Trapp, Hector und Herrmann: Die Bundesliga-Stars aus dem Saarland

Aus dem Saarland findet man aktuell keinen Verein in den beiden höchsten Spielklassen. Denn weder in der 1., noch in der 2. Bundesliga in Deutschland ist ein Verein aus dem viertkleinsten Bundesland der Republik vertreten.

Das ändert natürlich nichts daran, dass die Saarländer fußballverrückt sind und die deutschen Top-Ligen intensiver verfolgen. Grund dafür, dass Wetten auf Bundesliga-Spiele platziert werden, sind vermutlich auch die zahlreichen Spieler aus dem Saarland. Denn mit Trapp, Hector und Co. finden sich einige Stars in den Bundesliga-Kadern wieder.

Kevin Trapp als Keeper bei der Eintracht

Wenn man an Fußballer aus dem Saarland denkt, muss man einfach an Kevin Trapp denken. Der Torhüter hält bei der Eintracht in Frankfurt den Kasten sauber und hat wesentlich zum Erfolg in den letzten Jahren beigetragen. Trapp gelang in der vergangenen Saison der Sieg in der Europa League mit seiner Mannschaft. Zudem konnte er gemeinsam mit Frankfurt zum ersten Mal in der Clubgeschichte in die Champions League einziehen.

Kevin Trapp ist bei Frankfurt bereits seit einigen Jahren die klare Nummer 1 im Tor. Der mittlerweile über 30-Jährige hat neben seinem langjährigen Stammverein in Frankfurt auch für einige Jahre bei Paris St. Germain gastiert. Die Franzosen verliehen den Saarländer letzten Endes aber wieder nach Frankfurt und Trapp konnte in der darauffolgenden Saison wieder zur Eintracht zurückkehren.

Auch wenn Kevin Trapp als Top-Schlussmann bekannt ist, zählt er nicht zu den besten Keepern in Deutschland. Große Namen wie Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen scheinen hier wie eine Blockade im Weg zu stehen. Trotzdem hat Trapp in den letzten Jahren eine kontinuierliche Verbesserung gezeigt und auch einige Male bereits im Nationalteam zwischen den Pfosten gestanden.

Seine Karriere begann Trapp schon in jungen Jahren beim FC Brotdorf. Nach einigen weiteren Stationen im Saarland war es dann 2005 im Alter von 15 Jahren endlich so weit und Kevin Trapp begann seine Profikarriere beim 1. FC Kaiserslautern.

Patrick Herrmann als Gladbacher Veteran

Patrick Herrmann ist ein Spieler, wie es ihn heutzutage nur noch selten gibt. Denn der 31-Jährige hat in seiner ganzen Profikarriere noch nicht den Verein gewechselt und spielt bereits seit 2010 bei Borussia Mönchengladbach. Nach seiner Fußballdebüt beim FC Uchtelfangen und einer Jugendstation beim 1. FC Saarbrücken folge 2008 der Wechsel zur U19 von Borussia Mönchengladbach. Zwei Jahre später wurde Herrmann dann in den Profikader aufgenommen.

Herrmanns glanzvolle Zeit lag zwischen 2015 und 2017, als der Saarländer seinen Marktwert auf knappe 20 Millionen Euro in die Höhe schrauben konnte. Seit seinem Profidebüt bei Gladbach konnte Herrmann in über 330 Bundesligaspielen knapp 50 Tore erzielen und knapp 60 Torvorlagen geben. In seiner gesamten Karriere kassierte der Stürmer bisher noch nie eine rote Karte.

Herrmann konnte gemeinsam mit Gladbach bisher auch acht Mal in der Champions League auflaufen und absolvierte 25 Spiele in der Europa League. Auch wenn seine Karriere bereits langsam, aber sicher auf den Horizont zuschreitet, ist der Angreifer für seinen Stammverein nach wie vor eine wichtige Stütze.

Jonas Hector

Mit seinen 32 Jahren zählt auch Jonas Hector bereits zu den älteren Spielern aus dem Saarland. Der Linksverteidiger ist ähnlich wie Patrick Herrmann seinem ersten Profiverein treu geblieben. Hector spielt bereits seit 2010 für den 1. FC Köln, auch wenn er bis 2012 bei der zweiten Mannschaft der Kölner unter Vertrag stand. Über die Jahre konnte sich Hector zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft entwickeln und trägt heute sogar die Kapitänsschleife.

Bis zum Jahr 2017 konnte Hector seinen Marktwert stetig steigern und ihn auf 20 Millionen Euro treiben. Ähnlich wie der kontinuierliche Anstieg zeigt sich auch der dauerhafte Verlust des Marktwertes nach 2017. Dies liegt größtenteils jedoch daran, dass Hector mit fortschreitendem Alter an Wert verliert.

Der Vertrag von Hector wird Ende des Jahres auslaufen. Zur Winterpause ist noch nicht klar, ob er weiterhin dem 1. FC Köln treu bleiben wird oder zum Ende seiner Karriere noch einmal eine neue Herausforderung sucht.

Das Saarland hat es schwer im Fußball

Abgesehen von den Stadtstaaten in Deutschland ist das Saarland das kleinste Bundesland und auch jenes mit den wenigsten Einwohner. Daher ist es nur kaum verwunderlich, dass Fußballclubs aus dem Bundesland es etwas schwer in der deutschen Profilandschaft haben. Am erfolgreichsten ist hierbei der 1. FC Saarbrücken, der zuletzt im Jahr 1992 in der Bundesliga aufgetreten ist.

Während der Verein lange Zeit von einer bestimmten Konstanz in der 2. Bundesliga geprägt war, folgte ab der Mitte der 1990-er-Jahre ein Rückschritt im Erfolg. Denn bereits seit über 15 Jahren ist der 1. FC Saarbrücken nicht mehr in der 2. Bundesliga anzutreffen. 2008 musste gar der Weg in die fünfte Liga angetreten werden. Doch mit zwei Meistertiteln in Folge gelang schnell wieder die Rückkehr in den Profifußball.

Nach weiteren Rückschlägen und sechs Jahren in der Regionalliga konnte man sich 2020/21 wieder in der 3. Liga wiederfinden. Die vergangenen beiden Jahre liefen dann sportlich durchaus wieder erfolgreich. Mit Rang 5 und 7 konnten sich die Saarländer im oberen Tabellendrittel festbeißen und peilen den Aufstieg in die 2. Bundesliga an.

Die dritte Liga war in der Saison 2022/23 bis zur Winterpause ohnehin ein Kuriosum. Denn Aufsteiger Elversberg konnte sich mit einer herausragenden Hinrunde Rang 1 sichern, die Saarländer finden sich zur Jahreswende auf Rang 2 wieder.

Saarbrücken vor der Rückkehr in die 2. Bundesliga?

Nach einigen sportlich schweren Jahren scheint der 1. FC Saarbrücken nun endlich wieder eine Konstanz gefunden zu haben. Der Kader ist bunt gemischt mit alten Profis und jungen Talenten. Alle Spieler von Saarbrücken sind deutscher Herkunft, viele davon kommen direkt aus dem Saarland selbst.

Der Trainer Rüdiger Ziehl kennt das Saarland gut. Der 45-Jährige stammt aus Zweibrücken, nahe dem Saarland. Nach einem Engagement bei Wolfsburg II sowie beim TSV Havelse wechselte er als Leiter des Lizenzbereiches zum 1. FC Saarbrücken. In der diesjährigen Saison übernahm er die Mannschaft als Interimstrainer und soll in der Rückrunde dafür sorgen, dass ein Team aus dem Saarland nach jahrelanger Abstinenz endlich wieder zurück in der 2. Bundesliga ist.

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