Zwei Schulen aus dem St. Wendeler Kreis starteten in diesem Winter mit dem Pilotprojekt des Programms “LSMS 2.0”. Das Programm, das unter dem vollständigen Namen Landesweite Systematische Medienausleihe Saar (LSMS 2.0) ins Leben gerufen wurde, soll Lehrer und Schüler in den saarländischen Schulen mit modernen Laptops und Tablets sowie digitalen Lerninhalten ausstatten. Dabei nehmen das Cusanus-Gymnasium und das Gymnasium Wendalinum nun die Vorreiterrolle ein, denn sie sind die ersten, die von nun an mit den neuen digitalen Technologien arbeiten werden.
St. Wendeler Schulen testen neue Geräte
Insgesamt wurden 101 Tablets an das Cusanus-Gymnasium und 119 an das Gymnasium Wendalinum überreicht. Zudem erhielten rund 15 Lehrer an jeder der Schulen eigene Geräte für ihre Arbeit. Das Pilotprojekt an diesen beiden Schulen gilt zunächst als Testphase und soll mögliche Fehlerquellen aufdecken, um später weitere Einrichtungen mit der optimalen Technik versorgen zu können.
Ein Medienberater von metalecture.com äußert dazu: “Die Digitalisierung schreitet in großen Schritten voran. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern hängt die digitale Ausstattung in den deutschen Schulen weit zurück. Deshalb müssen wir uns gerade jetzt, wo diese Technik dringender denn je gebraucht wird, für ausreichende Weiterbildungsmaßnahmen im Umgang mit digitalen Geräten und speziellen E-Learning-Plattformen einsetzen.”
Digitalisierung der Schulen steht an oberster Stelle
Auch der Landrat Udo Recktenwald betonte, dass die Digitalisierung der Schulen von nun an oberste Priorität habe. Dabei sei die aktuelle Zusammenarbeit zwischen den Kommunen im Saarland besonders lobenswert. Zudem habe der Landkreis inzwischen einen Rahmenvertrag verfasst, um noch mehr digitale Endgeräte für die Schulen zu beschaffen.
Insgesamt werden im St. Wendeler Landkreis rund 8000 iPads für Schüler und 800 Geräte für das Lehrpersonal benötigt, um die Kinder bereits ab der dritten Klasse mit der neuen Technik versorgen zu können. Bis zum Ende dieses Jahres sollen bereits alle sechsten und siebten Klassen mit den vorgesehenen Endgeräten ausgestattet sein. Im Laufe des nächsten Jahres sollen dann die übrigen Klassenstufen folgen.
Digitale Medien ersetzen Schulbücher
Das große Ziel des Programms ist es, alle Schulen im Saarland bis zum Schuljahr 2022/23 mit digitalen Endgeräten auszustatten. Diese sollen schließlich als ein Teil der Schulbuch- und Medienausleihe sowie für das E-Learning genutzt werden. In Zukunft wäre es dadurch möglich, ausschließlich mit digitalen Materialien zu arbeiten, sodass die Ausleihe von teuren Schulbüchern nicht mehr notwendig ist. Dadurch könnten Eltern teilweise finanziell entlastet werden und die Schüler benötigen keine schweren Schultaschen mehr. Zudem sparen die digitalen Formate natürliche Ressourcen ein, die sonst für den Druck der Bücher verbraucht werden würden.
Für die Instandhaltung, Wartung und Einrichtung der Geräte wird es zukünftig Fachleute für Informationstechnologie an den Schulen geben, die für die Administration und den Support zuständig sind. Um dies zu gewährleisten, werden sogenannte Kompetenzzentren für Medien- und Schulbuchausleihe” (KOMSA) gegründet, an denen demnächst voraussichtlich 40 Stellen im IT-Bereich ausgeschrieben sind.