Aufgepasst

Seniorenbüro und Polizei St. Wendel warnen erneut vor Taschendiebstählen

Erneut warnte in der Osterwoche die Polizeiinspektion St. Wendel wieder vor Taschendiebstählen. So war in einem Discounter in St. Wendel einem 73-jährigen Kunden beim Verlassen des Marktes die Kreditkarte entwendet worden. Der Kunde hatte zuvor noch an der Kasse seine Waren mit der Kreditkarte bezahlt. Beim Verlassen des Marktes ging eine andere Kundin auffällig langsam vor ihm her und von hinten rempelte ihn ein anderer Kunde an. Es kam zum Körperkontakt zwischen dem Geschädigten und dem „auflaufenden Kunden“. Diesen Körperkontakt nutzte der unbekannte Täter, um dem Geschädigten die Kreditkarte aus der Bekleidung zu entwenden. Dieser „Rempeltrick“ ist nur eine von vielen „Arbeitsweisen“ beim Taschendiebstahl.
Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2020 im Saarland insgesamt 1432 Taschendiebstähle angezeigt.
Zumeist gehen Taschendiebe in Teams von mehreren Tätern und arbeitsteilig vor. Die meisten Fälle bleiben unaufgeklärt, da die Tat von den Opfern häufig nicht gleich bemerkt wird. Taschendiebe sind oft professionelle, international agierende Täter, die grenzüberschreitend in ganz Europa aktiv sind.

Das Repertoire der Taschendiebe ist äußerst umfangreich, fast täglich werden neue Tricks bekannt:

Beim „Drängeltrick“ rückt in vollen Bussen, Bahnen oder Geschäften ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche „griffbereit“ anbietet.

Bei dem Stadtplan-Trick fragen Ganoven das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder bitten es – etwa auf Bahnhöfen – an einen ausgehängten Plan. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche oder stehlen das Handy.

Den Geldwechsel-Trick gibt es ebenfalls bereits seit Jahren. Dabei bitten die Trickdiebe das Opfer, eine Münze zu wechseln. Wenn das Opfer die Geldbörse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während dieser beispielsweise seine Münze in die Börse wirft, nimmt er Banknoten heraus.

Nach einem Bankbesuch wird das Opfer „versehentlich“ mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus der Bekleidungstasche.

Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während das Opfer danach beim Suchen hilft, klaut ein Mittäter die Tasche am Einkaufswagen.

Bei dem „Betteltrick“ werden sogar bewusst Kinder zur Diebstahlsausführung eingesetzt. Sie halten dem Opfer ein Blatt Papier vor und bitten um eine Spende. Oder sie tollen auf der Straße um das Opfer herum und betteln es an. Dabei nutzt einer die Ablenkung für den raschen Griff nach der Geldbörse oder in die Handtasche.

Wichtige Tipps und Verhaltensregeln, damit man sich vor Taschendieben schützen kann:

Taschendiebe lassen sich am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute.

Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen, verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper mitführen. Nie die PIN-Nr. zur Kredit- oder EC-Karte mitführen

Hand- und Umhängetaschen sollten verschlossen auf der Körpervorderseite oder unter dem Arm mitgeführt werden. Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse sind sichere Aufbewahrungsorte.

Geldbörsen sollten nicht oben in der Einkaufstasche, dem Einkaufskorb oder Einkaufswagen abgelegt werden, sondern möglichst körpernah. Keine Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) an Stuhllehnen oder sonst aufhängen und sie nicht unbeaufsichtigt lassen.
Weitere Informationen zum Thema Taschendiebstähle findet man unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl/taschendiebstahl/
Weitere Informationen – auch für Vereine und Gruppen – sind in der Geschäftsstelle der ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberater beim Seniorenbüro des Landkreises St. Wendel unter der Telefonnummer 06851/801-5201 oder per E-Mail an seniorenbuero@lkwnd.de erhältlich. Dorthin können auch Anfragen für kostenfreie Vorträge und Beratungen gerichtet werden.

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