Dem Himmel so nah – ganz aus eigener Kraft

Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Marpingen überqueren die Alpen mit dem Fahrrad

13 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Marpingen stellten sich der Herausforderung, die Alpen von Nord nach Süd mit eigener Muskelkraft mit dem Rad zu überqueren.

320 km Strecke, über 5000 Höhenmeter. 13 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Marpingen stellten sich der Herausforderung, die Alpen von Nord nach Süd mit eigener Muskelkraft mit dem Rad zu überqueren. In 6 Etappen ging es im Sommer von Füssen nach Innsbruck und über das Pfitscher Joch nach Sterzing in Südtirol. Die abschließende Strecke führte über den Jaufenpass zu den Palmen und Olivengärten im bereits südländischen Meran. Was sich so flüssig liest, stellte für die 12.-Klässler die bisher größte sportliche Herausforderung in ihrem Leben dar. „Ein krasses Erlebnis“, meint Clara Hornetz, „…und eine wichtige Erfahrung“, ergänzt Nathalie Schlick. Besonders die beiden Pässe bescherten den jungen Erwachsenen und ihren vier Begleitern nicht enden wollende Anstiege und anstrengende Schotterpassagen, bei denen zuweilen das Rad sogar geschultert werden musste.

Ein gut funktionierendes, durchgechecktes und stabiles Mountainbike waren neben einer guten Kondition und einer Menge Durchhaltevermögen Bedingung dafür, dass man ganz nach oben kam, dort den Stolz auf die eigenen Fähigkeiten und das unbeschreibliche Gefühl der Freiheit erleben konnte. „Der zweite Pass in Südtirol hatte es in sich. Am Tag vorher sind wir ja über das 2246m hohe Pfitscher Joch auf Schotterpisten ins Etschtal runter, und dann gleich am nächsten Morgen nochmal hoch auf 2094 m, eine Tortur“, berichtet Nathalie Schlick. Doch oben hätten alle bei knapp 5 Grad Celsius gewartet und die Nachfolgenden angefeuert, die letzten Meter durchzuhalten. „Das war ein unbeschreibliches Gemeinschaftserlebnis, das wohl niemand vergessen wird“. Dazu kamen die grandiose Landschaft mit meist strahlendblauem Himmel, die weiten Blicke über das Inn- und Etschtal und die faszinierende Abfahrt nach Meran beim Anblick der ersten Palmen und Olivenbäume kurz vor der Stadt. „Es war tatsächlich eine Fahrt in den Süden“, betonen die drei Teilnehmerinnen. „Man fühlt sich dem Himmel so nah und sich selbst ganz klein“, hebt Clara Backes hervor und ihre Augen glänzen dabei. Man sei ja schließlich ganz nach oben gekommen – ohne zusätzliche Unterstützung als mit der eigenen Kraft und Ausdauer.

Die Transalp wird von Thomas Alt im Seminarfach der Stufe 12 seit vielen Jahren angeboten und stellt neben der sportlichen auch eine logistische Herausforderung dar. Nicht nur der Gepäcktransport, sondern auch die Verpflegung unterwegs und die Anreise wie Rückfahrt müssen organisiert werden, weshalb neben den Begleitern auf dem Bike auch immer ein Kleinbus mit von der Partie ist. „Manchmal muss auch spontan umdisponiert werden“, erklärt Thomas Alt“, wenn z.B. Reparaturen oder zusätzliche Verpflegungspausen notwendig werden. Dann ist unser Guido Gebhard immer zur Stelle und hilft uns bei der Problemlösung. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, damit die Teilnahme nicht am Geldbeutel scheitert, werden in jedem Jahr Sponsoren gesucht, was auch Zeit und Energien bindet. „Doch dieses Engagement ist es wert, denn so ermöglichen wir allen interessierten Schüler:innen die Teilnahme.

Auch im laufenden Schuljahr werden wieder die Alpen überquert. Die Gruppe ist diesmal etwas größer und besteht aus 31 Schülerinnen und Schülern im Alter von 17-18 Jahren. Die Strecke wird gerade im Unterricht geplant, Übernachtungen werden ausgewählt und Höhenprofile erstellt. Im Juni 2023 geht’s los. Und bis dahin gilt es sich mit der Technik am Rad vertraut zu machen, um kleinere Reparaturen gegebenenfalls selbst beheben zu können. Und natürlich heißt es ordentlich trainieren, am Schaumberg und im überall im St-Wendeler Land. 5000 Höhenmeter bekommt man hier zwar so schnell nicht zusammen, aber ein gutes Training ist es allemal.

Teilnehmer der diesjährigen Transalp waren Maurice Schiedart, Marlon Gebhard, Len Schönenberger, Luka Schmidt, Clara Backes, Luca Valela, Samira Jung, Angelina Eckert, Clara Hornetz, Nathalie Schlick und Theresa Gitta, Jozy Kinzer und Johannes Tourich. Rebecca Leibrock konnte leider gesundheitsbedingt nicht teilnehmen, wurde aber mit Bildern und Nachrichten immer live versorgt. Zwei Schülerinnen griffen wegen einer vorangegangenen Erkrankung auf E-Bike-Unterstützung zurück. Begleitet wurden die Schülergruppe von Thomas Alt, Sportlehrer der Schule, und von Guido Gebhard, Christoph Pistorius und Gerd Kuhn, die als Transportfahrer und zusätzlichen Guides während der Tour eingesetzt waren.

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