Nach der Sanierung der Tholeyer Abteikirche wurde nun auch der Vorplatz vor dem Rathaus neugestaltet sowie die Zuwegung zur „Sammlung Philippi“ abgeschlossen. Wie Bürgermeister Hermann Josef Schmidt erklärt, wurde dazu bereits im Vorfeld in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsplaner Frank Zoller ein Gesamtkonzept erarbeitet. Der gesamte Rathausvorplatz war zuvor mit unterschiedlichen Belägen, wie Asphalt, Natursteinpflaster und Betonpflaster versehen und durch bepflanzte Steintröge von der Straße abgegrenzt.
Die Asphaltfläche der Straße reichte bis an die zentrale Eingangstreppe des Rathauses heran. Entlang der Fassade zog sich ein unterschiedlich breiter Streifen in Basaltpflaster, die Behindertenstellplätze vor dem Rathaus waren zur Hälfte mit Betonpflaster belegt. Durch einen einheitlichen Natursteinbelag aus gut begehbaren Pflasterplatten bekam das Rathaus nun einen repräsentativeren, großzügigen Vorplatz. Zwei mit kleinkronigen Bäumen bepflanzte Tröge betonen jetzt den Eingang zum Rathaus und grenzen den Vorplatz zur Fahrbahn hin ab. An der Nordwestecke des Gebäudes wurde eine E-Bike-Ladestation errichtet. Zudem wurden mehrere Fahrradbügel für die Besucher angeordnet.
Die Position des früheren Torhauses wurde vor dem Umbau durch eine von Sandsteinquadern gefasste, um ca. 45 cm erhöhte Fläche in wassergebundener Decke angedeutet. Diese Fläche wurde durch die Absenkung auf das umgebende Belagsniveau nun wieder nutzbar gemacht und lädt jetzt als Ruhezone zum Sitzen abseits der Verkehrsfläche ein. Dazu wurde die Einfassung aus Quadern an zwei Seiten geöffnet, um in der Mitte einen gepflasterten Durchgangsweg zu schaffen. Eine Teilfläche an der Fassade blieb einschließlich der vorhandenen Treppen erhalten und wird zum Platz hin mit Sandsteinquadern abgefangen. Die Sandsteinquader wurden teilweise mit Bankauflagen aus Holz ausgestattet, die zum Sitzen einladen. Zur Erläuterung der symbolischen Steinumfassung, die auf das ehemalige Torhaus der Abtei hinweist, dass dort einst stand, wurde eine Info-Tafel angebracht.
Die steinerne Statue des heiligen Mauritius, des Schutzpatrons der Benediktinerabtei, die jahrzehntelang den Eingangsbereich der Kirche geschmückt hatte, wurde etwas versetzt vom alten Standort auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufgestellt. Gegenüber dem Eingang der Abteikirche wurde für ihn in die vorhandene Grünfläche eine kleine Platzfläche eingefügt, die einen direktem Bezug zum Eingangsportal der Abteikirche bietet. Der Platz ist mit Granit-Kleinpflaster befestigt und von einer Sandsteinmauer eingefasst werden, die sich an der Ausführung der vorhandenen Mauern orientiert. Zur weiteren Ausstattung gehören zwei Sitzbänke. Von diesem Platz gelangt man über einen Treppenweg zur „Sammlung Philippi“, einem neuen Museum für klerikale Kopfbedeckungen. Zum Bestand der Sammlung gehören über fünfhundert Kopfbedeckungen aus Christentum, Islam, Judentum, Buddhismus und weiteren Religionen. Die Sammlung soll nach der Renovierung des Gebäudes im Haus ‚Metzer Straße 9‘ ausgestellt werden.
Für die Wiederaufstellung der Mauritiusstatue und deren Sanierung zeichnete die Abtei verantwortlich. Die übrige Baumaßnahme wurde vom Ministerium für Inneres, Bauen und Sport mit 66,6 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung bezuschusst. Den Auftrag für die Tiefbau- und Landschaftsbauarbeiten hatte der Gemeinderat an die mindestbietende Firma Kempf Außenanlagen, Saarbrücken, zum Bruttobetrag in Höhe von rund 230.000 Euro vergeben.