130 Führungskräfte zu Gast bei 11. eCatalog Conference in St. Wendel
St. Wendel. Die Teilevielfalt bei erklärungsbedürftigen, technischen Produkten wird immer höher. Hersteller stehen vor dem Problem, möglichst schnell und einfach detaillierte Informationen zu ihren Produkten an Kunden in aller Welt zu übermitteln sowie Vertrieb und Konstrukteuren ihre Arbeit zu erleichtern.
Genau dies ist das Ziel der eCatalog Conference, die die St. Wendeler KiM GmbH seit 2009 gemeinsam mit Partnern im Golfhotel St. Wendel veranstaltet. KiM legt den Schwerpunkt auf intelligente 3D-Visualisierungen und CAD-Daten, crossbase (Böblingen) entwickelt Datenbanken zur Bereitstellung von Produktinformationen in verschiedenen Ausgabemedien, während Plan Software (Saarbrücken) auf Produkt-Konfiguratoren spezialisiert ist. Seit drei Jahren ist mit Ergosign, ebenfalls aus Saarbrücken, ein Partner dabei, der einzigartige User Interfaces für Industrieanwendungen gestaltet, optimiert und implementiert. Durch die Integration der verschiedenen Partner-Lösungen soll die Mehrfachpflege der quer verwendeten Produktinformationen in Marketing und Engineering vermieden werden. Zudem ermöglichen die Partner dem Endkunden eine einheitliche Produktdarstellung in allen genannten Kommunikationskanälen.
Die 11. Auflage der zweitägigen Konferenz verzeichnete mit 130 teilnehmenden Führungskräften von fast 50 europäischen Bauteile-Herstellern einen Rekordbesuch. Die Gäste nutzten die Chance, sich umfassend über die Neuigkeiten im Bereich elektronischer Produktkataloge und vertriebsunterstützender Software zu informieren. KiM-Geschäftsführer Achim Angel: „Hersteller wollen komplexe Produkte möglichst einfach verkaufen. Erreicht wird dies durch Konfiguratoren wie etwa im Automobil-Bereich, CAD/BIM-Daten, PIM/Crossmedia-Lösungen mit Onlinekatalogen oder Live-3D-Visualisierung. Nutzer verschiedener Lösungen präsentieren ihre Erfahrungen und geben Anregungen für Lösungen.
Die eCatalog Conference ist in Deutschland eine sehr angesehene Informationsplattform. Beliebt sind vor allem die Erfahrungsberichte verschiedener Nutzer.“ Florian Ohmenhäuser, Leitung Digitale Möbelplanung bei der Häfele GmbH & Co. KG, Nagold, referierte über den neuen „Stauraum 3D-Konfigurator“. Die schwäbische Firma mit 7600 Mitarbeitern und 37 Tochterunternehmen entwickelt u.a. Möbelbeschläge, elektrische Schließsysteme und Wohnraumlösungen. Ohmenhäuser: „Wir haben über 48.000 Datensätze online. 200.000 Artikel füllen bei uns zwei Hauptbände mit jeweils 2000 Katalogseiten. Diese sollen unsere Vertriebsmitarbeiter alle kennen, beraten und verkaufen – unmöglich.“
Deshalb setzt Häfele künftig auf einen 3D Schrank-Konfigurator (DressCode), mit dem man nicht einzelne Beschlagteile, sondern eine komplette Möbellösung anbietet. Damit das funktioniert, hat man gemeinsam mit dem KiM-Team einen mobil bedienbaren Konfigurator entwickelt, der im Gegensatz zum Katalog nur das Machbare zulässt. Er ermöglicht den schnellen Austausch zwischen Kunde, Vertrieb und Verwaltung und schafft Schnittstellen zu anderen Systemen.
Der Schreiner kann mit dem Kunden vor Ort das Möbelstück auf dem Tablett entwickeln und ihm sogar im 3D-Modell zeigen, wie das Möbel an dem Platz, wo es später stehen soll, wirkt. Der Schreiner bekommt von Häfele eine fertige Lösung. Die Firma liefert Metallteile und Interieur, der Schreiner fertigt die Holzteile. Gegenüber dem Kunden ist er der Leistungserbringer.
Fotos: Gog Concept