Die 31- jährige Aline B. aus Neunkirchen Nahe ist Diplom- Sozialpädagogin und außerdem leidenschaftliche Sportlerin. Sie zeigt uns wie sich ein stressiger Beruf und regelmäßige Fitness vereinen lassen. Wir haben mit ihr über ihren Lifestyle und andere „fitte“ Themen gesprochen.
Aline, wie bist du zur passionierten Sportliebhaberin geworden?
„Sport hat mir schon immer viel Freude bereitet. 2011 hatte ich mich für eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio „Fit Inn“ in St. Wendel entschieden. Dort begann ich mich zu Zeiten der Zumba-Welle Stück für Stück immer mehr für das Thema Fitness zu interessieren. Bereits nach kurzer Zeit hatte ich meine persönliche Leidenschaft, das Krafttraining für mich entdeckt. Außerdem habe ich sehr rasch bemerkt, dass CrossFit mir besonders viel Spaß bereitet. Diese vielseitige Sportart vereint Gewichtheben, Sprinten, Turn- und Eigengewichtsübungen. Ich genieße es, mir immer höhere Ziele zu setzen und kontinuierlich neue Herausforderungen anzugehen. Ich habe durch das Training ein ganz anderes Körpergefühl bekommen und bin jedes Mal stolz auf mich, wenn ich wieder etwas für mich und meinen Körper getan habe.
Um mir den Wunsch, Workouts selbst leiten zu dürfen, erfüllen zu können, hatte ich den Trainerschein Cross Fit- Level 1 und später auch Level 2 gemacht. Außerdem bin ich Gesundheits-, Ernährungscoach, und Indoor Cycling- Trainerin. Ich leite heute mehrere Kurse im Fit Inn St. Wendel, wie zum Beispiel dem Functional Training, einer Mischung aus Kraft- und Ausdauersport und natürlich CrossFit, das immer montags und mittwochs in der Zeit von 19 bis 20 Uhr stattfindet.
Wow, du bist ja mal fleißig. Und das neben dem Beruf, Hut ab!
Warum ist Fitness, aus deiner Sicht, wichtig?
„ Ich denke Fitness ist für das allgemeine Wohlbefinden von besonderer Wichtigkeit. Sport lenkt ab und trägt dazu bei sich gut zu fühlen. Gedanken, Gefühle und Gesundheit werden positiv beeinflusst. Durch sportliche Betätigung kann man Stress abbauen und sich vitaler und agiler fühlen. Für mich ist es wichtig, um eine gute Balance zwischen Alltag und Beruf zu schaffen “
Was sind deine Tipps um dauerhaft gesund und fit zu bleiben?
„Kennt ihr die 70/30 Regelung? Das bedeutet, dass man 70 Prozent über die Ernährung und 30 Prozent über das Training steuern kann. Ich denke, dass die Kombination aus gesunder, ausgewogener Ernährung in Verbindung mit regelmäßiger sportlicher Aktivität von großer Bedeutung ist. Die wenigsten Menschen schaffen es täglich fünf Portionen frisches Obst oder Gemüse zu sich zu nehmen, ich auch nicht, aus diesem Grund stärke ich mich mit Vitalstoffen“.
Wie schaffst du es dich kontinuierlich fit zu halten?
„Ich habe beruflich bedingt so viel Stress, dass ich unbedingt ein Ventil brauche um mich abzugrenzen. Der Sport ist da genau das Richtige für mich. Hier kann ich mich auspowern und auf andere Gedanken kommen. Ich denke jeder hat mal einen schlechten Tag, ist mal antriebslos und würde sich nach der Arbeit lieber auf die Couch legen, als sich noch sportlich zu betätigen, aber ich denke immer an das Gefühl danach, daran wie gut ich mich nach meinem Training fühlen werde. Dieses Gefühl sollte immer im Fokus stehen. Routine ist das A und O. Ich beginne jeden Morgen mit 100 Kniebeugen und 100 Liegestützen. Das macht mich wach und fit. So kann ich gut gelaunt in den Tag starten. Ich bin ein sehr positiver und fröhlicher Mensch, der Sport hilft mir maßgeblich dabei“.
Was ist dein Statement zum „Inneren Schweinehund“?
„Überwindung ist die größte Kunst.
Sich zu überwinden ist nicht leicht, das gebe ich zu. Aber man sollte sich immer vor Augen führen wie man sich fühlt, wenn man es geschafft hat, sich aufgerappelt hat und über seinen Schatten gesprungen ist. Häufig ist die persönliche Verfassung auch tagesformabhängig. Am besten sollte man nicht großartig nachdenken, lieber handeln und „einfach machen“, statt grübeln. Ich nehme meine Sporttasche morgens schon mit, damit ich direkt nach der Arbeit ins Fitnessstudio kann. Der Weg zum Sport sollte einfach einprogrammiert sein“.
Was rätst du Menschen, denen es immer wieder an Motivation mangelt?
„Letztendlich ist jeder für sich selbst verantwortlich. Der persönliche Wunsch, die Intention sollte stark genug sein, sich bewegen zu wollen, denn man kann niemanden zu etwas zwingen.
Habt immer euer Ziel vor Augen und arbeitet darauf hin, Schritt für Schritt. Vielen Menschen hilft es sich mit anderen zum Sport zu verabreden oder Gruppenkurse zu besuchen. Kollektive Bewegung fördert die Motivation, das kann eine echte Stütze sein“.
Was hältst du von Null-Diäten, Shake-Diäten und sonstigen Abnehm-Methoden, die versprechen möglichst viel Gewicht in möglichst kurzer Zeit zu verlieren?
„Man muss lernen sich gesund zu ernähren, das heißt ausgewogen, sonst erzielt man lediglich eine kurzzeitige Veränderung. Ziel ist es eine dauerhafte Ernährungsumstellung zu erreichen. Mit einer einseitigen Ernährungsweise, wie etwa durch Shakes oder Vergleichbares, gerät man bei Pausieren oder nach Beendigung dieser schnellstens wieder in die alten Muster und so entsteht meistens der berühmte Jo-Jo-Effekt. Ich würde sogar raten sich diesbezüglich professionelle Hilfe zu suchen und sich mit Menschen auseinanderzusetzen, die fundiertes Wissen in dieser Richtung besitzen“.
Wie oft sollte man, deiner Ansicht nach, trainieren um fit zu bleiben?
„Ich würde eine Mischung aus Kraft- und Ausdauer- Training drei Mal wöchentlich empfehlen. Diese regelmäßige Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf- System, fördert den Muskelaufbau, den Fettabbau, strafft das Gewebe und beeinflusst Körper und Geist positiv“.
Wie sieht es mit dem Training aus, wenn du in Urlaub fährst?
„Für meinen Partner und mich ist es eine Grundvoraussetzung, dass in der Nähe unseres Urlaubsortes eine CrossFit Box ist oder unser Hotel zumindest ein Fitnessstudio besitzt. Fünf bis sechs Mal wöchentliches Training ist für uns persönlich sehr wichtig. Das macht uns einfach Freude. Besonders die gemeinsamen Workouts mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen finde ich sehr bereichernd. Urlaub und Fitness lassen sich meiner Ansicht nach gut verbinden“.
Was sagst du zum Thema Sportsucht? Könntest du es nachvollziehen, wenn der ein oder andere dich als sportsüchtig bezeichnen würde?
Eine schwierige Frage. Jemand, der überhaupt keinen Sport macht und sich nicht bewegt könnte mich eventuell als „sportsüchtig“ bezeichnen. Ich bin aber der Meinung, dass man erst von einer Sucht sprechen kann wenn man keine sozialen Kontakte mehr pflegt, sich isoliert und der Sport das Leben bestimmt. Ich habe nicht den Drang Sport machen zu müssen, ich mache es einfach gerne, aber mir geht es nicht schlecht, wenn ich mich mal nicht bewegen kann. Freunde, Familie, Partner und Beruf haben bei mir den gleichen Stellenwert.
Möchtest du noch etwas Abschließendes sagen?
„Ich war auch nicht immer so geradlinig wie heute, ich bin auch durch das Tal der Tränen gewandert, aber heute bin ich angekommen. Ohne meinen Partner, der selbst Inhaber eines Fitnessstudios ist, wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Er war mein Personal Trainer und hat mich immer wieder gepusht und mich ermutigt mich weiterzuentwickeln und über meine Grenzen hinauszugehen. Dafür bin ich sehr dankbar, denn das hat mein Leben verändert.
Ich möchte jeden von euch motivieren sich regelmäßig zu bewegen, euer Körper wird es euch danken“.
Aline B. ist ein Vorzeigebeispiel dafür, dass mit viel Herzblut, Freude und Disziplin ein sportliches Leben auch neben dem stressigen Job möglich ist.
Also nur Mut, denn Veränderungen können nur entstehen, wenn wir beginnen den ersten Schritt zu wagen.
Viel Erfolg!
In diesem Video zeigt Aline Übungen, die man ganz leicht zu Hause nachmachen kann.