Die besten Profigolfer der Welt bereiten sich auf das älteste Golfturnier in der Geschichte des Sports vor. Vom 19. bis 21. Juli treten 103 Golfspieler an, um sich bei den British Open Trophäen und einen Teil des Preisgeldes zu sichern. Insgesamt werden 10,250.000 US-Dollar ausgespielt. Der beste Profi wird mit dem „Claret Jug“ ausgezeichnet, und der beste Amateur bekommt eine Silbermedaille, falls er den Cut schafft und zudem den Finaltag erreicht.
Die British Open werden seit 1860 ausgetragen. Die Austragungsorte sind neun Golflinks in England und Schottland, die in unregelmäßiger Folge gespielt werden. Einzig St. Andrews in Schottland, das sich als Geburtsstätte des Sports rühmt, ist eine Ausnahme und dient alle fünf Jahre als Gastgeber.
In diesem Jahr ist Carnoustie, nur wenige Kilometer von St Andrews an der Ostküste Schottlands entfernt, an der Reihe. In Carnoustie wird bereits seit dem 16. Jahrhundert Golf gespielt und seit 1850 gibt es einen Meisterschaftskurs.
Die British Open werden hier zum siebten Mal ausgetragen. Den jüngsten Claret Jug gewann der Ire Padraig Harrington im Jahr 2007 auf den Carnoustie Golf Links.
Favoriten in diesem Sommer sind Dustin Johnson, Vorjahressieger Jordan Spieth und Rory McIlroy, die den Quoten nach als ebenbürtig eingeschätzt werden. Tiger Woods ist nicht unter den Top-Favoriten, gilt aber dennoch als einer der Spieler, die stets für eine Überraschung gut sind.
Der deutsche Golfer Martin Kaymer liegt nach den Prognosen im guten Mittelfeld, knapp vor Xander Schauffele, der inzwischen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt. In der German Order of Merit Liste 2018 der deutschen PGA liegt Schauffele an erster Stelle, gefolgt von Alex Ceijka und Kaymer. Ceijka tritt bei den British Open, die auch als Offene Meisterschaft bezeichnet werden, nicht an.
Als bester Österreicher geht Bernd Wiesberger an den Start.
Die British Open sind seit jeher für Nicht-Angelsachsen schwer zu knacken.
Erfolgreichster Deutscher war bislang Bernhard Langer, der in Carnoustie 2010 den Sieg davontrug – allerdings bei der Senioren-Open-Championship.
Die Anfangsjahre der British Open wurden von drei Männern dominiert. Der erste Sieg ging an Willie Park Senior, der mit zwei Schlägen Vorsprung vor Old Tom Morris das Spiel beendete. Park Senior holte zudem 1863, 1866 und 1875 den Claret Jug.
Old Tom Morris gewann die British Open in 1861, 1862, 1864 und 1867. Sein Vermächtnis ist aber noch ungleich größer. Der Schotte, der als junger Mann 1842 bei der Anlage des Zehn-Loch-Kurses in Carnoustie geholfen hatte, widmete sich später voll und ganz der Architektur von Golfplätzen. Die Ergebnisse seiner Arbeit sind bis heute zu sehen. Die modernen 18-Loch-Kurse mit ihrem gepflegten Grün, den verstärkten Bunkern, metallverstärkten Locheinsätzen und mehr werden auf seine Arbeit zurückgeführt. Seine Technik, die Grüns zu sanden, haben selbst im 21. Jahrhundert ihren Platz auf Kursen weltweit.
Sein Sohn, Young Tom Morris, war ebenfalls ein begabter Golfer und gewann die British Open als jüngster Spieler aller Zeiten 1868 im Alter von 17 Jahren. Dieser Rekord gilt noch heute. Er verteidigte den Titel 1869 und 1870 und holte ihn erneut 1872.
John Ball war 1890 der erste Amateur, der sowohl die Amateur- als auch die Profimeisterschaft bei den British Open gewann.
Der Franzose Arnaud Massey ging 1907 als erster kontinentaleuropäischer Sieger in die Geschichte des neben den US Masters als Höhepunkt der Golfsaison geltenden Turniers ein.
Wenn auch Kaymer, Schauffele und Wiesberger ein Wunder bräuchten, um es ihm nachzumachen, sollten sie dennoch gute Chancen haben, sich tapfer auf dem Grün zu schlagen.