Verstaubte Schätze und vergessene Kunstwerke – Die Kunstsprechstunde gibt Aufschluss über Kunstwerke

Als Besitzer von alten Familienerbstücken, Flohmarktkäufen oder auch längst vergessenen Dachbodenfundstücken möchte man oftmals mehr über das jeweilige Kunstwerk wissen. Meistens sind die Stücke vor Generationen gekauft worden, einfach weil sie „schön“ aussahen. Hintergrundinformationen, wie etwa den genauen Entstehungszeitraum, den Künstler, die Machart oder auch den aktuellen Warenwert sind den meisten Besitzer jedoch unbekannt. Abhilfe kann hier die Kunstsprechstunde im Museum St. Wendel schaffen. Geleitet wird diese von der Museumsleiterin Cornelieke Lagerwaard und der Inhaberin eines Sachverständigenbüros für Kunst Dr. Elisabeth Feilen. Mit großem Engagement und noch mehr fachlicher Kompetenz geben die Kunstexpertinnen den Besuchern der Sprechstunde Auskunft über mitgebrachte Schmuckstücke. Dies erfolgt unter Zuhilfenahme von Fachliteratur, dem Internet und natürlich ihrem eigenen, fundierten Wissen sowie jahrelanger Berufserfahrung. So können viele Fragen rund um das Kunstwerk geklärt werden, wie etwa die Epoche, der Künstler, die Manufaktur, Material, Machart sowie der aktuelle Marktwert. Die Informationen erhält der Besucher auch immer in schriftlicher Form, sodass er die Möglichkeit hat, sich zu Hause erneut mit zum Beispiel dem Künstler zu beschäftigen.

Dabei können die Kunstexpertinnen ein breites Spektrum an Kunstarten abdecken, wie etwa Zeichnungen, Gemälde, Puppen, Skulpturen, Porzellan und Schmuck. Auch Möbelstücke können von den Expertinnen eingeschätzt werden, da aber diese meist aufwendig zu transportieren sind, genügt in diesem Falle ein Foto des betroffenen Stücks. Aber auch bei extravaganteren Werken kann dem Besitzer weitergeholfen werden. Durch die jahrelange Erfahrung haben sich die beiden Frauen ein breites Netzwerk an vielfältigen Kontakten aufgebaut, an die bei Bedarf weitervermittelt werden kann. So erhält man direkt den Kontakt zu einem Experten des jeweiligen Fachgebietes. Des Weiteren erhält man auf Wunsch Kontakte zu seriösen Restaurateuren und Auktionshäusern. Auch  potentielle Verkaufsforen wie zum Beispiel spezielle Kunstflohmärkte werden empfohlen und man bekommt Tipps zur Instandhaltung der Werke.

Seit nun ungefähr fünf Jahren gibt es die Kunstsprechstunde im St. Wendeler Stadtmuseum. Alles fing damit an, dass viele Leute mit ihren Kunstwerken ins Museum kamen und hofften dort eine Werteinschätzung zu erhalten. Daraus schloss sich der Kuratorin Cornelieke Lagerwaard und Dr. Elisabeth Feilen die Idee zur Kunstsprechstunde. Beim ersten Mal sei die Nachfrage so groß gewesen, dass sich vor dem Museum eine riesige Schlange gebildet habe, erzählten die Beiden. Mittlerweile muss man sich vorher anmelden und bekommt einen festen Termin vorgegeben. Nach wie vor wird das Angebot von einer breiten Masse genutzt, welche dafür sorgt, dass die Kunstsprechstunde fast immer ausgebucht ist.

Das Format findet in der Regel achtmal im Jahr immer am letzten Samstag im Monat statt und beginnt um 14 Uhr im Mia Münster Haus in St. Wendel. Der nächste Termin ist der 24. Juni 2017. Lediglich in den Monaten Juli und August sowie Dezember und Januar pausiert die Sprechstunde. Die Zahl der mitgebrachten Kunstwerke ist auf drei begrenzt. Die Beratung während der Kunstsprechstunde ist ein kostenfreies Angebot, jedoch hat man die Möglichkeit, die Mühe der Expertinnen durch eine Spende in die Kaffeekasse zu entlohnen. Trotz der großen Nachfrage schaffen es Frau Lagerwaard und Frau Dr. Feilen jedem Besucher die nötige Zeit einzuräumen und ganz individuell auf ihn einzugehen.

Natürlich hoffen viele Besucher darauf, dass ihre Dachbodenschätze sich als gute Wertanlage entpuppen und auch nicht selten werden die Besitzer von dem tatsächlichen Warenwert überraschen. Trotzdem verlassen auch viele das Museum enttäuscht über den Marktwert der letztendlich alleinig durch die Nachfrage bestimmt wird und nicht durch die malerische Qualität oder den subjektiven Eindruck. Eins ist jedoch beim Verlassen der Sprechstunde sicher. Man hat Gewissheit und neue Erkenntnisse über seine alten Schätze gewonnen.

Spannend vor allem sind die Geschichten, welche die Besitzer gemeinsam mit den Gegenständen mitbringen. Jeder Besucher der Sprechstunde und jedes mitgebrachte Stück hat seinen eigenen, einmaligen Hintergrund und gerade dies macht jede Kunstsprechstunde abwechslungsreich und besonders. Dies macht die gemütliche Runde auch für stille Zuhörer attraktiv, welche gerne teilnehmen können.

Falls Sie auch gerne mehr über die Kunstwerke die bei Ihnen zu Hause stehen erfahren möchten oder eine Preiseinschätzung wünschen, können Sie sich über die Telefonnummer 06851 809 1945 oder per Email an museum@sankt-wendel.de anmelden. Die nächste Kunstsprechstunde findet am 24. Juni 2017 statt.

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