Im Rahmen der Festwoche zur Wiedereröffnung der Abteikirche St. Mauritius hat am Dienstagabend in Tholey ein Chorkonzert stattgefunden. Das estnische Vokalensemble „Vox Clamantis“ sang unter der Leitung von Jaan-Eik Tulve Ausschnitte aus dem Kanon „Pokajanen“ von Arvo Pärt.
Frater Wendelinus Naumann OSB begrüßte die Konzertbesucher im Namen der Abtei. In Zeiten, in denen viele Klöster Probleme hätten, sei es der Abtei Tholey gelungen, einen positiven Gegentrend zu setzen. Man habe sich in den letzten Jahren personell und finanziell konsolidiert.
Noch wichtiger sei für einen Klosterkonvent aber Spiritualität. Mit Blick auf die neue Orgel sagte Frater Wendelinus, dass man spirituelle Erneuerung nicht allein in Stille erreiche. Anschließend ging er auf die „wunderschöne Architektur des 13. Jahrhunderts“ sowie die neuen Fenster von Mahbuba Maqsoodi und Gerhard Richter ein. Es sei Fügung, dass das alles in einer kleinen Abtei wie Tholey zusammenkomme.
Danach sprach Frater Wendelinus die Künstlerfreundschaft von Gerhard Richter und dem estnischen Komponisten Arvo Pärt an. Arvo Pärt gilt als meistgespielter, lebender Komponist der Welt. Wenn etwas hohe Qualität habe, sei es in allen Zeiten von Wert, so Wendelinus. Anschließend lobte er die Zusammenarbeit mit Bernhard Leonardy und den Musikfestspielen Saar. Einziges Manko seien die Corona-Restriktionen.
Bernhard Leonardy, Leiter der Musikfestspiele Saar und Kantor der Basilika St. Johann in Saarbrücken, sagte, man habe für die Eröffnungswoche ein musikalisch hochkarätiges Programm zusammengestellt. Laut Arvo Pärt gebe das Vokalensemble „Vox Clamantis“ Pärts Musik am authentischsten wieder. Arvo Pärts Kanon „Pokajanen“ in den alten Klostermauern aufzuführen, lasse die „Gebete der Jahrtausende hervorrufen“, so Leonardy. Einen besonderen Dank richtete Bernhard Leonardy an Gerhard Richter für die unentgeltliche Gestaltung der neuen Chorfenster.