Vorsicht an Geld- und Überweisungsautomaten

Die Polizei warnte in der letzten Jahreswoche vor dem Diebstahl von EC-Karten im Bereich von Geld- und Überweisungsautomaten. Eine 78-jährige Frau wollte an einem Überweisungsautomaten ihrer Bank erstmals eine Überweisung tätigen. Weil sie noch keine Erfahrung hierfür hatte, ging sie bewusst an einem Sonntag zur Bank, um am Automaten auch Zeit für die Bedienung zu haben. Sie hatte wie erwartet Schwierigkeiten den Überweisungsvorgang durchzuführen. An einem anderen Geldautomaten war zeitgleich ein Mann, der ihr beim Bedienvorgang vermutlich über die Schulter schaute und dabei die PIN-Geheimnummer ablesen konnte. Dieser Mann drückte vermutlich in der Folge für die Frau unbemerkt eine Tastaturtaste des Überweisungsautomaten, was zum Abbruch des Überweisungsvorgangs führte. Als die Frau ihre EC-Karte aus dem Einschubschlitz ziehen wollte, kam die Karte nicht mehr heraus. Die EC-Karte war zu diesem Zeitpunkt bereits von dem Mann entwendet worden. Ohne ihre EC-Karte verließ die Frau die Bank und wollte am nächsten Öffnungstag sich mit der Bank in Verbindung setzen.

Der Mann hatte aber bereits unmittelbar nach dem Diebstahl 5.000 Euro abgehoben. Als die Frau sich am Folgetag mit ihrer Bank in Verbindung setzte, musste sie erfahren, dass zwischenzeitlich bereits 12.000 Euro von ihrem Girokonto abgebucht worden waren.

Laut Polizei ist diese Masche nicht neu. Opfer sind meist ältere Menschen, die sich beim Bedienen von Geldautomaten unsicher sind. Die Täter arbeiten oft zu zweit. Einer versucht dem Opfer über die Schulter zu blicken und die eingegebene PIN zu erkennen, der zweite versucht das Opfer in ein Gespräch zu verwickeln oder drückt die Abbruchtaste am Automaten. Dann wird die Karte in einem günstigen Moment vom Täter gestohlen. Diese Diebstahls- und Betrugsmasche war vom vergangenen Februar bis November im Saarland in 29 Fällen erfolgreich.



Die Seniorensicherheitsberater und die Polizei weisen aus diesem Grund auf besondere Vorsichtsmaßnahmen hin, die bei Transaktionen an Geld- oder Überweisungsautomaten beachtet werden sollten. Bei der Eingabe von PIN-Ziffern sollte mit der freien Hand das Tastenfeld mit den Zahlen abgedeckt werden, so dass Personen in der Nähe dies nicht einsehen können. Personen die bei diesen Tätigkeiten am Automaten einem zu nahekommen, sollten auf Abstandswahrung hingewiesen werden. Bei Verlust der EC-Karten die Bank nicht erst am Folgetag informieren, sondern gleich über die bundesweit einheitliche Rufnummer 116 116 die EC-Karte sperren lassen. Um den Schaden bei unberechtigten Geldabhebungen klein zu halten, sollte man das tägliche Verfügungslimit für das eigene Girokonto so gering wie nötig halten.

Weitere Informationen – auch für Vereine und Gruppen – sind in der Geschäftsstelle der ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberater beim Seniorenbüro des Landkreises St. Wendel unter der Telefonnummer 06851/801-5201 oder per Mail: seniorenbuero@lkwnd.de, erhältlich. Dorthin können auch Anfragen für kostenfreie Vorträge und Beratungen gerichtet werden.

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