Die Kreissparkasse St. Wendel hat mit Dirk Hoffmann nun den neuen Mann an der Spitze präsentiert. Nun berichtet er über seine ersten Eindrücke, dankt seinem Vorgänger, Klaus-Dieter Schmitt, für die geleistete Arbeit und spricht über Themen, welche die Sparkasse in den nächsten Jahren bewegen werden.
Herr Hoffmann, Sie leben und arbeiten bisher in Saarbrücken. Was hat Sie dazu bewegt, ins St. Wendeler Land zu kommen?
Bei meiner Arbeit bei der LBS lag mir der kundenorientierte Vertrieb besonders am Herzen. Und genau hier liegt für mich der Reiz, denn die Kreissparkasse St. Wendel ist als Universalbank breiter aufgestellt und kann mit ihrer vielfältigen Produkt- und Leistungspalette somit umfassender auf die Kundenbedürfnisse eingehen.
Wie gut kennen Sie den Landkreis St. Wendel schon?
Für mich ist das St. Wendeler Land seit meiner Kindheit wie eine zweite Heimat. Neben regelmäßigen Besuchen meiner Familie bei Freunden in Bliesen mag ein weiterer Grund gewiss die Tatsache sein, dass ich mit 16 Jahren beim FC Hellas Marpingen als recht erfolgreicher Torwart gespielt habe. Aber auch in den letzten Jahren verschlägt es mich auf meinen Motorrad-Touren immer wieder ins St. Wendeler Land. Ausschlaggebend hierfür ist nicht nur die wunderschöne Landschaft, sondern auch die Herzlichkeit der Menschen in der Region.
Welche Richtung werden Sie einschlagen?
Meine Kenntnisse über die Kreissparkasse beschränken sich aktuell weitestgehend auf Zahlen. Allein auf dieser Basis lassen sich keine zukunftsweisenden Entscheidungen treffen. Deshalb werde ich erstmal so viele Kontakte wie möglich knüpfen und mit den Kolleginnen und Kollegen reden, aufmerksam zuhören, lernen und mich informieren. Die Mitarbeiter sollen wissen, wer der Neue im Vorstand ist und ich will erfahren, wer die Menschen sind, mit denen ich künftig zusammenarbeiten werde und welche Ideen sie haben.
Wie muss sich die Kreissparkasse St. Wendel entwickeln, um weiter erfolgreich am Markt bestehen zu können?
Insgesamt ist die Kreissparkasse St. Wendel mit ihren Mitarbeitern und ihrem großen Kundenstamm im Landkreis sehr gut vernetzt. Dieses Potential gilt es künftig noch intensiver zu nutzen, um als Marktführer in allen Segmenten bestehen zu können. Nur so können wir den Vertrieb und damit die Ertragsseite stärken und auf Dauer unser Versprechen einlösen, unsere Kunden als verlässlicher Partner in allen Finanzfragen qualitativ gut zu beraten.
Was ist aus Ihrer Sicht der wichtigste Erfolgsfaktor hierfür?
Was uns als Kreissparkasse St. Wendel ausmacht, sind die Menschen. Mit ihnen und ihrem Handeln steht und fällt der Erfolg der Kreissparkasse St. Wendel. Sie alle tragen gemeinsam die Verantwortung für unsere Kunden und die Zukunft der Kreissparkasse St. Wendel. Deshalb ist es besonders wichtig, die Mitarbeiter mitzunehmen und klar und transparent zu kommunizieren. Jeder Einzelne muss sich seiner Bedeutung für den Erfolg seines Arbeitgebers bewusst.
Was ist Ihnen im Umgang mit den Mitarbeitern besonders wichtig?
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass man Menschen am Besten motivieren kann, wenn man sie als Mitunternehmer behandelt, und das unabhängig davon, wo sie eingesetzt sind. Das setzt voraus, dass die Mitarbeiter entsprechend über Hintergründe informiert sind und ihr Fachwissen und ihre Ideen bei Entscheidungen mit einbringen können. Auch kontroverse Diskussionen auf Augenhöhe sind dabei gewünscht, denn es ist normal, dass auch mal unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen. Eine höhere Hierarchie-Ebene bedeutet ja nicht automatisch, dass man tatsächlich immer richtig liegt. Eine sachliche Diskussionskultur trägt somit zu einer höheren Entscheidungsqualität bei.
Sollte es aus Ihrer Sicht eine Quote für Frauen in Führungspositionen geben?
Zunächst finde ich es wichtig, dass in einer Führungsmannschaft beide Geschlechter vertreten sind. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Diskussionen dann wesentlich sachlicher und nüchterner geführt werden. Ob dies über eine Quote aufdiktiert werden kann, stelle ich allerdings in Frage.
Wichtiger ist meines Erachtens, dass Frauen die passenden Rahmenbedingungen vorfinden, um ihre Leistung bringen zu können. Dazu gehören auch Überlegungen und Angebote, wie man den Spagat zwischen Familie und Beruf lösen kann. Auch eine Führung in Teilzeit muss beispielsweise denkbar sein. Erst wenn dieser Kulturwandel vollzogen ist, wird unabhängig von den geschlechterspezifischen Voraussetzungen die fachliche Kompetenz das alleinige Entscheidungskriterium sein. Und da müssen wir hinkommen.
Was wird sich nach dem Wechsel für die Kunden ändern?
Mein oberstes Ziel ist es, den bisher erfolgreichen Weg der Kreissparkasse St. Wendel fortzusetzen. Die Notwendigkeit zu umwälzenden Veränderungen sehe ich dank der hervorragenden Arbeit meines Vorgängers und meines neuen Vorstandskollegen Marc Klein erstmal nicht. In Zeiten sich immer schneller wandelnder Rahmenbedingungen kann dies aber dennoch nicht Stillstand bedeuten. Es ist wichtig, sich kontinuierlich mit den gegebenen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen und den Kurs, wo notwendig, zu korrigieren. Als eine Konstante, trotz allem Anpassungs- und Wettbewerbs-druck, sehe ich dabei die Leitlinie der Sparkassen: „Fair. Menschlich. Nah.“ Sie steht für eine nachhaltige Geschäftspolitik im Interesse der Kunden und der örtlichen Gemeinschaft.
ZUR PERSON: Dirk Hoffmann
Dirk Hoffmann ist 1962 in Quierschied geboren, in Wiesbach aufgewachsen und lebt mittlerweile mit seiner Frau in Saar-brücken. Interessen sind Motorradfahren und Musik. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann durchlief er bei der der SaarLB diverse Stationen und Weiterbildungen.
Als wichtige Meilensteine seiner Karriere sieht er die Zeit von 1995 bis 1998, in der er als Leiter der Repräsentanz in Berlin das Kredit-geschäft vor Ort neu aufgebaut hat, bevor er sich von 1998 bis 2001 als Abteilungsleiter Immobilienakquisition für das nationale und internationale Kreditgeschäft der SaarLB verantwortlich zeigte.
Danach übernahm er von 2001 bis 2008 mit der Abteilungsleitung des LBS-Marktbereiches die Verantwortung für den Vertrieb und das Kreditgeschäft. 2002 erfolgte zudem die Ernennung zum Geschäftsführer der LBS Immobilien GmbH als auch zum stellvertretenden Geschäftsleiter der LBS Saar. 2008 wurde er in die Geschäftsleitung der LBS Saar berufen und 2011 zum Sprecher der Geschäftsleitung ernannt. In dieser Funktion hatte der die direkte Verantwortung für die Geschäftsbereiche Markt und Kredit, Grundsatzbereich, IT- und Organisation, LBS Vertriebs GmbH, LBS Gutachter GmbH und die IVS Hausverwaltung GmbH.
Die vertriebliche und damit wirtschaftlich erfolgreiche Ausrichtung der Kreissparkasse und eine starke Kundenorientierung sind für Hoffmann wesentliche Ziele, die er gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Marc Klein verfolgen will. Darüber hinaus ist es für ihn wichtig, die Mitarbeiter auf der Basis einer offenen und transparenten Kommunikation in die Entwicklung der Sparkasse mit einzubeziehen. Der Verwaltungsratsvorsitzende Landrat Udo Recktenwald freut sich, mit Dirk Hoffmann einen Nachfolger gefunden zu haben, der die positive Entwicklung der Sparkasse fortsetzen kann.