Die Nische des Unbekannten hat Krypotwährung längst verlassen. Die Kurswerte von Bitcoin & Co. steigen unaufhörlich und lassen den Aktien- und Wertpapierhandel weit zurück. Zwar wirft die alternative Währung noch immer Fragen auf, doch die Entwicklung neuer Kryptos ist unaufhaltsam. Mit dem Saarcoin hat das Saarland sogar einen eigenen Coin geschaffen, der seit 2021 für Aufmerksamkeit sorgt.
Seit ihrem ersten Aufkommen im Jahr 2008 hält Kryptowährung die Welt in Atem. Eine digitale Zahlungsoption, die anonym ist und keine Rückschlüsse auf den Empfänger oder Sender lässt, hat im Internet hohe Wellen geschlagen. 14 Jahre später hat sich der Hype um Bitcoin und Ethereum noch lange nicht gelegt. Mit steigenden Kurswerten, die den Bitcoin derzeit bei einem Wert von knapp 20.000 Euro halten, erfreuen sich Händler und Spekulanten an dem anhaltenden Trend.
Es gibt viele, clevere ‚Finfluencer‘, die Interessenten in die Welt des Handels einführen und sich den Fragen widmen, was ist Forex eigentlich und wie kann das Maximum aus dem Trading herausgeholt werden. Zudem führen die neuen Trendgeber ihre Zielgruppe an das Thema Vorsorge heran, was bisher lediglich über Immobilien oder Versicherungen abgedeckt wurde. Der Zuspruch an den neuen Möglichkeiten zeigt jedoch, dass sich die junge Generation durchaus mit dem Thema beschäftigen möchte – allerdings lieber auf modernen Wegen! Schon jetzt drängen mit NTFs neue Weiterentwicklungen auf den Markt und verlangen zusätzliche Aufmerksamkeit.
Saarland auf Zukunftswegen
Das Saarland will die Chance nicht ungenutzt lassen, sich beim Thema Kryptowährung mit eigenen Ideen zu beteiligen. Im vergangenen Jahr berichtete der Wochenspiegelonline.de, dass schon seit 2018 ein inoffizieller Coin des Bundeslandes existiert. Ein Mitarbeiter der Staatskanzlei in Saarbrücken entwickelte den Saarcoin als Hobby und ließ seine Idee bis 2021 unter dem Radar laufen. Durch einen Zufall kam die – eher als Hobby erdachte – Währung ans Tageslicht und ließ Interessenten aufhorchen.
Bisher ist der Saarcoin eine rein theoretische Überlegung, die noch keinen festen Einsatz in der Welt der Kryptowährungen gefunden hat. Zu unbekannt und ohne Investoren besteht nur eine geringe Chance, das digitale Zahlungsmittel aus dem Saarland in Umlauf zu bringen. Dabei steckt jedoch viel Potenzial in den Coins.
Einfacher, schneller, flexibler
Die Vorteile, die Kryptowährungen bergen, sind für die behäbigen Prozesse des Finanzwesens eine Verjüngungskur. Schnellere Transaktionen, die ohne Bearbeitungszeit ausgeführt werden, oder Wertaufbewahrung mit hohen Chancen auf Gewinn zeichnen ein zeitgemäßes Bild von Finanzen und Wertpapierhandel. Das Warten auf Börsenöffnung entfällt ebenso wie die hohen Gebühren, die an Dritte und Institute abgegeben werden müssen. Für den Saarcoin hätte der Einsatz im Bundesgebiet somit auch lokale Vorteile: Behördenvorgänge könnten schneller abgewickelt werden, die Verwaltung der Zahlungen würden sich einfacher gestalten und eine größere Unabhängigkeit zu den Finanzen des Bundes könnte etabliert werden. Die Schweiz macht es vor: Das Land bietet seinen Bürgern im Kanton Zug an, offene Steuerabgaben per Kryptowährungen zu begleichen.
Ob es konkrete Pläne für den Saarcoin in Zukunft geben wird, ist unbekannt. In der Theorie ließe sich viel bewirken, doch die Realität lässt derzeit keinen Platz für eine alltagstaugliche Integration. Zwar haben sich Online-Händler und Lieferdienste auf die Bezahlung von Kryptowährung eingelassen und ihren Service damit deutlich erweitert, doch reichen diese Vorboten nicht aus, um die höheren Instanzen zu einem Umdenken zu bewegen. Obwohl die Relevanz von digitalen Angeboten und digitalen Auftritten im Word Wide Web unerlässlich sind, fehlt es an Mut und Pioniergeist. In Deutschland wird Kryptowährung auf ihren großen Auftritt noch warten müssen.