mit vollgelaufenen Kellern, Wohnungen und Garagen betroffen. 

Dass das nicht der letzte Starkregen war, der Winterbach heimgesucht hat, ist mittlerweile klar. 

„Wir hoffen nun, dass die Stadtverwaltung diesen zweiten Sturm zum Anlass nimmt, eine solche Analyse unter Anhörung der Winterbacher Bürger in Angriff zu nehmen. Hier geht es in erster Linie um den Schutz von Hab und Gut der Betroffenen, der bei diesen Maßnahmen im Vordergrund stehen muss“, so die Vorsitzende des SPD Ortsvereins, Andrea Paliot. „Wir sind uns gerade nach den Ereignissen der letzten Tage und Wochen in St. Wendel bewusst, dass weitere wichtige Themen der Hochwasservorsorge notwendig sind, um einen verbesserten Hochwasserschutz zu erreichen“, ergänzt Ortsvorsteher Gerhard Weiand. 

Auf Nachfrage der Redaktion gibt er als Beigeordneter der Stadt St. Wendel Einblicke in das geplante Versorgungskonzept der Kreisstadt St. Wendel. So möchte sich die Kreisstadt dieser Herausforderung stellen und für ihre Stadtteile umfassende Vorsorge betreiben. Mit Hilfe eines Vorsorgekonzeptes sollen die Gefahren des Flusshochwassers an der Blies, der Oster und am Todtbach berücksichtigt werden. Daneben sind die Gefahren an den kleineren Nebengewässern und in eher dörflich strukturierten Ortslagen oder auch kritischen landwirtschaftlich genutzten Außengebieten oberhalb besiedelter Hangfußlagen zu analysieren. Auch für die Ortslagen, die bisher von größeren Starkregen oder Flusshochwasser verschont blieben, sollen Gefährdungen und Defizite aufgezeigt und Vorsorgemaßnahmen entwickelt werden.

Für die Winterbacher SPD stehen Maßnahmen eines solchen Konzeptes im Vordergrund,  „wie die Erhaltung des Winterbacher Schutzwaldes im Bereich Am Girmesberg/Am Mecherswald, die Überprüfung der Volumina der Kanäle und deren ungehinderter Durchfluss oder die Reinigung der Bachläufe stehen. Auch stellt sich die Frage, ob der Kanal unter der L133 in Zusammenhang mit dem geplanten Neubaugebiet „Auf Mühlenacht“ noch ausreichend kalkuliert ist.“ 

Zur Überprüfung und Weiterentwicklung des Stands der Hochwasser- und Starkregenvorsorge in Winterbach soll daher seitens der Stadt St. Wendel ein Bürgerforum stattfinden. Im Rahmen der Vorsorgekonzepte sollen gemeinsam mit der Verwaltung, den Bürgerinnen und Bürgern auch weitere Beteiligte wie Gefahrenabwehr, Rettungsdienste, Landnutzer, Fachbehörden, einbezogen werden. Alle Themen der Hochwasservorsorge werden besprochen und gemeinsam Maßnahmen zur Schadensminderung – auch im privaten Bereich – aufgezeigt. Das Konzept soll insbesondere die Probleme bei Extremereignissen und die Gefahrenschwerpunkte berücksichtigen. Die im Vorsorgekonzept festgelegten Maßnahmen betreffen unterschiedliche Träger. 

Damit sollen wichtige Fragen geklärt werden, um die Winterbacher Bevölkerung zukünftig vor Überschwemmungen zu schützen und damit den berechtigten Forderungen nach Schutz des Eigentums gerecht zu werden.  

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