St. Wendel: Makel zeigen für den guten Zweck – Fotoausstellung „im (perfect)“ im Mia-Münster-Haus

St. Wendel. Annabelle Ritter, eine junge Fotografin aus St. Wendel, die mit viel Liebe zum Detail und noch mehr Hingabe an ihre Leidenschaft herangeht, eröffnet nun ihre erste Ausstellung im Mia-Münster-Haus in St. Wendel. „Im(perfect)“ ist der Titel der Ausstellung und gezeigt werden 19 Fotos und Collagen. Die ausgestellten Drucke können auf Basis einer Spende erworben werden die in vollem Umfang an „weareone“ geht, eine Spendeninitiative der saarländischen Fotocommunity zu Gunsten der Kinderpalliativstation der Uniklinik Homburg. Die Ausstellung wird durch eine feierliche Vernissage am 08. März um 19 Uhr eröffnet, zu der die breite Bevölkerung herzlich eingeladen ist.

„(Im) perfect“ zeigt „all das, was man im Alltag sieht, normale Dinge. Aber auch all das, was man normalerweise nicht auf Fotos sieht“, so die Fotografin. Die Bilder sind alle an einem Wochenende in Annabelle Ritters Wohnzimmer entstanden. Die insgesamt zehn Personen, die man auf den Bildern sieht, sind dabei keineswegs professionelle Models. Zu sehen sind normale Leute wie du und ich, die auf den Bildern ihre persönlichen Makel zeigen, Makel wie sie jeder hat. Makel, die aber jeden von uns einzigartig machen. Die Idee zu „im (perfect)“ ergab sich für Annabelle Ritter aus dem Verhältnis zwischen ihrem Beruf und ihrer Passion, welche in dieser Beziehung nicht unterschiedlicher sein könnten. In ihrem Beruf als Ergotherapeutin begegnet sie jeden Tag Menschen mit unterschiedlichen Makel, teils natürliche, wie Schwangerschaftsstreifen und Muttermale, aber auch Makel, die durch schwere Krankheiten entstanden sind, wie zum Beispiel Tumore und Deformierungen. Im Gegensatz dazu muss sie beim Fotografieren genau diese Makel ausblenden und retuschieren. „Diese Diskrepanz zwischen dem, was man sieht und dem, was man sehen soll, brachte mich oft zum Nachdenken“, erzählt die Fotografin. Body Positivity, also das Akzeptieren und Zufriedensein mit dem eigenen Körper, ist für Annabelle Ritter auch privat ein wichtiges Thema und nach der Anfrage von „weareone“ hatte sich dann langsam die Idee und das Konzept von „(im) perfect“ in ihrem Kopf entwickelt.

Insgesamt stecken über 400 Arbeitsstunden in der Fotoausstellung und die Kosten für das Projekt und die Drucke trägt die Fotografin selbst, als ihr „persönlicher Teil der Spende“.

Für die saarländische Fotocommunity ist eine solche Spendenaktion keineswegs eine Seltenheit. Innerhalb der Community und im Rahmen von „weareone“ finden viele verschiedene Arten von Spendenprojekten statt, die nicht unterschiedlicher sein könnten. So finden beispielsweise anlässlich der Spendeninitiative, Sommerfeste, Pay What You Want Shootings und Sammelausstellungen statt. „Weareone“ entstand durch die Initiative des Fotografen Mathias Blum, der mitverantwortlich dafür ist, dass Annabelle Ritters Werke in einer eigenen Ausstellung gezeigt werden, denn zunächst war geplant das Projekt gemeinsam mit Bildern anderer Künstler in Homburg auszustellen. „Je mehr ich plante und organisierte, umso mehr wuchs dieses Projekt“, berichtet die Fotografin und auf Zureden von ihrem Freund und Kollegen Mathias entschied sie sich schließlich dazu, ihre erste eigene Ausstellung zu verwirklichen. Kein leichter Schritt für die Fotografin, die sonst lieber im Hintergrund arbeitet. Unterstützt wird Annabelle Ritter von Frau Besch-Moutty vom Mia-Münster-Haus und Frau Lagerwaard, der Leiterin des Museums in St.Wendel. Die Beiden kümmern sich intensiv um die Organisation der Ausstellung. „Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung bei diesem Projekt, da es für einen Menschen alleine weder finanziell, noch vom zeitlichen Aufwand möglich wäre, das zu stemmen.“

Vom 07.03.2019 bis zum 21.03.2019 werden die Bilder im Flur des Mia-Münster-Hauses, der zu den Ausstellungsräumen im 1. Obergeschoss gehört, zu sehen sein. Ab einer Spende von 90 Euro erhält man einen Druck nach Wahl. Unabhängig von dem Erwerb eines Bildes können auch noch weitere Spenden getätigt werden. Diese gehen an „weareone“, welche damit die Kinderpalliativstation der Uniklinik Homburg unterstützt. Spender erhalten dabei natürlich eine Spendenquittung. Obwohl die Bilder, wie bereits erwähnt, noch etwas länger zu sehen sind, lohnt es sich trotzdem, die Vernissage zu besuchen. Neben der erstmaligen Präsentation der Bilder wird der Initiator von „weareone“ Mathias Blum sich noch zu Wort melden, anschließend wird eine Fragerunde eröffnet. Im Rahmen dieser können Fragen an Annabelle Ritter zu ihrer Person oder zu den Bildern  gestellt werden. Zudem sind alle Drucke Unikate, sodass jedes Bild nur einmal erworben werden kann.

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