In diesem Jahr war alles anders: ein Schuljahresende mit Maske und Coronaregel, und ein Schulbeginn, auf den sich nach den Sommerferien mit Einschränkungen alle freuten: Endlich wieder mit allen in der Klasse zusammen sein, sich austauschen, von den Ferien erzählen und davon, wie man die Corona-Zeit verbracht hatte. Zusammen lernen, auf dem Schulhof spielen und Ausflüge machen – auch wenn anfangs noch immer erhebliche Beschränkungen bestanden.
Um den Schülerinnen und Schülern ein Stück Normalität zu bieten, organisierten die Tutoren der Stufen 6 und 7 vielfältige Angebote für ihre Schüler.
Die letzten Tage vor und die ersten nach den Sommerferien standen für die 6er und 7er Klassen ganz im Zeichen des Waldes – denn hier konnte man unbeschwert toben, die Abstände einhalten und auch ohne Masken auskommen. Während die einen als Waldindianer u.a. ein Tipi bauten, sich auf dem Finkenrech über das Ökosystem Wald informierten und mit einer Grillparty den Schulabschluss feierten, machten sich andere mit Gummistiefeln versehen auf die Erkundung des Lebensraums Wasser entlang des Alsbachs.
Eine abenteuerliche Übernachtung im Urwald vor den Toren der Stadt in Saarbrücken war für die Jungen und Mädchen der ehemaligen 7d das Highlight des Schuljahres: Unter Anleitung zweier Vertreter des Naturschutzbund Deutschlands stand ab dem Treffpunkt Heiligenhaus zuerst eine individuelle Wanderung zum Nachtcamp an. Wichtiges Anliegen war die bewusste Wahrnehmung der Stille und der leisen Waldgeräusche, die im lauten Alltag meist überhört werden. Nach gemeinsamer Vorbereitung wurde dann auch gemeinsam gegessen, jede/r richtete sich mit der Isomatte so gut es ging ein, einige schnitzten, andere spielten Brettspiele – was nach dem langen und langweiligen Lockdown eine wunderbare Erfahrung für alle darstellte. Die anschließende Nachtwanderung besaß einen hohen Gruselfaktor, zumal die Regentropfen auf dem Blätterdach eine eigenartige Geräuschkulisse bildeten. Da bedurfte es für einige gar nicht der abschließenden Gruselgeschichte, um aus der Nacht eine ziemlich unruhige werden zu lassen. Dennoch, am nächsten Morgen waren alle wieder dabei, als es hieß, das gemeinsame Frühstück vorzubereiten, Waldhütten zu bauen und im Wald zu spielen – ganz so, wie es bereits die Eltern und Großeltern getan haben.
Für alle boten diese Tage vielfältige Erfahrungen und Erlebnisse, die die Kinder und Jugendlichen wieder in engen Kontakt mit sich, der Gruppe und der Natur gebracht haben. Ziel war es auch, die Natur wieder wertschätzen zu lernen, ohne digitale Geräte die Zeit zu verbringen, dieses als Bereicherung und nicht als Verzicht zu erfahren. Diese Zielrichtung war auch für die ProWIN-Stiftung ausschlaggebend, die Projekttage Wald mit 7000,00€ zu fördern. So konnten Anfahrt, Verpflegung und Programmpunkte ohne zusätzliche Belastung der Familien finanziert werden.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der acht Klassen der Gemeinschaftsschule Marpingen zeigten sich begeistert – und beeindruckt davon, wie schön doch wieder die Gemeinschaft und das gemeinsame Verbringen von Zeit in und mit der Natur sein kann.