Sötern/Türkismühle: Gegen das Vergessen – „Wege der Erinnerung“ wurden eingeweiht

Sötern/Türkismühle. Am Freitagmorgen versammelten sich auf Lotte-Koschelnik-Platz in Sötern zahlreiche Gäste, die gemeinsam die Einweihung der Stelen des Projektes „Wege der Erinnerung“ feierten. Initiiert wurden die Informationstafeln von der Stolperstein AG der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle. Bereits seit 8 Jahren erinnert die Stolperstein AG an das ehemalige jüdische Leben in der Gemeinde Nohfelden.

Neben der Mitgestaltung der ersten Stolpersteinverlegung in den Dörfern Bosen, Gonnesweiler und Sötern im Jahr 2012 haben die Schülerinnen und Schüler in Zusammenarbeit mit dem Adolf Bender Zentrum St. Wendel mit ihrem umfangreichen Projekt „Multimediale und inklusive Erinnerungsarbeit – Jüdisches Leben in der Gemeinde Nohfelden“ in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass die Schulgemeinschaft und die Öffentlichkeit wieder an das jüdische Leben in unserer Gemeinde und an unsere ehemaligen jüdischen Nachbarn erinnert wird! 

Gemeinsam mit unterschiedlichen Unterstützern konnte die AG nun ein weiteres Projekt verwirklichen: die „Wege der Erinnerung“. Acht Stelen vor den Resten der jüdischen Kultur in der Gemeinde erinnern für jeden sichtbar an das ehemalige jüdische Leben in Bosen, Gonnesweiler und Sötern! Die Stelen enthalten Kurzinformationen zu dem jeweiligen Objekt. Ein QR Code verweist zudem auf Zusatzinformationen, die die Schülerinnen und Schüler auf einer eigenen Homepage hinterlegt haben.

AG-Mitglied Maris war es besonders wichtig, sich für etwas Gutes zu engagieren, weshalb sie gerne Mitglied der AG ist. Für sie war es am schwersten die vielen Namen auf den Opfertafeln zu sehen, weshalb sie dazu beitragen möchte, dass so etwas nicht wieder passiert. 

Bürgermeister Andreas Veit lobt die Schüler und ihre Arbeit in dem Projekt ganz besonders. „Der zweite Weltkrieg ist im nächsten Jahr 75 Jahre vorbei und damit auch der Holocaust, damals gab es Leute, die versucht haben Menschen auszurotten, nur weil sie einer bestimmten Religion angehörten. Das ist ihnen in Deutschland auch fast gelungen. Was ihnen aber nicht gelungen ist -und dazu können wir beitragen- ist, dass es weiterhin die Erinnerung gibt und dass die Erinnerungen wach gehalten werden. Die Schülerinnen und Schüler haben wichtige Arbeit dazu geleistet und darüber bin ich sehr stolz.“

Auch Stefan Toscani, Präsident des saarländischen Landtages, lobt die Arbeit der Schüler, die mit dem Projekt dazu beitragen, dass „sich viele Menschen daran erinnern können, was einstmals hier in der Gemeinde Arbeitskollegen, Nachbarn angetan wurde und dass sie daraus Schlussfolgerungen ziehen, für die Gegenwart und für die Zukunft. Dass wir uns alle miteinander stark machen und einsetzen für einen demokratischen Rechtsstaat, wo Recht und Gerechtigkeit im Mittelpunkt stehen.“

Nach der Feierstunde an den Stelen in Sötern waren alle Gäste noch zur Gemeinschaftsschule Türkismühle eingeladen, um sich die Arbeitsschritte der AG anzusehen. Verpflegt wurden sie hierbei von der Catering-AG der Schule. 

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