St. Wendel: „Historischer Freudentag“ für die Lebenshilfe

Nordsaarland Werkstätte übernimmt insolvente B. Paulus GmbH

St. Wendel . Am 1. April hat die Lebenshilfe Nordsaarland Werkstätte gGmbH (NSW) den Geschäftsbetrieb der B. Paulus GmbH und der Delimar Tiefkühlspezialitäten GmbH mit den beiden Standorten in Merzig und Rehlingen übernommen. Beide Unternehmen sind seit Dezember 2017 in Insolvenz. „Heute ist für uns ein historischer Freudentag. Durch die Übernahme ist es uns gelungen, beide Betriebe und die Arbeitsplätze von 160 Personen zu erhalten, darunter über 100 Menschen mit Behinderung“, strahlte Bernhard Müller, der Aufsichtsratsvorsitzende der Lebenshilfe St. Wendel, bei der Pressekonferenz in St. Wendel.

Die Firma B. Paulus sei die „einzige Werkstatt für Behinderte im Saarland , die privatwirtschaftlich geführt wurde“. Gleiches gelte für die Delimar Tiefkühlspezialisten GmbH. Auch die Arbeitsplätze der elf Mitarbeiter aus diesem Inklusionsbetrieb konnten jetzt erhalten werden. Zur Übernahme der beiden Paulus-Betriebehat die Lebenshilfe eine gemeinnützige Gesellschaft gegründet, die„Lebenshilfe Nordsaarland Werkstätte gGmbH“, eine 100%ige Tochter der Lebenshilfe St. Wendel gGmbH. Geschäftsführer des neuen Unternehmens sind Rudi Geßner (Kaufmännischer Bereich) und Dionysius Eisenbarth (Produktion). Die operativen Geschäfte werden künftig in St. Wendel geführt. Bernhard Müller erklärte, warum sich die Lebenshilfe im Landkreis Merzig-Wadern engagiert: „Wir sind zum einen historisch mit der Lebenshilfe Merzig verwachsen, zum anderen ist es unser Auftrag, uns für die Belange der Menschen mit Behinderung einzusetzen, hier, deren Arbeitsplätze zu erhalten.“

Das neue Unternehmen NSW wird wie das alte an den Standorten Merzig und Rehlingen produzieren. Dabei will man den Produktionsschwerpunkt von Merzig nach Rehlingen verlegen und notwendige Investitionen vor allem am Standort Rehlingen tätigen. Tiefkühlprodukte werden auch weiterhin ein wichtiges Standbein der Nordsaarlandwerkstätte bleiben. Man will sich aber auch den Wünschen der Kunden stellen und neue Produkte und Dienstleistungen kreieren, die am Markt gut absetzbar sind. Dabei wird man die Besonderheiten eines Produktionsbetriebs in Form einer „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ herausstellen. Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Müller bedankte sich bei allen, die bei den „langwierigen und sehr schwierigen Verhandlungen“ geholfen haben. Besonders erwähnte er das Sozialministerium und dessen Mitarbeiter. Staatssekretär Stephan Kolling vom Sozialministerium überbrachte auch gleich eine gute Nachricht: „Wir werden den neuen Betrieb künftig jährlich mit 1,5 Millionen Euro unterstützen.“

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