Mitte September führte die Theater-AG des Gymnasium Wendalinum das Theaterstück „Hotel zu den zwei Welten“ von Éric-Emmanuel Schmitt auf. Die acht Jungen und Mädchen der Klassenstufen 9 – 12 und ihre Theaterleiterin Nicole Kneifel setzten sich darin mit dem Tod und der Frage „Was kommt danach?“ auseinander.
Aufgrund des großen Erfolges wird das Stück in Zusammenarbeit mit der Stadt St. Wendel noch einmal aufgeführt werden: 26. Oktober 2016, 19:30 Uhr, Saalbau. Der Eintritt ist frei.
Zum Stück: Julien Portal (Clemens Brill) tritt nach einem Autounfall aus einem Fahrstuhl und befindet sich auf einer Ebene zwischen Erde und Himmel. Dort trifft er auf Marie (Sofia Kaydanska), die seit einem Herzanfall Gast im Hotel ist; einen Magier (Nino Steffeck), der einen Zuckerschock erlitten hat; den Präsidenten Delbec (Jacob Brill), der von einem Radfahrer umgefahren wurde; und die herzkranke Laura (Ines Recktenwald), die seit Jahren auf eine Herztransplantation wartet. Dr. S (Helena Vogelsang) und ihre zwei Engel (Antonia Lang und Konrad Kockler) sorgen sich um die Patienten, denn diese machen auf der Erde entscheidende Stunden durch: Ihre Körper liegen im Koma. Im Hotel warten sie ab, wie die Entscheidung auf Erden ausfallen wird: Werden sie leben oder sterben?
Initiiert wurde die Aufführung vom „Infoteam Organspende Saar“ (IOS), um dem Publikum einen anderen Zugang zu diesem wichtigen gesellschaftlichen Thema zu liefern, aber auch die Diskussion in den Familien zum Thema Organspende anzuregen.
Das Publikum war begeistert, weil die acht Schüler/innen nicht nur ihre langen, philosophischen Texte perfekt beherrschten, sondern auch ihre Rollen sehr authentisch verkörperten. Besonders eindrucksvoll war der Fahrstuhl, der vom Vorsitzenden des IOS, Klaus Schmitt, seiner Frau Hanna und dem vor kurzem verstorbenen Karl Heindl erbaut wurde. Mit dem gleißenden Licht und dem Nebel im Fahrstuhl, der dunklen Aula, bis ein Pfeil dem Publikum verriet, ob die Gäste leben oder sterben würden, gelang es große Spannung aufzubauen. Am Ende erklang das Lied „Ich hab ein Herz zu verschenken“ des saarländischen Sängers Oku, das das Publikum abschließend noch einmal über das Thema Organspende nachdenken ließ: „Warten heißt sterben … Und du siehst, wie sie leidet, und du siehst, wie sie wartet und wartet und wartet…“
Foto: Nicole Kneifel