1.625 Frauen und Männer waren im Februar 2019 im Landkreis St. Wendel arbeitslos gemeldet, 14 mehr als im Januar. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,4 Prozent, 0,1 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Rückgang um 0,1 Prozentpunkte in der Quote und um 30 Personen in der absoluten Zahl.
Die Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich:
Landkreis St. Wendel: 3,4 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: 4,5 Prozent
Landkreis Saarlouis: 4,9 Prozent
Saarpfalz-Kreis: 5,1 Prozent
Landkreis Neunkirchen: 6,9 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 8,4 Prozent
„Aktuell überwiegen am Arbeitsmarkt noch die positiven Vorzeichen. Eine zurückgehende Zahl von Arbeitsstellen, die von der Arbeitsagentur akquiriert werden konnte, und ein nur unterdurchschnittlicher Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze landesweit lassen nun aber aufmerksam auf die kommenden Monate schauen“, so Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. „Die Frage wird sein, ob sich die seit Langem anhaltende sehr gute Entwicklung am Arbeitsmarkt fortsetzt. Dessen ungeachtet: Auch bei einer verhalteneren Arbeitsmarktentwicklung ist eine gute Qualifikation für arbeitslose Menschen die beste Basis für eine dauerhafte Wiedereingliederung.“
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Bei der Agentur für Arbeit lag die Zahl der Arbeitslosen im Februar bei 807, das waren genauso viele wie vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um sieben auf 103 im Vergleich zum Monat Januar. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl um 22 verringert. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 367. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um neun und gegenüber dem Vorjahr um zwölf erhöht.
Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitslose
Das Jobcenter im Landkreis St. Wendel verzeichnete im aktuellen Monat einen geringfügigen Anstieg der Arbeitslosigkeit (plus zehn auf 818). Damit lag sie um 3,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Jugendarbeitslosigkeit ist mit derzeit drei Arbeitslosen im Bereich der Grundsicherung nicht in nennenswertem Umfang vorhanden. 247 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um neun erhöht. Weniger als ein Drittel der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen ist gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Februar 260. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um ein Fünftel.
Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)
Die Unterbeschäftigung lag im Landkreis St. Wendel im Februar mit 2.498 Personen um 6,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 65,1 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen damit um mehr als ein Drittel entlastet.
Definition Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
Stellenmarkt
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Februar deutlich gestiegen. Unternehmen der Region haben 180 Stellen zur Besetzung gemeldet, rund ein Fünftel mehr als im Januar. Seit Jahresbeginn wurden 329 offene Stellen gemeldet, fast 14 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Aktuell stehen 818 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung.
Die überwiegende Zahl der Jobangebote wurde in der Zeitarbeit, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Verarbeitenden Gewerbe gemeldet. Auch im Handel, im Gastgewerbe und im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich gab es zahlreiche offene Stellen.
Woche der Ausbildung: MINT-Aktionstag am 12. März
Vom 11. bis 15. März ruft die Bundesagentur für Arbeit gemeinsam mit den Partnern der Allianz für Aus- und Weiterbildung zum sechsten Mal in Folge zur „Woche der Ausbildung“ auf. Das Motto der Aktionswoche lautete in diesem Jahr „#AusbildungKlarmachen“. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht die Bedeutung einer betrieblichen Ausbildung. Bundesweit beteiligen sich die Arbeitsagenturen und Jobcenter mit zahlreichen Veranstaltungen, Aktionen und Ausbildungsbörsen, an denen Jugendliche teilnehmen und erfahren können, welche Ausbildungsberufe es gibt und wie ihre Chancen als ausgebildete Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt stehen.
„Unsere Aktivitäten in der Woche der Ausbildung sind kein bloßes Lippenbekenntnis“, betont Haßdenteufel. „Wir arbeiten mit unseren Allianzpartnern in der Region Hand in Hand, um Unternehmen und Ausbildungssuchende zusammenzubringen. Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist und bleibt die beste Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben.“
Schwerpunkt der diesjährigen Aktionswoche sind MINT-Berufe, also Berufe in denen Kenntnisse und Fähigkeiten aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gefragt sind. „Aufgrund der guten Zukunftsaussichten, Karriere- und auch Verdienstmöglichkeiten möchten wir insbesondere Mädchen und junge Frauen verstärkt für MINT-Berufe begeistern und gewinnen“, ergänzt Haßdenteufel.
Am 12. März bietet die Agentur für Arbeit Saarland einen MINT-Aktionstag an. Von 9 bis 16 Uhr wird der InfoTruck der Metall- und Elektroindustrie vor der Congresshalle (Hafenstr. 12, Saarbrücken) stehen. Der Truck mit seinen Experimentierstationen macht die Faszination Technik für Jugendliche greif- und erlebbar. Schülerinnen und Schüler können z.B. selbst eine CNC-Maschine programmieren und ein Werkstück fräsen. Wer mit Elektronik-Bausteinen eine Lampe zum Leuchten bringen möchte oder wissen möchte, wie ein Aufzug gesteuert wird, ist hier genau richtig.
Ebenfalls von 9 bis 16 Uhr informiert die Berufsberatung in der Agentur für Arbeit (Hafenstr. 18, Saarbrücken) über passende Ausbildungsmöglichkeiten und deren Anforderungen. Jugendliche können ohne vorherige Terminvereinbarung vorbeikommen. Sie sollten die letzten Zeugnisse und ihre Bewerbungsmappe mitbringen. Ergänzt wird das Angebot um eine Ausbildungsstellen-Börse und einen Bewerbungsmappen-Check im Berufsinformationszentrum (BiZ). Dort können Jugendliche ihre Unterlagen von Profis unter die Lupe nehmen lassen und Tipps zu Formulierungen und Gestaltung erhalten. Von 12 bis 16 Uhr besteht außerdem die Möglichkeit, kostenlos an einem professionellen Bewerbungs-Fotoshooting teilzunehmen. Es findet vor dem BiZ-Gruppenraum im Erdgeschoss statt.
Von 15.30 bis 18 Uhr öffnet die Agentur für Arbeit gemeinsam mit der Wissenswerkstatt Saarbrücken den „Experimentierkasten MINT“. In diesem Experimentierkasten können Jugendliche ab 12 Jahren herausfinden, welche Tätigkeiten und Arbeitsplätze mit MINT-Berufen besetzt sind und erfahren, über welchen Bildungsweg man den jeweiligen Beruf erlernen kann. Interessierte können sich online bei der Wissenswerkstatt unter www.wiwe-sb.de zur Teilnahme anmelden.