St. Wendel. In der vergangenen Woche besuchte Joachim Franz das Technisch-Gewerbliche Berufsbildungszentrum der Dr.-Walter-Bruch-Schulen in St. Wendel. Vor rund 60 Schülerinnen und Schülern berichtete er von seinem Leben, seinen humanitären Expeditionen und schaffte es, alle in seinen Bann zu ziehen. Ziel seines Vortrags war es, die Schüler zu motivieren, ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen und dazu zu ermutigen, eigene Ideen zu entwickeln, zu verwirklichen und an sich zu glauben.
Joachim Franz wurde für sein weltweites Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz und zuletzt durch die BertelsmannStiftung ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren konnte er schon gemeinsam mit den Partnern – dem Sparkassenverband Saar, der LBS Saar, der Sparkasse Neunkirchen, der Sparkasse Saarbrücken, der Kreissparkasse St. Wendel, der Firma NANOGATE und den Verantwortungspartnern Saarland – vieles im Saarland initiieren. „Jetzt sind wir noch näher bei den jungen Menschen und deren Ideen“, so Franz. „Ich möchte mit meinem Team, mit meiner neuen Plattform WORLD YOUTH EXPEDITION Chancen geben, von unseren Erfahrungen und Aktivitäten zu lernen“.
In seiner Rede wirkte Franz authentisch und glaubwürdig. Er zeigte Fotos von sich selbst im Alter von 30 Jahren – übergewichtig, Schichtarbeiter, unzufrieden mit sich selbst und seiner Lebenssituation. Sein Publikum hörte ihm aufmerksam zu. Wie schaffte er es, aus dieser Situation heraus und das aus sich zu machen, was er heute, fast dreißig Jahre später, ist?
„Ich beschloss, etwas zu ändern. Womit sollte ich anfangen? Ich schaute an mir runter und verkündete: ich will einen Marathon laufen“, erzählte der 59-Jährige. „Das schaffst du nie“, ertönte es aus seinem Umfeld, wie er berichtete. Das war für ihn ein entscheidender Wendepunkt in seinem Leben. Er wollte es schaffen, er wollte sich nicht mehr entmutigen lassen und endlich an sich selbst glauben – vier Monate später lief er einen Marathon. Von da an war ihm klar: „Das Leben besteht aus Entscheidungen, Ideen, Gedanken und ständiger Persönlichkeitsentwicklung“, so Franz. „Du bist dein Lebens- und Weltmittelpunkt und wenn du einen Traum hast, dann arbeite daran, ihn zu verwirklichen.“
Franz wurde zum Aids-Aktivist und bekannt als Extremsportler. Beides miteinander verbunden brachte ihm Bekanntheit in aller Welt. Mit dem Sport machte er auf Missstände in der Welt aufmerksam und fand viele Anhänger und Unterstützer. Um auf das Thema Aids aufmerksam zu machen, befuhr er unter anderem die Strecken Paris-Dakar oder die Pan-Amerikana – mit dem Fahrrad.
Franz berichtete von seinen weltweiten, humanitären Expeditionen und verursachte damit ein Wechselbad der Gefühle. Von Spaß und Spannung über Gänsehaut und Traurigkeit war alles dabei. Er berührte sein Publikum und startete den Aufruf an alle anwesenden Schüler, sich selbst zu lieben, an sich selbst zu arbeiten und daran, die eigenen Ideen und Träume zu verwirklichen, einen Weg zu finden, ihnen immer wieder einen Schritt näher zu kommen. Alles was er erlebt hat, die Menschen, die er kennenlernen durfte, die vielen Länder, die er bereist und die vielen erfolgreichen Expeditionen, die er geleitet hat, „all das fing mit einer kleinen Idee an“.
Mit seiner neuen Plattform WORLD YOUTH EXPEDITION schafft er einen Raum für Junge Menschen und ihre Ideen und arbeitet mit ihnen gemeinsam an der Umsetzung. Auch fünf Schüler des TGBBZ St. Wendel werden eingeladen, mit erfahrenen Expeditionsmitgliedern an sich selbst, den eigenen Ideen und Träumen zu arbeiten und vielleicht auch etwas ganz besonderes in dieser Welt zu bewirken.